KIF495:Psychische Gesundheit im Studium

Aus KIF

Im AK "Psychische Gesundheit im Studium" wurde besprochen, dass die Curriculum der Studiengänge zu viel von den Studierenden verlangt werden, wobei die meisten Studierenden auch noch nebenher arbeiten müssen. Zudem werden Studierende häufig vergessen und durch Corona ist die bisher schon sehr angespannte Lage in der Versorgung mit professioneller Pschotherapie hat noch um einiges zugenommen. Auch dadurch dass im Gegensatz zu Schülerinnen und Schülern Studierende einfach zu Home Office verbannt wurden, traf sie eine unproportional höhere Belastung, sowohl durch Isolation, als durch Orientierungslosgikeit und mangelnden Anschluss, als auch wegen erhöhtem Arbeitsaufwand für gleiche CP, da die Hochschule nur in seltenen Fällen ihr Lehre auf die neuen Bedingungen angepasst haben und diesen Mehraufwand an die Studierenden weitegegeben haben.

Zusätzlich belastet die Studierende hohe eigene Erwartungen, als auch die (unzutreffenden) Erwartungen ihres Umfeldes, als auch die finanzielle Begrenzung durch die Gesellschaft und Politik durch die "Regel"studienzeit, die nur ein Teil der Studierenden überhaupt einhält und dadurch ein falsches Bild erzeugt. Auch geistert in vielen gesellschaftlichen Schichten noch der Mythos vom "faulen" Studierenden, der angeblich mehr Freizeit als Arbeit haben soll. In der Realität ist jedoch das Gegenteil der Fall. Studierende müssen häufig deutlich mehr arbeiten und sind massiven Stresssituationen durch Prüfungen und finanziellen Sorgen ausgesetzt, als die restliche Bevölkerung im Durchschnitt. Das wird finanziell auch noch von Bafög und Stipendien verstärkt, da diese sich an der Regelstudienzeit orientieren und keine Zeit für Praktika, Weiterbildungen, oder genügend Urlaub lassen. Teilweise gibt es Studiengänge, die praktisch gar keine Ferien haben, da Abgaben wie Hausarbeiten oder Projekte auch während den Ferien bearbeitet werden müssen.

Um dem entgegenzuwirken gibt es zwar einige Hilfsangebote der Hochschule, doch sind diese meist nur einzelne Beratungstermine, die die Grundsituation nicht verändern. Daher gilt es auf politischer und gesellschaftlicher Ebene ein stärkeres Bewusstsein für die prekäre Lage der Studierenden zu schaffen um langfristig systemische Veränderung herbeizuführen. Solange sollte versucht werden, dass Studierende eine unkomplizierte finanzielle Unterstützung, z.B. in Form von elternunabhängigen Bafög erhalten, als auch die Verlängerung der "Regelstudienzeit" um die Arbeitslast auf einen größeren Zeitraum zu strecken und damit den Arbeitsdruck zu verkleinern. Zudem sollte auf eine Ausbauung der psychotherapeutischen Begleitung hingearbeitet werden, damit noch mehr Studierende beraten und im Zweifel auch unterstützt werden können.