KIF495:Lehrverpflichtung und Digitalisierung
Lehrdeputat und Digitalisierung[Bearbeiten]
Anwesend[Bearbeiten]
- Franzi TU Darmstadt
- Kathrin TU Kaiserslautern
- Jakob TU Dresden
- Ente Uni Göttingen
- Wolffhardt TUB
- Julius Uni Ulm
Hintergrund[Bearbeiten]
Im Vorstand des Fakultätentag Informatik kam auf, dass mit der steigenden Digitalisierung der Lehre auch das Lehrdeputat (wie viel Lehre müssen die Lehrenden abhalten?) reduziert werden könnte. Von studentischer Seite wurde dies vor dem Hintergrund der Qualität der Lehre durchaus kritisch gesehen.
Solche Vorstöße werden häufiger kommen. Wie gehen wir als Studierende damit um?
Situation in Kaiserslautern[Bearbeiten]
Beschluss des Präsidiums: In Digitalisierung wird Deputat genauso berechnet wie vor der Digitalisierung. Digitale Lehre wird mit gleichem Gewicht auf Deputat angerechnet. Verschiedene Formate haben unterschiedliche Gewichte im Deputat.
Diskussion[Bearbeiten]
- Digitalisierung ist Chance zur Verbesserung der Lehre
- Super VOrtrag von Lorenz dazu!
- Unter Lehrenden wird das vmtl nicht so wahrnehmen - Digitalisierung bringt mehr Zeit für Forschung und weniger für die Lehre
- Anekdotisch:
- Mitglied im Think Tank Digitalisierung, gab's schon vorher
- Da sind alle Statusgruppen vertreten
- Digitalisierung der Lehre großes Thema
- Was wollen wir behalten und was nehmen wir mit?
- Was nehmen wir mit? Profs: Wie ist das mit Formaten? Wollen nur Präsenz, keine Aufzeichnungen, nix, weil sie so die Studierenden viel mehr und schneller verlieren, also machen sie das nur noch in Präsenz. Es gibt keine Evidenz, dass die Noten schlechter werden. Gibt hier in der Meinung eine klare Statusgruppen-Trennung. Studierende brauchen angeblich mehr Rahmen usw.
- Antwort: Das sind erwachsene Menschen, die brauchen den Rahmen nicht. Wenn die das nicht hinbekommen, dann muss im Studium etwas getan werden (Selbstorganisationskompetenz zu Studienbeginn vermitteln und nicht weiter verschult werden!)
- Sorge: Lehrende machen es sich einfacher. Einzelne Dozierende bestehen nur auf Präsenz. Mittelweg ist vmtl das richtige. Vernetzung ist ja auch Hybrid möglich, zB Videos vorher anschauen und dann Diskussion im eigentlich Vorlesungsslot. Kann sehr gut funktionieren. Sowas haben wenige Dozierende auf dem Schirm.
- ob Lehre gut oder schlecht ist, hängt von der Motivation der Lehrenden ab, nicht vom Format
- gute digitale Lehre braucht eigentlich mehr Lehrdeputat als einfache Präsenz-Lehre, damit es mehr Zeit gibt sich mit neuen Formaten auseinanderzusetzen
- Professor\*innenschaft scheint sich in zwei Extreme aufzuspalten (voll digital vs voll präsent)
- Mischformen sollten die Lösung sein
- Digitalisierung ist eine super Chance - Lehre kann um Digitale Elemente angereichert werden.
- Kategorien, wie kann Lehre funktionieren. Wie geht das Gehirn damit um?
- Input durch Expert\*innen als ersten Schritt, Anleitung durch Expert\*innen (eigene Anteil aber mit Unterstützung), Lehrende geben den Rahmen aber Lernende gestalten großteil selbst, Lernende gestalten alles selbst
- Nicht schlimm, wenn ältere Aufnahmen genutzt werden. Aber Lehrende dürfen Studierende damit nicht alleine lassen. Austausch mit Studierenden ist super wichtig und muss dann auch gemacht werden
- Vorteil der Digitalisierung: Lehre ist Zeit- und Ortsunabhängig. Vorteil für Studierende und Lehrende! Lehrende können Inhalte anders strukturieren - z.B. nach Thematik. Wenn Lehre einem solchen roten Faden folgt, dann gibt es Weiterentiwcklung an der Lehre, vor allem an kleineren Stellen.
- Lehrdeputat sollte nicht verringert werden. Frage ist, wie das genutzt wird. Es braucht mehr Gedanken zu Didaktik, wie können verschiedene Lerntypen angesprochen werden etc.
- Workload bei Studierenden ist eine super wichtige Sache. Das darf nicht durch die Digitalisierung mehr werden. Hybride Formate können zu einer Erhöhung des Workloads führen
- Aufzeichnung von Vorlesungen ist nicht automatisch Digitalisierung der Lehre. Digitale Lehre bedeutet sehr viel mehr. Müssen Deputate anders auffassen und hier mit dem Zahn der Zeit gehen. Es muss eine Lösung geschafen werden, zB Lehrfreisemester
- Achtung: Es gibt nicht das eine perfekte Lehrformat. Präferenzen drifften bei allen sehr stark auseinander, sowohl bei Lehrenden als auch bei Lernenden. Veranstaltungen sollten so gehalten werden, wie Lehrende das am besten können. Auch bei Studierenden gibt es verschiedene Wünsche.
- Können nicht mehr zurück zur Lehre vorher. Es wird zu einer Diversifizierung der Lehre kommen.
- Widerspruch: Aufzeichnungen von Vorlesungen können sehr wohl Digitalisierungen sein.
- Aus Didaktik/Lehrforschung:
- Lehre ist dann am besten, wenn die Lehrende die Formate nutzen, die sie am besten können
- 3 Lehrformate sind hier optimal als Einsatz für Lehrende.
- Immer sehr abhängig von den einzelnen Lehrenden.
- DIGITALISIERUNG IST KEIN SELBSTZWECK!
- Hochschulen feiern sich für Moodle etc. (Digitisierung^[Digitaliseriung von vorher analogen Prozessen/Medien, aber die grundsätzliche Erhaltung des Prozesses] ist nicht Digitalisierung)
- Digitale Lehre war jetzt viel Thema, aber müssen noch über Deputat sprechen.
- Deputate als Thema in der Fachübergreifenden Runde - an der Uni selbst vielleicht oder auch nicht formalisiert. Im Fach selbst kein Problem, wurde einfach so übernommen. In manchen Fächern gab es da ein Problem.
- Medizin z.B. ist ein massives Problem, wegen Kapazitäten
- Lehre digitale wird nicht mehr angerechnet, müsste also daher mehr Lehre gemacht werden. Also kann zB hybride Lehre oder Vorlesungsaufzeichnungen können nicht genutzt werden.
- Verwunderlich: Mehr Zeit für andere Teile der Lehre - Überarbeitung der Lehre ist auch Teil des Deputats. Dinge, die liegen bleiben, können hier gemacht werden, zB Übungen überarbeiten
- FTI beschäftigt sich auch auf dem Studiendekan\*innen-Workshop, da wird es auch eine Befassung mit dem Thema Digitale Lehre geben.
- Absurd: Deputat anhand des Formates ändern. Haben wir da jemals drüber vorher gesprochen?! Das war doch noch nie ein Thema. Wo kommt das auf einmal her???
- Ist das nicht ein Eingriff in die Freiheit der Lehre?!
- Unterscheidung so das erste Mal gehört - an vielen Hochschule kein Ding.
- Diskussion ist jetzt tatsächlich verwunderlich. Gute Lehre hängt am passenden Format. Wenn es für das Format weniger Deputat gibt, dann sorgt das für unfairness. Könnte dazu führen, dass schlecht passende, aber hoch bewertete Formate gewählt werden.
- Diskussion hat Geldgründe - vermutlich, weil Lehre Geld kostet
- Naja... ja, Lehre ist nicht so lukerativ wie Forschung und ja, Lehre wird nicht genug renommiert. Qualität der Lehre spiegelt sich nicht im Ruf der Hochschule wieder.
- Gute Lehre zahlt sich aus - das wird teilweise auch durchaus verstanden. Lehrstühle, die gute Lehre anbieten, schaffen es besser Studierende an sich zu binden, die wiederum die nächste Generation gut lehren, so dass ein funktionierender Kreislauf entsteht.
- Hochschulen müssen eine gewisse Menge an Studierenden durchschleusen, damit sie Geld, auch Drittmittel, bekommen
- Forschung bringt direkt Geld (offensichtlich), während das in der Lehre weniger offensichtlich ist und das Geld auch nur sehr indirekt darauf zurück zu führen ist.
- Zusammenfassung: Die Digitalisierung der Lehre darf nicht zu einer Reduktion des Deputats führen, da die "frei gewordene" Zeit zur Weiterentwicklung der Lehre genutzt werden muss. Für die Lehrenden und die Lehrqualität wäre es eine Strafe, wenn die Deputate durch die Digitalisierung reduziert werden würden, denn die Menge der Lehre, die geleistet werden muss, bleibt die gleiche.
- Eine Reduktion der Lehre ist falsch, denn die Produktion von digitalen Angeboten kostet ebenfalls viel Zeit. Verbliebene Zeit muss zur Weiterentwicklung der Lehre genutzt werden.
- Persönlicher Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden ist an den Hochschulen enorm wichtig. Eine Reduktion des Deputats würde dazu führen, dass auch dieser Kontakt immer weiter reduziert werden würde.
Resolutionsvorschlag[Bearbeiten]
Die 49,5. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften spricht sich deutlich gegen eine Reduktion von Lehrdeputaten aus.
Insbesondere mit Blick auf die aktuelle Entwicklung durch die zunehmende Digitalisierung von Lehrangeboten, ist die Annahme, dass dies bei einer gleich bleibenden oder sich verbessernden Qualität der Lehre zu weniger Aufwand bei den Lehrenden führt, aus Sicht der 49,5. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften vorschnell.
Für die Qualität der Lehre und die Arbeit der Lehrenden wäre dies eine Strafe, da die Menge der Lehre und auch die geleistete Arbeit nicht weniger wird, im Zweifel sogar mehr werden kann. Ein wichtiger Teil guter Lehre ist der Diskurs zwischen den Lehrenden und den Studierenden sowie der Studierenden untereinander. Eine Reduktion des Lehrdeputats kann aus Sicht der 49,5. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften dazu führen, dass der von den Studierenden erwartete Kontakt mit den Lehrenden und den anderen Studierenden deutlich reduziert werden würde. Damit würde einer der wichtigsten Aspekte der akademischen Ausbildung verloren gehen.
Die 49,5. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften fordert die Lehrenden daher auf, die Zeit, welche durch die Digitalisierung ggf. bei der Präsentation der Lehre eingespart wird, in die Weiterentwicklung der Lehre und den Ausbau der Betreuung zu investieren.
Anmerkungen (alle abgearbeitet)[Bearbeiten]
- Im ersten Satz darauf achten, dass auf keinen Fall ein Selbstzweck der Digitalisierung reingelesen werden kann
- Im zweiten Teil Kausalkette besser ausarbeiten
- Man kann ein Wiederspruch aus in der Reso lesen:
- da die Menge der Lehre und auch die geleistete Arbeit nicht weniger wird, im Zweifel sogar mehr werden kann. <-> Die 49,5. Konferenz der Informatikfachschaften fordert die Lehrenden daher auf, die Zeit, welche ggf. durch die Digitalisierung der Lehre eingespart wird, in die Weiterentwicklung der Lehre zu investieren.
- Kontakt zwischen Studierenden ist wichtig!
- Punkt des Diskurses an den Anfang der Reso stellen