KIF485:Awareness-Spiel

Aus KIF

Einführung[Bearbeiten]

  • auch Identitätsspiel, Privilegienspiel/-check, Rollenspiel genannt
    • angepasst(er) an das Studierendenleben
  • gefunden bei der ZaPF:
  • kann bei Erstifahrten gespielt werden
    • vielleicht auch mit Neulingen in der Fachschaft/im Fachschaftsrat

Grundlegender Ablauf[Bearbeiten]

  1. Teilnehmende bekommen Rollen zugeteilt.
    1. Menschen haben die Möglichkeit, ihre Rolle umzutauschen, wenn es ihnen zu nahe geht.
    2. es werden Fragen gestellt, damit sich die Teilnehmenden in ihre Rolle reinfinden können
  2. Spielhauptteil: Es werden Thesen vorgelesen
    1. bei Präsenz: Teilnehmende gehen einen Schritt nach vorne, wenn die These aus Rollensicht zutrifft
    2. online: Teilnehmende schreiben ein o in geteilte Notizen
  3. Reflektion und Auswertung
    1. in kleineren Gruppen mit geeigneten betreuenden Personen
    2. Fragerunde mit Fragen für vor/nach dem Aufdecken der Rollen

Rollenzuweisung[Bearbeiten]

  • Fragen zur Einfindung in die Rolle:
  1. Wie heißt du?
  2. Welchen Gender ordnest du dich zu?
  3. Wie alt bist du?
  4. Wo, bzw. wie wohnst du? Mit wem?
  5. Wie ist dein Verhältnis zu deinen Eltern?
  6. Hast du Menschen in deinem Leben auf die du dich immer verlassen kannst?
  7. Befindest du dich in einer Beziehung? Mit wem?
  8. Schaffst du es (finanziell) jeden Monat sicher über die Runden zu kommen?
  9. Warum bist du am Campus? Studium, Arbeit, Kinder, Wohnung?
  10. Fühlst du dich am Campus gut aufgehoben/respektiert?
  11. Gibt es Themen über die du noch nicht mit deinen Bezugspersonen geredet hast bzw. Themen, die du selbst noch nicht fertig verarbeitet hast?
    „Ist ... ein Problem für dich oder hast du das Thema verarbeitet und stehst dazu?“
  12. Wie zufrieden bist du in einer momentanen Lebenssituation?

Fragen/Thesen[Bearbeiten]

  1. Du hattest nie ernsthafte Geldprobleme.
  2. Du hast das Gefühl, dass du deine Meinungen und Überzeugungen frei äußern kannst, und dass deine Meinung auch grundsätzlich respektiert wird.
  3. Deine medizinische Versorgung ist gesichert.
  4. Du hast keine Angst in eine Polizei-Kontrolle zu geraten.
  5. Du kannst einmal im Jahr „groß“ verreisen und Urlaub machen.
  6. Du kannst Leute zu dir nach Hause zum Essen einladen.
  7. Du schaust optimistisch in die Zukunft.
  8. Du erlernst den Beruf, den du dir wünscht.
  9. Du hast keine Schlafprobleme.
  10. Du kannst min. einmal die Woche Freizeitangebote wahrnehmen, die auch Geld kosten.
  11. Du kannst dich verlieben, in wen du willst und deine Wahl/Liebe wird nicht in Frage gestellt.
  12. Du hast das Gefühl, dein Wissen bzw. deine Fähigkeiten werden in deinem Umfeld anerkannt und wertgeschätzt.
  13. Du hattest nie das Gefühl ausgegrenzt zu werden.
  14. Du kannst dich auf die Unterstützung deiner Familie verlassen.
  15. Du kannst mit deinem Umfeld problemlos kommunizieren.
  16. Du freust dich auf den nächsten Tag.
  17. Du hast keine Angst auf der Straße belästigt oder angegriffen zu werden.
  18. Du fühlst dich nicht grundlegend überfordert von deiner aktuellen Lebenssituation.
  19. Du kannst dich frei und ungehindert am Campus entfalten/ausleben/bewegen.
  20. Du fühlst dich in den kleinen Alltagsgesprächen einbezogen/inbegriffen.

Abschlussfrage: Bist du (deine Rolle) glücklich? Falls ja, trotz oder weil du stehst, wo du stehst?

Rederunde in Kleingruppen[Bearbeiten]

Die betreuende Person kann und soll die Teilnehmenden gezielt (mit Fragen, Differenzierungsansätze, Bitte um Erläuterungen, usw...) während des Gespräches dazu anregen...

  1. eigene Schlüsse über diverse sozialen, politischen, ökonomischen (...) Dynamiken zu ziehen, die am Campus (bzw. im Spiel) zu finden sind.
  2. mit einem umfassenderen Level an Empathie andere Personen nachzufühlen.

vor Rollenaufdeckung[Bearbeiten]

  1. Wie war es, einen Schritt vor zu machen/stehen zu bleiben?
  2. Wie war es auf andere hinab zu blicken; andere zurückzulassen;
    zu sehen, wie andere einen Schritt vor machen; zu anderen hoch zu schauen?
  3. Wie war es zu sehen, wie viele über/vor oder unter/hinter dir stehen?

nach Rollenaufdeckung[Bearbeiten]

  1. Warum sind die Personen dort gelandet, wo sie gelandet sind?
  2. Was hat euch daran gehindert, vor zu gehen?
  3. Welche Schwierigkeiten am Campus haben sich für die einzelnen Personen offenbart?
  4. Was nehmt ihr aus dem Spiel für euch mit? Wie fandet ihr es zu spielen?

Fazit[Bearbeiten]

  • Wie gut lässt sich so ein Spiel in eure O-Phase/Erstifahrt einbinden?
    • hängt sehr von O-Phase/Erstifahrt ab
      • längere O-Phase von Vorteil
      • Zusammenarbeit mit anderen FS
    • vermutlich besser bei (vielen) Neulingen in der Fachschaft/im Fachschaftsrat
    • zum Teil Trotzreaktionen wenn mit allen gespielt wird
      • Freiwilligkeit, vorher Ziele und Ablauf erklären und wann/wo gespielt wird
      • Ort: am besten von anderen beobachtbar (bspw. auf dem Innenhof/beim Grill)
      • Klar Kommunizieren! vorher Vorbereiten, dass es harte Schicksale gibt und darauf vorbereiten
      • und sagen, dass man aus beliebigen Gründen die Rolle tauschen kann
    • lieber Privilegienspiel nennen
  • Spielprinzip
    • zum Teil schwierig Rolle einzuschätzen und festzulegen (sehr offen gestaltet, Raum für Interpretation)
  • Erklärung warum Dinge so geschehen sind (Modelle) (objektive Analyse was im Spiel passiert)
    • Fragen sind potentiell was schlechtes, Gehirn wird geprimed was schlechtes zu sehen ("seht ihr jetzt wie ihr Priviliegrt seid?" Denkstruktur -> Emotionen) Durch den Fokus auf das Thema als was schlechtes fühlt man sich eher schlecht. Fragen primen auf Probleme
    • Hedonistische Tretmühle: "im Durchschnitt geht es Menschen durchnittlich"
    • Attribution-Bias (ich reagiere so, weil Umstände, andere reagieren so, weil Charakter/Eigenschaften)
  • Umsetzung auf der KIF?
    • sinnvolle Größe ungefähr 10 Leute
    • bedarf einer sachlichen Auswirkung
    • auf einer Live-KIF wäre es sinnvoller, das spontan anzubieten
  • nach Standorten im Spiel ne Ziellinie zeigen und
  • wie kann man die Unterschiede Ausgleichen
  • glaubst du, dass der andere glücklicher/unglücklicher ist als du