KIF460:Redeleitung und Moderation

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Es wurde über Situationen diskutiert, in denen sich eine Redeleitung finden und wie man sie bewältigen kann.

Es findet sich ein Work in Progress -Toolkit (auch unser Protokoll) im Pad.

Pad[Bearbeiten]

https://pad.informatik.uni-goettingen.de/p/moderation

  1. AK - Redeleitung und Moderation
  2. TODO: Weitere leere Punkte befüllen

# Motivation

  • Ak-Starter musste in den letzten Monaten viele sehr heterogene Gruppen moderieren

# Problematiken:

  • Welche Konstellationen gibt es, die man moderieren kann und wer sind die Akteure in diesen?
    • Fachschaftsratssitzungen
      • Zusammensetzung:
        • Sitzungsleitung
        • Protokollierende
        • Gleichbehandelte Teilnehmende
      • Zweck:
        • Sollte wohldefiniert sein
          • Niederschrift
          • Handlungen einleiten
          • Aufgabenverteilung
      • Unannehmlichkeiten:
        • Informationen sind nicht gleich verteilt (und werden anders wahrgenommen)
          • Handlungsbedarf: Informationen (ver)teilen
            • Methode: Informationen z.B. als Dokument vorher mit den Teilnehmern teilen
              • Nachteil: Nicht alle lesen immer alles
            • Methode: Vorab Informationen auf einem Forum o.Ä veröffentlichen
            • Methode: Top vertagen
              • Voraussetzung: Einem Großteil der Teilnehmer fehlen Informationen in einem Ausmaß, das eine sinnvolle Diskussion verhindert.
    • Ein*e Antragstellende
      • Für alle Optionen:
        • Es müssen allgemeine Diskissionsregeln festgelegt und eingehalten werden. (Rahmen)
        • Vorstellung am Anfang
      • Option 1: Antragsstellende*r darf immer direkt auf eine Aussage/Frage antworten
        • Methode: Redeleitung an Antragsstellenden abgeben
          • Vorteile:
            • Es geht schneller
          • Nachteile:
            • Kennt die Diskussionsregeln nicht, und kann sie deswegen nicht erzwingen
            • Hat möglicherweise keine Erfahrung in Moderation
      • Option 2: Antragsstellende*r darf immer direkt auf eine Aussage/Frage antworten
        • Vorteile:
          • Dynamisch
          • Möglichkeit schnell Unklarheiten zu beseitigen
          • wenig Verwaltungsaufwand (Redeliste)
          • Wissen/Informationen des*der Antragsstellende werden schnell mit der Gruppe geteilt
        • Nachteile:
          • Wenn der*die Antragsstellende*r still/nicht durchsetzungsfähig ist, können Zwischendiskussionen entstehen
          • kann sich in die Länge ziehen
      • Option 3: Strenge Redeliste
        • Vorteile:
          • Absolute Gleichverteilung der Beiträge, jeder wird gehört
        • Nachteile:
          • Informationen liegen zu großen Teilen beim Antragssteller -> Wenig Vorteil durch Gleichverteilung
          • Wenig Bezug zu dem Vorredner
          • Bei längeren Listen vergisst man schnell was man sagen will.
          • Leere Listen können
          • können Antragssteller überfordern
      • Option 4: Protokollant ( = Sitzungsleitung) spricht nach und formuliert die Aussage
        • Vorteile:
    • Gemeinsames Ausfüllen der Protokollvorlage
      • Vorteil:
        • Alle haben den selben Stand
        • Missverständnisse können schneller bemerkt werden
        • Jede Person kann ihre Aussagen nachpolieren
        • Meta-Strukturen können schneller erkannt und bei Bedarf angepasst werden
        • Nachträge sind einfach möglich
        • mehr Fehlerkontrolle
      • Nachteil:
        • Technologischer Overhead
        • Auf Dauer anstrengend
        • Konzentrationssenkung durch Multitasking
        • nicht kommunizierte Veränderungen grundsätzlich möglich
      • Methode: Abschließendes Verifizieren des Protokolls
    • Hierarchische Gesprächen
      • Sitzungen mit Teilnehmener, die eine unterschiedliche Machtpositionen außerhalb der Diskussion haben (z.b. Professor & Student) :
        • Konsequent Regeln anwenden
        • Sachlich bleiben
        • Falls hohes eskalationspotential
          • Runden verkleinern
          • Neutralen Redeleiter hinzuziehen
    • Tutorium
    • Gruppe, die sich einer anderen Gruppe vorstellt
  • Archetypen
    • (temporär) Desinteressierte
      • davon abhalten, dass sie stören (siehe Schwätzende/Störende)
      • man kann sie nicht zwingen
      • Aktion: Form verbessern, Informationsdichte erhöhen
        • Methode: ?
      • Methode: Sitzungsleitung an Desinteressierte abgeben, um sie zu beschäftigen?
        • Notwendige Rahmenbedingungen:
          • Bereitschaft der Desinteressierten
          • wenige Desinteressierten
        • Pro: Sie sind beschäftigt und stören so nicht mehr
        • Kontra: Kostet Zeit
      • Methode: Leute hinausbitten
        • Notwendige Rahmenbedingungen:
          • Funktioniert nur in kleineren Sitzungen (kein Plenum)
          • erfordert viel Feinspitzengefühl
        • Pro: Möglichkeit für die Person, erlaubt zu gehen
        • Contra:
          • Akt der Gewalt/Nutzen der Position als Redeleitung
          • Person kann sich angegriffen fühlen
      • Methode: Arbeitskreise bilden
        • Pro: Menschen haben Zeit sich gedanken zu machen
        • Contra: Verzögert sich zeitlich
      • Methode: Pause für die Desinteressierten und die diskutierende Gruppe diskutieren lassen
        • Pro: die Einzeldiskutierenden bekommen einen besseren Rahmen
        • Contra: die Pause fehlt den Aktiven
    • Störende/Schwätzende
      • Methode: Person direkt auf das Verhalten ansprechen (Ermahnung/Tadel)
        • Pro: Kann stark wirken
        • Kontra:
          • Risiko die "falschen" zu treffen
          • es wird jemand bloßgestellt
      • Methode: Person direkt auf das Verhalten ansprechen (während einer Pause)
        • Voraussetzung: Sitzung dauert lang genug, Fingerspitzengefühl
        • Pro:
          • Sitzung wird nicht unterbrochen
          • Person wird nicht bloßgestellt
      • Methode: Allgemein um Konzentration bitten/Grobe Gruppe ansprechen
      • Methode: Schweigefuchs
    • regelmäßig aus dem Rahmen fallende / sich wiederholende
      • Methode: Handzeichen
      • Methode: Sinnvolle aus dem Rahmen fallende Themen aufschreiben und später besprechen
      • Worauf die Redeleitung achten muss: Den Rahmen im Auge behalten
      • Formulierungen:
        • Wollen wir das als neuen TOP aufmachen?
    • Zeitdruck kreierende
      • nicht unter Druck setzen lassen
      • Klar machen, was wichtig ist
      • überlegen was man kürzen kann
      • Nachfragen, ob es gute Gründen für die Ungeduld gibt und entsprechend
        • Form anpassen
        • eventuell in die nächste Sitzung abschieben
        • vorziehen ((z.b. wenn Person umbedingt über ein späteres Thema los
        • ignorieren
      • - siehe Desinteressierte -
    • auf später verschieben wollende
      • Je nach Situation nachgehen
      • - siehe Desinteressierte? -
    • Emotional handelnde
      • Bei persönlichen Anliegen: Nicht in der laufenden Sitzung ansprechen.
      • An Sachlichkeit appellieren
      • Unterbrechnungen unterbinden
    • "Der/Die/* Witzige"
    • auf dem Thema herumreitende bis andere Teilnehmer einfach Dinge durchwinken
    • Diskussionssuchende
    • sehr weit ausholende
    • leise Redende
      • zentral Sitzen lassen
        • Pro: besser zu verstehen
        • Contra: u.U. schüchtern
      • Methode: Fragen wiederholen falls der Sprecher zu leise war.
    • vage Redende
    • schüchterne Teilnehmende
  • Andere Situationen
    • Viele Melden sich
    • Niemand meldet sich
    • Nur eine*r meldet sich immer wieder
    • alle Teilnehmer sind erschöpft
      • Methode: Pause
  • Welche Vorraussetzungen muss eine Gruppe erfüllen, um sinnvoll moderiert werden zu können?
    • Diskussionsregeln
  • Worauf muss man als Redeleitung achten?
    • aktiv die Diskussion leiten oder nur eingreifen, falls es nötig ist
    • Redezeit und Rededominanz
    • Diskussionszeit
    • Hierarchien beachten (z.B. Professoren auf Sitzung)
    • Eigene Motive/Emotionen von Redeleitung trennen (evtl. Leitung kurzzeitig abgeben)
    • Wie hilft man als Redeleitung dem Protokollierenden?
    • Empathie/Emotionen der Teilnehmenden
    • cool bleiben:
      • falls vertraute + erfahrene Sitzungsleitung anwesend:
        • Pause einberufen und Situation besprechen
        • Sitzungsleitung für ein Thema abgeben
    • Raumsituationen:
      • Langgestreckter Raum:
        • Redeleitung in die Mitte
        • Raumwechsel
      • Räume mit Sichtbarrieren
        • Redeleitung muss darauf achten alle Personen immer wieder im Blick zu haben
      • Ungeeignete Räume (schlechte Belüftung/Störungen von Außen, schlechte Akustik)
        • Als Sitzungsleitung besonders darauf achten
        • falls möglich: Raumwechsel
  • Wie geht man mit Diskrepanzen von Protokoll und Reden um?
  • Wie löst man eine Diskussion auf, die sich im Kreis dreht, deren Ergebnis aber für die Fachschaft wichtig ist?


# Umgang mit Problemen:

  • Schwätzende und Ruhestörende
    • in kleineren Gruppen kann man an den Willen der Einzelnen appelieren ihre Gedanken mit der Gruppe zu teilen
    • in größeren Runden sind Zwischengespräche berechtigt, da sie häufig produktiv sind, aber nicht mit dem Plenum geteilt werden müssen, wie zum Beispiel Erklärungen
    • bei einfachen

# Methoden:

  • Ich-Botschaften
  • Zusammenfassungen
  • Pause:
    • können genutzt werden um sich schnell zu sammeln und das Ziel wieder ins Auge zu fassen
    • Schnelle Sitzungen/Tagesgeschäft:
    • Bei vielen Themen:
      • Pro: eventuell Themen schneller/sinnvoller
      • Contra:
        • Stört Zeitdrückende
        • Könnte die Sitzung verlangsamen
    • können genutzt werden um Feedback im Einzelgespräch zu geben v.a. zum Redeverhalten
  • Kurze Springerpausen: Aufstehen,kurz Plätze Tauschen
    • Bewegung der Teilnehmenden (statt sitzen bei normalen Pausen)
    • Pro: "Neue Blickwinkel" -> Andere Leute neben sich, andere Positionen im Rauma
    • Contra: Leute müssen kramen/hängt vom Nutzen der Tische ab
    • Alternativen sind möglich, Hauptsache Bewegung
    • Lüften ist wichtig
  • Meinungsbilder:
    • Wann sind Meinungsbilder vor einer Diskussion sinnvoll?
      • Vorabstimmungen, um bei festen Meinungen Zeit zu sparen.
    • Wann sind Meinungsbilder sinnvoll:
      • Wenn die Redeleitung mehrere Meinungen präzise formulieren kann
      • Sobald jemand ein Meinungsbild wünscht und formulieren kann
      • Großer, aber unbemerkter Meinungskonsens
      • Bei Diskussion von wenigen einzelnen zur "Positionsbestimmung" der "Schweigenden"
  • Abstimmung:
  • Autorität nutzen, um Diskussion zu ordnen


#DON'Ts Formulierung: "Ich habe folgendes Verhalten festgestellt. Das möchtest du vielleicht ändern."