KIF440:Was tun bei überlasteten Gremienmitgliedern?
Aus KIF
Pad: https://piratenpad.de/p/Gremienmenschen
Wer ist da? TU Ilmenau Uni Stuttgart Uni Ulm OTH Regensburg Uni Tübingen TU Dortmund Uni Göttingen
Motivation für den Workshop: sehr engagierte Menschen in den Gremien/Mitarbeit in AKs/Referaten etc. bekommen Probleme mit Studium und Privat (komplett erschöpft) Wie geht ihr damit um? Bei Neulingen und wenn es eigentlich schon zu spät ist.
- Ein Mensch war in quasi allen Hochschulgremien (Senat, Fakultätsrat, Studienkommission, Stupa, Landesstudivertretung...), somit viel Wissen und kennt viele Menschen - hat jetzt damit aufgehört, aber Fragen kommen natürlich trotzdem an
- Weiterer Mensch mit viel Arbeit in Gremien, Arbeit nebenher: Studium hat gelitten, Burn-out während der O-Phase (hatte die Leitung) -> kandidiert nicht mehr für FSR (Rest schon), man muss sich zwingen weniger zu machen oder ne Auszeit zu nehmen
- Ein AStA wird bezahlt + sonstige Gremien; Einige Leute sind nicht zuverlässig und kleine Aufgaben werden nicht gemacht, wenn man es nicht selbst macht - übernimmt es, um Image des AStA zu verbessern -> ist am schrittweise Kürzen (beim undankbarsten Gremium), Studium verlängert sich aber schon
* Das "kleine Aufgaben übernehmen weil es sonst keiner richtig macht" ist ein Auslöser des Problems
- Leute, die schon in Gremien sind und gute Arbeit machen, werden für weitere gewählt
* Fachschaftsebene: Man versucht, immer unterschiedliche zu wählen (sofern man genügend Interessierte hat)
- Wissensweitervermittlung ist wichtig, damit andere Leute die eigene Aufgabe irgendwann übernehmen kann, allerdings ist wissensweitergabe nicht effizient, und bringt nur langfirstig zeitersparnisse
* Problem ist besonders schlimm, wenn die Person plötzlich aussteigt und Dokumentation fehlt * Lösung: Dokumentation einfach machen (Wiki), Studivertretungsinterne Vernetzung
- Schlechte Öffentlichkeitsarbeit ist u.A. Auslöser dafür, dass Neulinge nicht einmal wissen, was die Verfasste Studierendenschaft ist.
Wie kann man Engagierte Menschen davon abhalten, in die Situation zu rutschen?
- von der eigenen Situation berichten und vor weiterem Engagement abhalten
- Stunden zählen und eine Grenze ziehen
- Unterstützung anbieten, nicht immer die selbe Person in Gremien setzen sonder neue Motivieren
- gleich Stellvertreter*in mitwählen, diese können dann übernehmen und sind bereits etwas eingearbeitet
* Vorteil: man kann mit wenig Zeit und Verantwortung mitmachen, somit ist die Werbung einfacher * Wie kann man Nachwuchsprobleme bewältigen außer Leute langwierig zu überreden? * Der letzte der Nein sagt wird gewählt, wie löst man dieses Problem? * Neulingen erklären, warum ein bestimtes Gremium wichtig ist * Diktatorisch bestimmen * SW zum Tracken, wer was alles macht (z.B. Trello, MeisterTask)
- in TÜ: Vertreter aus jeder beteiligten Fachschaft im Fakultätsrat, dadurch bessere Verteilung des Aufwands
- Möglichkeit bieten, in Gremien zuzusehen (AStA besuchen, ohne Stimmrecht zu haben)
- Mangelde Wertschätzung führt zu Demotivation
* Referatsleiterin berichtet: bedankt sich bei jeder Möglichkeit bei ihren Referatsaktiven, damit sowas nicht passiert und hofft, dass das vllt. zur Nachahmung führt * Ehrenamtspreis (für Gremienarbeit und studentische Vereine) bei feierlicher Exma (feierliche Verleihung mit Urkunde und Merci-Packung) * andere Uni: wird nur von offizieller Seite honoriert, wenn man in Regelstudienzeit ist * noch andere Uni: Gremienbescheinugung z.B. für Bewerbungen, Bafög - kann man auch als Werbung verwenden * TU Ilmenau gibt es ein schickes Template, wird vom studentischen Konsul (bezahlter Kommunikationsbeauftragter) ausgestellt und vom Rektor unterschrieben * kann auch zur Motivation und Anwerbung neuer Gremienstudis dienen * Teilweise auch aktive Imageschädigung durch Dozent*innen * Schlichtungsgremien? * in TÜ: Schlichtungskommission auf Hochschulebene - wird aber nie angerufen - kurzer Dienstweg geht schneller * andere Uni: Leitung verweist auf Beschwerdemanagement, effektiver ist direktes Gespräch (ungern gesehn da es offizielle Stelle gibt) * andere Uni hat eine Ombudsperson aus Bundesmitteln beantragt * psychosoziale Beratungsstelle des StuWe, bietet zudem Gruppenschlichtung an (an einigen Unis komplett kostenlos)
- Problem mit Menschen, die zu wenig machen (die dann immer diese eine Person macht)
* bei Gewählten kann man da ein bisschen Druck dahinter packen * Losverfahren * "die anderen haben schon mehr gearbeitet - tu du auch mal was" * "Androhung" eine Aufgabe einfach liegen zu lassen, wenn sich niemand findet (und bei wichtigem Zeug findet sich jemand)
- Das Problem gibt es auch im ehrenamtlichen Bereicht bei den "Erwachsenen" (Hochschullehrer etc)
- Verantwortlichkeit innerhalb der Gremien nicht klar, man schiebt sich Aufgaben zu
- Schon in der O-Phase Gremienstruktur und deren Möglichkeiten anschaulich erläutern, für Überblick und in Vorbereitung auf späteres Engagement
Wissens/Kompetenzballung/Vernetzungspunkt in einer Person vereint
- Wiki pflegen!!!
- früh genug Nachfolger heranziehen und evtl die bei/nach der Übergabe begleiten
- bei Fragen erst auf andere Verweisen, die Teilwissen haben und selbst zur letzten Anlaufstelle werde (z.B. Mailanfragen weiterleiten)
- Austritt aus Gremien schrittweise (nicht Ende von Studium gleichzeitig mit Austritt aus allen Gremien) - man hinterlässt keine plötzliche Lücke und hat schon Leute, die die Stellen übernehmen
* Längere Prozesse sollten soweit wie möglich abgeschlossen sein, bevor Austritt und Übergang stattfindet * Man kann immer noch mit Wissen im Hintergrund bleiben (Mailverteiler mitlesen etc) für Hinweise aus dem Hintergrund, die Verantwortung tragen die eigentlichen Aktiven des Gremiums * Problem Hochschulgremien mit fester und kleiner Anzahl Studis * wenn es mehrere Vertreter*innen sind: nicht alle gleichzeitig austauschen
- Umstellung Hochschulpolitiksstruktur: Es hing an einzelnen Führungspersonen, die motiviert sind, wissen was los ist und Aufgaben deligieren (aber großes Problem wenn die Wegfallen)
- Wir sind alle Datenmessis...
Was macht man mit Terminflut( auch mit Anreise weil außerhalb)
- Prioritätenliste (außer First-Come-First-Serve) und das auch so kommunizieren
- Termine in Zeitslots planen z.b. mit Farbschema und das auch im Voraus planen - besserer Überblick und Evaluation, wie viel man in jeder Woche gemacht hat
* ist nicht die beste Lösung für jeden, plan wie "am Nachmittag mach ich x, mal schaun was sich findet"
- Urlaub eintragen in der Studivertretung (weit im voraus)
* Urlaub ohne Internet und Mails beantworten
- Was ist mit spontanen Anfragen?
* geziehlt Termine ablehnen ( Nein-sagen muss man lernen) * nochmal Prioritätenliste ( ggf flexibel anpassen)
Sonstiges
- Verbitterung - Keine Privatkriege führen
* auch in Pressegesprächen * im Privatleben - lästern, dauernd Diskussionen starten (Laune runterziehen)
- Freizeit (daheim) und Uni trennen (ganz krass: kein Interet daheim)
* Pausen machen (erzwungen)
Wie kann man Zynismus/Sarkasmus vermeiden?
- humorvoll anwenden, das Umfeld daran gewöhnen (wenn nicht übertrieben)
* sich verstellen bringt nichts, aber man darf es nicht übertreiben
- Freizeit einplanen um abzuschalten (Sport, Lesen, Filme etc)
* eine Person: gleich viel Sport wie Hochschulpolitik, weil der Ausgleich einfach notwendig ist und man besser arbeiten kann * Gegengewicht zum Abreagieren (Beruhigender Ausgleich): z.B. Lesen, Musik, gute Unterhaltung, ... * räumliche Trennung (keine Uni/Arbeit zuhause) * Entschleunigung, nicht abhetzen lassen
- Besser Mails oder persönliches Gespräch
* Mail kann in der Flut untergehen * Nachvollziehbarkeit durch Mails * persönliches Gespräch kann zeitlich unpassend sein/schlechte Laune * Vielleicht ist man nicht mal der richtige Mensch davon - Mails * Gespräch ist schöner Austausch/Abstand von sonstiger Arbeit * manche Gespräche sind per Mail nicht möglich (inoffizielle Infos) * bei Emails: Anfragender hat sich schon vorher schon gedanken gemacht * Mischung ist manchmal das beste (Wissen bei Austauschterminen vermitteln, sonst Geduld haben) -> Gespräch + schrifltiche Information
Zusammenfassung:
- Ist ein Problem von allen (Hochschul- und Generationenübergreifend)
- Ideen:
* Stundenzettel (sollte man nur machen, wenn man was verändern will) * mehr Stellvertreter * Aufgabe über Trello o.ä. verwalten ( wie Scrum auch die eigenen Aufgaben übersichtlich strukturieren
Diesen AK auf der nächsten KIF Fortsetzen (oder als dauerhaften AK)