KIF440:Informatik und Ethik
Beschreibung[Bearbeiten]
In freier Runde tauschen wir uns über ethisch brisante Themen der Informatik aus. Welche Auswirkungen hat die Entwicklung der Informatik auf die Gesellschaft? Dürfen wir am Rechner etwas tun, nur, weil wir es können? Wie gehen wir mit unseren Daten um und ist es okay, dass Google mein Passwort speichert?
Mitschrift[Bearbeiten]
Info: Eigentlich ein Kriterium bei der Programmakkreditierung, dass Studis auch in die Richtung ausgebildet werden - wie kriegt man das auch in der Systemakkreditierung berücksichtigt
Wunsch an AK
wie kriegt man IuG vernünftig im Studium integriert (und professionalisiert - weg vom Laberfach), dass es auch ernst genommen wird
Umfrage unter den Anwesenden: Wer hat Veranstaltungen zu Informatik und Gesellschaft/Ethik:
- Erlangen: keine expliziten Veranstaltungen (bissl was in IT Sicherheit und E-Health) - einige nehmen allg. Philosophie als Nebenfach
- HS Karlsruhe: nein
- HU Berlin: einige Seminare - nicht direkt an der Informatik angesiedelt
- TU Dortmund: Veranstaltung "Informatik im Kontext"; leider nur im Master
- TH Mittelhessen: Vorlesung als Wahlpflicht in Arbeit
Einschub: Wer hat eine Zivilklausel?
- TU Ilmenau: hat ne Zivilklausel, wird nur nicht immer so ernst genommen - häufig kommt "das kann man auch Zivil nutzen"
- FAU Erlangen: läuft gerade ein Vorschlag für das Leitbild der FAU durch die Gremien - Kritik, auch aus der Informatik, dass die Formulierung nicht weit genug geht
- Meinungen:
- Unterscheidung zwischen Zivil und Militär schwer zu treffen - würde Unis Forschungsgelder kosten
- Ist eine Drohne zielgenauer machen zivil?
- unsere algorithmen sind bei weitem nicht perfekt, trotzdem werden sie bei Drohnen etc. eingesetzt
Was sollte eine Veranstaltung zu Informatik und Gesellschaft(IuG) beeinhalten bzw. womit sollte sich die Forschung befassen?
- Was ist Rüstungsforschung?
- Aufklären, was mit gesammelten Daten eigentlich alles gemacht werden (kann)
- was kann man mit gefundenen Sicherheitslücken machen
- auch Unterlassungsverantwortung (Kosten-Nutzen abwägen)
- begleiterscheinungen von Informatik berücksichtigen
- sich bewusst machen, für wen man arbeitet, auch über eine Ecke
- Dozierende*r muss bei solchen Themen gewisses Maß an Moderationsfähigkeit haben (eigene Meinung hinter Moderation zurückstellen,...)
- braucht vlt auch eine Vorlesung um Forschungen und verschiedene Meinungen vorzustellen
- Automatisierung und deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt/Gesellschaft und Industrie 4.0 - sind politisch gewollt
- nicht "das Automatisierung", sondern wie Automatisierung passiert/sich entwickelt teil der IuG?
- Informatiker als Teil eines Clusters zu solchen Themen wichtig - am "politisch-gewollt" mitarbeiten, Entscheidungen, ob man gewisse Technologien haben will
- auch Grenzen der Informatik aufzeigen
Allgemeine Probleme/Kommentare zu dem Thema
- Informatik näher an Philosophie bringen?
- Momentan eher die Ansicht, dass Inforamtiker ja "nur Ingenieure" sind - also sich nicht anmaßen sollen über Ethik zu entscheiden. Von der Vorstellung sollte man wegkommen.
- Informatiker sollten es mehr als auch ihre Aufgabe sehen, Dinge ethisch zu bewerten und in ihre Arbeit miteinfliessen zu lassen
- Entsprechende Fragestellungen in Vorlesungen mit einbringen.
- Studis sollten die Fähigkeit zu entsprechenden Denken erlernen (maybe Kooperation mit Phil)
- Stundenplan ist eh schon voll - nicht verpflichtend? Seminare anbieten. Problem für kleinere Hochschulen.
- Eigene Masterstudiengänge "Informatik und Gesellschaft"?
- Es gibt eine "fahrende Uni", das insbesondere an Fachhochschulen Dozierende aus dem Gebiet für Seminare kommen/eingekauft werden, sodass keine Dauerstellen gemacht werden müssen
- Vortragsreihe von Referat des StuRa/AStA organisiert: vor allem für Mitglieder des StuRa, gab leider wenig Interesse
- woher sollen die Wissenschaftler*innen des Gebietes kommen? Es gibt nur quasi keine Professur in die Richtung.
- mit welchen Forschungsinhalten soll ein Lehrstuhl für Informatik und Gesellschaft Gelder generieren
- -> Notwendigkeit des Gebiets müsste klar gemacht werden, um trotz wenig Geld Daseins-Berechtigung zu erhalten
- Kritik an entsprechendem Lehrstuhl in Berlin: Die machen ja net genug Informatik -> wurde zu Exzellenz-Cluster und kann mit mehreren Fachrichtungen forschen
- "Richtige Ingenieure*innen" haben tendenziell noch weniger was zu dem Thema, als Informatiker
- Allg. (gesellschaftliches) Interesse an dieser Thematik muss gefördert werden!
Prüfungsform?
- Semesterbegleitende Prüfungsform (kleine Paper mit 1-2 Seiten, alle 2 Wochen oder so)
- Modell der TU Wien (ist Pfllichtvorlesung da)
- Hausarbeit - kritisches und methodisches Auseinandersetzen
- Alternative Prüfungsformen (verschiedene Aufgaben)
- Vortrag