KIF320:AKObskureIdeenAbstruseAktionen
AKr Obskure Ideen, Abstruse Aktionen Der Arbeitskreis ” Obskure Ideen / Abstruse Aktionen“ (bald auch ¨ofters als ” Obstruse Aktionen“ bezeichnet) traf sich zweimal: Einmal unter großem Andrang am 21.11.2002 von 16:00-18:30 Uhr, dann am Tag darauf in kleiner Runde wieder um die gleiche Zeit. Initiiert wurde der Arbeitskringel von Sonja und Florian von der TU Wien. Motivation war dabei der Wunsch nach dem Austausch ub¨ er Ideen und Erfahrungen bei der Durchfuhrung ¨ von obstrusen Aktionen an der Universit¨at. Weiterhin sollte der Arbeitskringel sich auch Gedanken ub¨ er die Auswirkungen von derartigen Aktionen machen, die den Unialltag und seine Beteiligten verwirren sollen und k¨onnten. Die Wiener Aktion: Idee, Umsetzung, Folgen Bericht Sonja + Flo: – Idee: Fachschaftsvorstellung in Vorlesung – Erstis sind langweilig, haben Schulerrolle ¨ – Probleme im letzten Semester mit Gewalt, Morddrohungen, ... – Wie kann man Aufmerksamkeit erregen? – Flo hat sinnfreien Vortrag gehalten Die Studis haben fleissig mitgeschrieben – Imperial March Einzug der Purgi-Bruder ¨ Kampf M¨order Applaus – Am Ende der Vorlesung dann FS-Vorstellung – Kommentar Ersti: “Was hab ich da auf den Zettel aufgeschrieben, das kann nicht sein”
Warum hats funktioniert? – Ub¨ erraschungseffekt & Ub¨ erforderung Vortrag war nicht als Bl¨odsinn deklariert Schwachpunkt (der lichtschwertaktion) – Starwars kennt nicht jeder? baut darauf auf. Link auf Video an KIF-Liste Erfahrungberichte von AKr-Teilnehmenden Außer an der TU Wien hat es auch an anderen Hochschulen bereits in der Vergangenheit so etwas wie obskure Aktionen gegeben, meistens im Zusammenhang mit dem sogenannten ” Ersti-Schock“oder der ” Verlade“, wobei die neu an die Uni kommenden Erstsemester auf lustige, provokative oder einfach absurde Weise von der Fachschaft begrußt ¨ werden, damit sie die Fachschaft wahrnehmen und in Erinnerung behalten (die den Erstsemestern sonst meistens auf Jahre unbekannt bleibt) sie gleich merken, daß sie nicht mehr in der Schule sind sie feststellen, daß sie nicht jeden Bluff an der Uni fur ¨ bare Munze ¨ nehmen sollten die Fachschaft endlich mal großes Feedback bekommt das erste Semester eine interne Stimmung bilden kann – auch wenn es eine ablehnende sein sollte. Berichte ub¨ er bereits umgesetzte Aktionen an diversen Hochschulen Ein Zebrastreifen zwischen Hauptgeb¨aude und Mensa der Hochschule wurde auf die Straße gemalt. Bei der Aktion wurde illegalerweise die Straße abgesperrt. Ein Fußg¨angerub¨ erweg mit Ampel wurde eine halbe Stunde lang blockiert, indem eine endlose Schlange von Studenten die Straße ub¨ erquerten, anfangs bei grun¨ und dann immer weiter. Die Studenten liefen dabei immer im Kreis (durch ein Geb¨aude, damit der so gebildete Kreis nicht auffiel). Ein AStA beantragte fur ¨ wichtige Aufr¨aumarbeiten 10 l Milch, 10 l Benzin, 10 Putzlappen – der Antrag wurde genehmigt. Ein Fest in der Mensa wurde beantragt, unter dem Motto: ” Waffen fur ¨ El Salvador“. Zuerst wurde das Fest genehmigt, dann versuchte die Unileitung, es mit allen Mitteln zu verhindern (der Hausmeister mußte sogar den Schlussel ¨ zur Mensa versehentlich im Schloß abbrechen). An einer Uni wurde ein Plakatierungsverbot ausgerufen, woraufhin 1000 Plakate ” Ich bin ein illegales Plakat“ gedruckt, aufgeh¨angt (teilweise hinter Tafeln, Glasscheiben oder weiteren Plakaten) und von offizieller Seite wieder abgerissen wurden – einige h¨angen aber no
” Bildung geht baden“: Alle kamen im November mit Badegewand und gingen im Brunnen baden. In einem Uni-Neubau wurden Rutschen vom 3. Stock ins Erdgeschoß gebaut. Eine FS-Sitzung wurde boykottiert, weil diese auf einen anderen Tag verlegt wurde. Dabei wurde vor der FS gegrillt und zur Sitzung Kommende mit Wasserpistolen bespritzt. An einer Uni mit zu vielen Erstsemestern wurden Fragebogen verteilt, die ergeben sollten, wer an der Uni bleiben darf. Eine Einverst¨andniserkl¨arung war zu unterschreiben, mit der man alle Rechte abgibt (fast alle haben unterschrieben). Den Erstsemestern wurde gesagt, man k¨onnen nur Scheine machen, wenn man einen Laptop besitzt. Wenn man keinen eigenen hat, muß man Kollegen mit Laptop suchen – und wer einen hat, der muß ihn an andere verleihen. Ziele und Ideen Nach den Berichten aus den einzelnen Fachschaften in Sachen abstruser Aktionen wurde versucht, die Ziele einer solchen Aktion festzuhalten. Einig waren sich die Mitglieder des AKr, daß solche Aktionen nicht nur fur ¨ Erstsemester zu Beginn des Semesters stattfinden sollten, sondern auch zwischendurch – zu unberechenbaren Zeitpunkten. Als Hauptmotivation fur ¨ die obskuren Aktionen wurden zum einen der Spaß genannt, den eine solche Aktion allen Beteiligten (und vor allem den ” Drahtziehern“) bringen kann, zum anderen sollten obskure Aktionen auch dazu dienen, neue Leute in die Fachschaften zu holen. Anschließend wurden weitere Ideen fur ¨ zukunftige ¨ Aktionen gesammelt: Ideen fur¨ zukunftige ¨ Aktionen einem Professor beim Tafel l¨oschen im H¨orsaal von Band ein Schreibmaschinenger¨ausch einspielen einen Brunnen auf dem Campus mit Spulmittel ¨ als Schaumbad aufpeppen Problem: Was ist, wenn was passiert (Ausrutscher, Knochenbruc¨ he....) Hausbesetzung des eigenen Informatik-Geb¨audes als Protest gegen Raumnot Problem: Mitarbeiter, die im gleichen Geb¨aude arbeiten, k¨onnen nicht an ihren Arbeitsplatz
einen provisorischen Rechnerpool vor dem Rektorzimmer aufbauen gemeinsam in Gruppenmeditation Erweiterungsgeb¨aude herbei-” glauben“ Laptop-Vernichtung (kaputtes Laptop w¨ahrend Veranstaltung an Wand zerschellen lassen) zur Abhilfe bei Raumnot in besetztem Haus Lehrveranstaltungen
Schwarzen Kasten aufstellen, der wie Radar ausschaut, um den Verkehr auf dem Campus zu bremsen mitten in Rushhour Stuhle ¨ in der Mensa stapeln – angeblich, um sie zu z¨ahlen (Inventur)
in der Mensa Frauen auf rote Sessel, M¨anner auf blaue platzieren – darauf achten, daß immer ein roter neben einem blauem Stuhl steht, zwischendurch Stuhl austauschen, wenn er/sie auf einem falschen sitzt zur Mittagspause zentral 9000 Pizzen fur ¨ die ganze Uni bestellen in der Mensa mit sorgvollem Gesicht und irgendwelchen Meßger¨aten hantieren und dazwischen ” Oh Gott!“ murmeln mit Ganzk¨orperschutzanzugen ¨ und Gasmaske in der Uni oder in der Mensa herumrennen
Werbepausen in Vorlesungen, die fur ¨ sinnlose Produkte werben Lehrveranstaltungsankundigungen ¨ von absurden Veranstaltungen diese dann wirklich anbieten, evtl. sogar direkt in Koordination mit Profs einen Eignungstest fingieren, mit Hilfe dessen Studis auf andere Unis verteilt werden sollen milit¨arische Methoden: vorne im Audimax steht ein Marine, der die Leute zusammenschreit
fur ¨ ein Semester Patenschaft fur ¨ einen Stuhl im H¨orsaal verkaufen (Plakette anbringen: ” Dieser Stuhl geh¨ort . . .“ ) Eine obskure Aktion im Rahmen der KIF? Nach so viel Theorie wurde der Wunsch laut, direkt hier und jetzt eine eigene absurde KIFAktion zu starten, um praktische Erfahrungen bei der Umsetzung von solchen Unternehmungen zu gewinnen. Dazu wurden zun¨achst die Mißst¨ande und auch andere Eigenheiten an der Uni Cottbus zusammengetragen, an denen man Weitere Ideen waren: eine Demo machen fur ¨ warmes Wetter, fur ¨ nichts oder fur: ¨ WIR SIND DAGEGEN!, demonstrieren gegen Demos am Campus, Demo furs ¨ Mensaessen fur ¨ absurdes Produkt Werbung machen absurde Frageb¨ogen ausfullen ¨ lassen Unterschriftenaktion fur ¨ den Wiederaufbau der Mauer auf jedem Tisch in Mensa steht jemand einfach so rum Vorlesen in der Mensa / Schlafen in der Mensa Schlafmusik in Vorlesungen einspielen durch die Mensa laufen und unwichtige Sachen notieren, dabei wichtig aussehen Gesichtskontrolle vor Mensa jede/n, der in Mensa will, fragen ob er/sie reinwill und dann einen Strich auf einem Block machen zus¨atzlich auch beim Rausgehen fragen – auf Nachfragen antworten: Es sind Leute in der Mensa verschwunden Lagerfeuer auf dem Campus machen (Problem: Luftbelastung) durch Fußg¨angerzone ziehen, in Gruppen irgendwohin schauen und auf Geb¨aude zeigen, wo es nichts zu sehen gibt Beim Brainstorming wurde festgestellt, daß fur ¨ die meisten AKr-Teilnehmenden illegale Aktionen nicht in Frage kommen und auch nicht solche, bei denen man sich wahrscheinlich Arger ¨ einhandelt. Es herrschte weitgehend Konsens darub¨ er, daß eines der wichtigen Punkte bei einer obskuren Aktion ist, daß Leute, die zuf¨allig Teil der Aktion werden, sich nicht angegriffen oder verarscht vorkommen, sondern die Chance haben sollen, die Absurdit¨at zu erkennen oder ub¨ er sie zu staunen. Außerdem war sich der AKr einig, daß am gunstigsten ¨ mit etwas Sinnfreien anzufangen sei, da sich der Sinn von obstrusen Aktionen in der Regel mit wenig Aufwand ¨andern l¨aßt. Und vor allem sollte die Aktion Spaß machen. An konkreten Vorschl¨agen wurde abgestimmt: 1. Malaktion heute Nacht, z.B. Pentagramm auf den Campus malen (5 Pers.) 2. Parkluc¨ ken vergr¨oßern/verkleinern (dagegen) 3. In Fußg¨angerzone in die Luft schauen o.A. ¨ (viele) Ein abschließender einstimmiger Beschluß lautete: Heute nacht regnet es nicht (wichtig fur ¨ die Malaktion). Damit endete das erste Treffen Die Analyse Das zweite Treffen des AKr obstruse Aktionen fand in ub¨ erschaubarem Kreis statt (vier bis funf ¨ Personen, gegenub¨ er etwa 15-20 am Tag zuvor). Es wurde festgestellt, daß in der Nacht keine obskure Aktion verwirklicht wurde, vermutlich weil es keine wirklich gemeinsame Vision gab, weil die Ideen zu lange diskutiert wurden (und ein gewisser Anteil an ” blindem Aktionismus“ fur ¨ abstruse Aktionen f¨orderlich ist) oder weil die Ideen fur ¨ Cottbus nicht wirklich Ideen fur ¨ obskure Aktionen waren. Als vorl¨aufige Definition von obskuren Aktionen diente: Das Ziel einer obskuren Aktion ist es, die Zeugen der Aktion an ihrer eigenen Wahrnehmung zweifeln zu lassen. Das Mittel dazu ist, die Realit¨at entsprechend umzuformen. Zuf¨allig vorbeikommende Leute sollen denken: ” Moooooment — hier stimmt was nicht“ — oder: ” Ich bin im falschen Film!“ Der Versuch vom Vorabend, per Brainstorming eine Idee fur ¨ eine obskure Aktion zu finden, diese anschließend auf gewisse Sinnhaftigkeit umzuformen und anschließend umzusetzen, ist definitiv gescheitert. Deshalb wurde versucht, sich auf einem systematischeren Weg an m¨ogliche Aktionen anzun¨ahern, mit Hilfe der Frage: Welcher Teil der Realit¨at soll ge-/zerst¨ort werden? Dazu wurden eine Reihe von Ansatzpunkten gefunden und Ideen dazu skizziert: Tag und Nacht: – Vorlesungen um 12 Stunden versetzt abhalten – (Tages-)Licht ver¨andern – ub¨ er die Anderung ¨ der Zeit abstimmen lassen Schikanen im Lehrbetrieb: – willkurlic ¨ h neue einfuhren ¨ – Einteilung bei Prufungen ¨ ¨andern / ad absurdum fuhren ¨ – Studiengebuhren: ¨ Erlagscheinkontrolle in der Veranstaltung Notebooks werden selbstverst¨andlich – aber nicht fur¨ alle: – St¨orsender fur ¨ WLAN basteln – selbstgebastelte Laptops an Erstsemester verteilen mit der Aussage: Den mußt ¨ ihr ein Jahr lang mit in jede Vorlesung nehmen und gut darauf aufpassen – wenn der dann noch unbesch¨adigt ist, bekommt ihr einen echten gestellt (wie die realistischen Babypuppen, die in den USA Leuten mit Kinderwunsch als ” Baby auf Probe“ fur ¨ ein paar Wochen mit nach Hause gegeben werden)
Handy-Alarm in der Vorlesung: – g¨angige Handymelodien aufnehmen und in der Veranstaltung abspielen – alle suchen nach ihren Handys, weil sie glauben, sie h¨atten vergessen, sie abzustellen – alle Handys st¨oren (per St¨orsender), oder alle Handys klingeln lassen (technisch m¨oglich?) Fremde Fachschaftsfeste: – in Wien: Physikerfeste verhindern (Bier gegen Nicht-Alkoholisches austauschen oder ganz verschwinden lassen, Strom abstellen etc.) – gegen Burschenschaften vorgehen – selbst eine alberne ” Burschenschaft“ grunden ¨ und die anderen veralbern Es muß eine Regierung geben: – Partei / Landesverb¨ande / studentische Gruppierungen unterwandern oder ub¨ ernehmen durch massenhafte Eintritte Alles, was Raum ist: – thematisieren: Es gibt zu wenig Platz auf dem Campus – Schlagwort ” Mobiler Campus“ (zielt auf Notebook-Verbreitung) w¨ortlich nehmen: Studium als Karawane organisieren, die von der Wohnung eines Studis zur n¨achsten wandert, Zelte aufschl¨agt etc. – Richtung im H¨orsaal umdefinieren: Vortragender oben, H¨orer vor der Tafel – in Geb¨auden geht man durch die Tur ¨ und benutzt Treppen – stattdessen Fenster ¨offnen und Rutschen bauen Anspruchsdenken: Wenn wir jetzt schon Studiengebuhren ¨ zahlen, soll die Fachschaft besser arbeiten! – Vorurteile: Fachschaft wird bezahlt und bekommt Geld aus den Studiengebuhren ¨ – sie ist ein Dienstleistungsunternehmen – Privatisierung der Fachschaft als Karikatur des Vorurteils durchziehen (schickes Buro, ¨ schicke MitarbeiterInnen, Formulare, Gebuhren ¨ fur ¨ Leistungen etc.) – Aktionswochen durchfuhren: ¨ eine Woche gibt es die privatisierte, die n¨achste Woche die verstaatlichte Fachschaft (mit Amtsschimmel, Schlendrian, Leuten, die seit Jahrzehnten auf ihrem Sessel sitzen etc.) Situation der Erstsemester im Audimax ” Ich bin hier in der Schule“ Sich aufregen und mit dem Anwalt drohen hilft immer Probleme mit ausl¨andischen Studenten: Sie akzeptieren h¨aufig die Fachschaft nicht, sondern lassen nur gelten, was direkt und offiziell vom Professor kommt (keine Skripte, die von der Fachschaft verkauft werden Wie setzt man eine obstruse Aktion um? Wie bekommt man Ideen? Es gibt Umst¨ande, die die Kreativit¨at in Richtung obskurer Ideen eventuell unterstutzen, ¨ wie vorher kranke Filme anschauen, im Zustand leichter Ub¨ ermudung ¨ bzw. Ub¨ erlastung sein oder Alkohol in leichter Dosierung anwenden. Allerdings kann man anscheinden keine Ideen erzwingen, jedenfalls nicht solche, die sich durchsetzen (wie die eigene Erfahrung des AKringels zeigte). Inwieweit Buc¨ her ub¨ er Zauberkunst bei der Konzeption von Realit¨atsst¨orungen hilfreich sein k¨onnten, bleibt noch zu prufen. ¨ Mittel obstruser Aktionen Eine abstruse Aktion soll vor allem die Botschaft transportieren: ” Traue nicht der Realit¨at — wer weiß, wer sie gemacht hat!“ Als Mittel bieten sich dafur ¨ an: Ub¨ erzeichnung existierender Situationen Erschaffung einer Gegenrealit¨at das Gegenteil des Ist-Zustands als plausibel vorfuhren ¨ oder beides, im Kontrast (ein Teil der Fachschaft arbeitet im Stil eines ConsultingUnternehmens, ein anderer wie ein revolution¨are Zelle) Glauben gegen Handeln stellen (beide Aspekte betrachten, aber auch beides kontrollieren
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Spaß dabei ist immer notwendig, um die Organisierenden zu motivieren und den unfreiwillig Beteiligten einen positiven Umgang mit der Aktion zu erm¨oglichen Die Durchfuhrung ¨ Die Entwicklung einer abstrusen Aktion erfolgt am besten in einer kleinen und sich spontan selbst bildenden Gruppe. Ist die Idee zun¨achst mal innerhalb dieser Kleingruppe konkretisiert, kann sie einer gr¨oßeren Gruppe (etwa der Fachschaft) vorgestellt werden. Ob bei dieser Vorstellung der Funke ub¨ erspringt, ist schon der erste Indikator fur ¨ einen eventuellen Erfolg oder Mißerfolg der Aktion. Initiatoren bleiben weiterhin verantwortlich fur ¨ die Aktion (es bleibt ” deren Baby“). Wollen oder k¨onnen sie nicht mehr weitermachen damit, mussen ¨ sie die Aktion komplett abgeben – also auch die Entscheidung darub¨ er, inwiefern die Aktion eventuell modifiziert wird. Erfahrungsgem¨aß mussen ¨ solche Aktionen bald nach der Idee durchgezogen werden, sonst passiert nichts meh Fur ¨ die Durchfuhrung ¨ der abstrusen Aktion ist einE KoordinatorIn notwendig (idealerweise aus der Gruppe, die die Idee hervorgebracht hat). DieseR KoordinatorIn sollte w¨ahrend der Durchfuhrung ¨ der Aktion keine anderen (und wom¨oglich auch noch ungeprobte) Sachen machen. Ein detaillierter Ablaufplan der Aktion ist von großem Nutzen (und fur ¨ externe Mitwirkende wie Professoren, Hausmeister, Pizza-Bringdienste etc. absolut notwendig). Die Durchfuhrung ¨ einer Generalprobe empfiehlt sich nach allen Erfahrungen dringendst. Desweiteren ist eine ausfuhrlic ¨ he Vorbesprechung mit allen Beteiligten (also auch mit Beleuchtern, Leuten, die das ganze filmen, Sound einspielen etc,) notwendig – sp¨atestens vor der Generalprobe muß definitiv feststehen, wer wann was macht. Eine Nachbesprechung erscheint sinnvoll. Dabei kann die Aktion nochmals einer kritischen Analyse unterzogen werden, wobei eine Dokumentation, wie etwa ein Videomitschnitt, nutzlic ¨ h sind. Noch ein paar Punkte zu beachten: Leute, die zuf¨allig in die Aktion hineingezogen werden, nicht beleidigen oder angreifen und deren Personlichkeitsrechte unangetastet lassen (z.B. nicht heimlich filmen!) Insider-jokes, die in die Aktion eingebaut werden, werden zwar von nicht vielen Außenstehenden verstanden, helfen aber bei der Motivation der Mitwirkenden. (Naturlic ¨ h darf eine obstruse Aktion nicht ein einziger großer insider-joke sein . . .) Die Leute, die die Aktion hauptverantwortlich machen, mussen ¨ daran unbedingt Spaß haben und voll auf ihre Kosten kommen (und wenn dafur ¨ die Aktion ein wenig ver¨andert werden muß). Sonst kann man das Projekt gleich vergessen. Der AKr Abstruse Aktionen / Obskure Ideen hofft, mit seiner Arbeit Anregung zu weiteren Aktionen an diversen Hochschulen gegeben zu haben und daß nach einigen weiteren solcher Unternehmungen eine Art HowTo fur ¨ obstruse Aktionen erstellt werden kann.