KIF465:Was tun mit Evaluationsergebnissen
Aus KIF
Was tun mit Evaluationsergebnissen
Ausgangslage
- Fachschaften evaluieren Lehrveranstaltungen (falls das nicht vom zentralen Qualitätsmanagement kommt)
- Dozenten bekommen die Auswertungen
- im schlimmsten Fall verschwinden die Evas im Schrank
Austausch
TU Braunschweig
- Dozenten führen Evaluation selbst durch, sie haben eine Verpflichtung eine Eva durchzuführen
- Dozent hat die Hoheit über die Ergebnisse
- meistens wird mit EvaSys oder Stud.IP (Lernplattform) evaluiert
- Studienkommission bekommt die Ergebnisse und kann ggf. Rücksprache mit den Dozenten halten
- niemand sonst (auch nicht die Fachschaft) sieht die Evaluation (außer der Stuko-Beisitz)
- Problem: Ergebnisse sind nicht bindend, d.h. es folgt keine Konsequenz aus schlechten Evaluationsergebnissen
- Zeitpunkt fast immer in der letzten Veranstaltung
Universität Augsburg
HS Karlsruhe
- Evaluation wird von externem Dienstleister im Auftrag der Hochschule durchgeführt
- Vereinzelt machen Professoren eine eigene Eva über z.B. Ilias (meist wegen dem bescheidenen Zeitplan der eigentlichen Eva)
- Dozenten verteilen TAN-Kärtchen in ihren Vorlesungen
- ca Mitte des Semesters (im WS z.B. Anfang Dezember)
- Ergebnisse kommen meist gegen Ende des Semester kurz vor der Prüfungsphase
- Es bleit also meist keine Zeit zum diskutieren der Ergebnisse
- Nicht jeder Prof “veröffentlicht” (=in der Vorlesung zeigen) die Ergebnisse
- Die FS hat keinen Zugriff auf die Ergebnisse
- Evaluation von Wahlfächern mit wenig Teilnehmern ist sinnlos, da Mindestanzahl von abgegebenen Evas nicht erreicht wird
- Teilweise existiert das Problem auch dann, wenn in einer “großen” Vorlesung keiner/nicht genügend Leute mitmachen
JGU Mainz Mainz Mainz
- Systemakkreditiert -> zentrale Qualitätssicherung evaluiert
- Evaluation jedes Semester für jede Lehrveranstaltung durch internes ZQ
- Vorlesung und Übung werden getrennt evaluiert
- Alle Ergebnisse gehen an den Dozenten.
- Es wird ein Zeitslot in der Vorlesung/Übung für die Eva reserviert
- EvaSys auf Papier, Beispiele für Auswertung
- Veröffentlichung liegt im Ermessen des Dozenten
- Einige sprechen diese mit den Studierenden durch
- Einige veröffentlichen die Ergebnisse online
- aber nicht alle.
- Probleme
- Ergebnisse enthalten eingescannte, handschriftliche Kommentare
- Fachschaftsvertretung bekommt (noch) keine Ergebnisse (WIP)
Uni Würzburg
- Evaluationen finden über EvaSys (online) statt
- Zusammenfassung der Ergebnisse wird intern veröffentlicht (über die Fachschaft)
- Ausführliche Ergebnisse (insb. Antworten auf Freitextfragen) haben nur die Profs.
- Zeitpunkt: meist zum Ende Semester
- Überlegung: Kurzevaluation einführen in der 3./4. Semesterwoche mit schneller Auswertung
Lehrpreise
- Negativbeispiel LehrLeo
- bringen relativ wenig
- meist nur für innovative Lehrkonzepte, selten für einfach nur gute Lehre
Hochschule RheinMain
- Preis für Engagement in der Lehre (innerhalb Hochschule)
- geht selten auch an Nicht-Profs
- unabhängig von Evaluation und Vorlesung
HS Karlsruhe
- Interner Lehrpreis für “Professorinnen und Professoren […], die sich in besonderem Maße um eine qualitativ hochwertige und innovative Lehre verdient gemacht haben”
- nimmt auch am Landeslehrpreis in BaWü teil (welcher mit 50k € dotiert ist und alle 2 Jahre verliehen wird)
- wird ergänzt durch eine “Würdigung besonderen studentischen Engagements” (zusätzliche 5k €)
- Einmal im Jahr Mail an alle Studis, mit Vorschlägen zur jeweiligen FS zu gehen, die dann einen Vorschlag weiterleitet
- entkoppelt von der Evaluation
Uni Würzburg
- Interner “Preis für gute Lehre” - Wanderpokal, eher unbedeutend und “belächelt”
- Bayernweiter Lehrpreis Link
- dotiert (5k€)
JGU Mainz Mainz Mainz
- 2 Lehrpreise
Preis für Tutoren
- kann gut motivieren, da z.B. Studenten ja öfter mal Geld gebrauchen können
- gute Lehre belohnen auch unabhängig vom Preisgeld / Geschenk
- der Tutor hat etwas für den Lebenslauf
Incentives fürs Beachten von Evaluationsergebnissen und Verbesserung der Lehre
- Statistiken zu führen über gute Lehre an der Fakultät ist schwierig
- Dekan/Rektor könnte drauf hauen (eher Strafe)
- Aber so wirklich intressierts halt doch keinen
- Reakkreditierungskomission will meistens funktionierendes Qualitätsmanagement sehen
Durchführungsarten von Evaluationen
- Online
- Probleme: nicht zwingend höhere Rücklaufquoten, tendenziell sogar weniger
- Papier
- Probleme: evtl. für Fachschaften höherer Aufwand insb. bei Freitextfragen
- Leute, die nicht in die VL kommen, werden nicht berücksichtigt
- Wie sollen abwesende Studis die VL bewerten, wenn sie nicht da waren?
- Aber sie haben vllt. einen Grund nicht mehr zur Veranstaltung zu kommen
- schnelles, grobes Feedback Button (diese Vorlesung war: gut, mittel, der letzte shice) beim Rausgehen aus dem Hörsaal drücken
- direktes Feedback in Vorlesung durch Audience-Response-System
- ARSnova der TH Mittelhessen
- LimeSurvey
- Tweedback
- weitere Umsetzungen und Erklärungen
- Können oft durch Hardware ergänzt werden (im Zweifel Eigenlösung mit RPi)
- Folge-AK!
Mögliche “Strafen” bei schlechter Lehre
- Gelder kürzen wäre ein guter Hebel
- Probleme: Evaluation ist nicht repräsentativ
- Profs wehren sich dagegen, d.h. das im FakRat zu beschließen ist quasi unmöglich
- Negativpreise für besonders schlechte Lehrende
- Problem: das will der Prof, die Uni und die Fakultät nicht, weil negative Presse
- 'machen Feinde'
- besser: Belohnung bei guter Lehre
- Profs dazu motivieren, ihre Lehre zu verbessern und sich bzgl. neuer Methodiken zu informieren bzw. auszutauschen
Durchschnittsnoten (AVG-Benotung der Profen in ihren Evaluationen)
- helfen bei schneller Einordnung der Evaluation in der Fakultät
- schneller Vergleich zwischen verschiedenen Lehrveranstaltungen möglich
- Problem: können wie Schulnoten auch nichtssagend sein
Zugriff auf Ergebnisse
- Veröffentlichen
- Hochschulöffentlich vs. Öffentlich
- Probleme wegen DSGVO?
- manchmal wird eine Zusammenfassung an die Fachschaften gegeben
- bei Freitext und besonders handschriftlichen Inhalten ist es schwer, eine Anonymität herzustellen