KIF530:Resolutionen/MHFA Ersthelfer für alle

Aus KIF

Die 53,0. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften und die 92. Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften fordern alle Hochschulen im deutschsprachigem Raum auf, die MHFA-Ersthelfenden-Ausbildung (Mental Health First Aid) oder ein vergleichbares Programm für alle interessierte Studierende mit vollständiger Kostenübernahme einzuführen.

Darüber hinaus fordern wir die Einrichtung eines professionellen Hilfsangebots durch die Hochschulen im deutschsprachigen Raum, z.B. einer psychologischen Beratungsstelle, sofern diese nicht bereits durch Angebote der Studierendenwerke abgedeckt sind. Weiterhin fordern wir die Hochschulen im deutschsprachigem Raum auf, insbesondere ihre Studierenden und Mitarbeitenden mit Studierendenkontakt zu ermutigen, an dem oben Genannten oder vergleichbaren Programmen teilzunehmen.

Mit dieser Resolution bestärken wir die Forderungen der 88. Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften [1] und der 47,0. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften [2], welche bereits Maßnahmen im Bereich der mentalen Gesundheit gefordert haben. Beide Resolutionen fordern unter anderem einen Ausbau psychologischer Beratungsstellen und das Einrichten von Präventivmaßnahmen.

Begründung[Bearbeiten]

Das MHFA-Programm ist ein internationales Programm zur Schulung im Bereich "psychische Gesundheit", welches akkreditiert und dessen Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist. Als niederschwelligeres Angebot kann das MHFA eine Ergänzung zu bestehenden psychologischen Beratungsstellen (PBS) darstellen.

Studierende sind im Rahmen ihres Studiums in engen Kontakt mit vielen anderen Studierenden, weswegen hier eine solche Schulung an dieser Stelle die größte Wirksamkeit entfalten kann. Insbesondere gilt dies für Fachschaftsmitglieder als Ansprechpersonen in ihrem Fachbereich.

2024 fühlten sich 47 % der Studierenden psychisch belastet - 82,5 % empfinden Studienstress. 86 % würden grundsätzlich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, aber lediglich 45,9 % sehen dies als realistisch an. 71,1 % investieren höchstens eine Stunde pro Woche in ihre mentale Gesundheit, während körperliche und soziale Gesundheit deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen. [3] Auch die über den Zeitverlauf ansteigenden Zahlen der Studierendenbefragung in Deutschland zeigen die Bedarfszunahme an psychologischer Beratung. [4] [5]

Die Forderung der vorhergehenden KIF- und KoMa-Resolutionen sollen durch diese Resolution durch die Schaffung von niederschwelliger Hilfe in Form von Ersthelfenden ergänzt werden.