KIF515:Attraktivierung von MINT-Studien

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Attraktivierung von MINT-Studien [Wunsch-Thema des BMBWF][Bearbeiten]

Wie können Politik und Hochschule die Studienanfänger:innen-Zahlen im MINT-Bereich erhöhen, wie kann man die Dropout-Rate senken?

Gibt es Erfahrungswerte zu Schritten, die dazu an einzelnen Universitäten gesetzt wurden?

tl;dr: Zusammenfassung durch AK-Leitung fürs Plenum[Bearbeiten]

  • Viele verschiedene Ansätze, um Personen für MINT-Studiengänge zu begeistern
  • Studieren-Probieren Stunden/Tage/Wochen häufig genutztes Angebot
  • Falsche Erwartungen an das Studium und ungewisse Zukunftsvisionen halten Menschen von MINT-Studiengängen ab
  • Häufige Drop-Out Gründe beinhalten fehlende Repräsentation, geringe soziale Anschlüsse und finanzielle Schwierigkeiten
  • Lösungsansätze finden sich auf verschiedenen Ebenen:
    • Landesweit: Finanzielle Unterstützung, frühe Näherbringung der Thematik
    • Hochschulweit: Lernmöglichkeiten breit verfügbar machen, angenehme Studienbedingungen
    • Sozial: Vernetzung von Erstsemestrigen

Erfahrungsberichte aus eurer HS[Bearbeiten]

Linz[Bearbeiten]

  • MINT Studien werden teilweise bereits in Schulen gut beworben
  • HTL oft Vorbildung für MINT Fächer
    • sonst nur bedingt beworben
  • Werbung für Frauen in der Technik
  • TNF-Studierendenvertretung sehr aktiv, gutes Gemeinschaftsgefühl
  • Attraktivierung oft nicht auf Uniebene, sondern individueller

LMU München[Bearbeiten]

  • Deutschlandweiter Girls’ Day: Firmen, die in der Technischen Branche sind, organisieren Schnupper-Tage
  • LMU Schnupperstunden: Studentisches Tutorikon nimmt interessierte kurz in eine Vorlesung mit und danach quatschen übers Studium (ähnlichkeit zu “einen Tag Studieren” an der JKU)
  • Apell: Nicht generell Werben und mehr Leute ziehen (die potenziell nicht bis zum Abschluss kämen), sondern fair und gut Informieren um die richtigen Leute zu ziehen (die sich sonst nicht trauen Würden)

Uni Lübeck[Bearbeiten]

  • Führung mit Forschungsprojekten geleitet von Instituten
    • aber nur in einem Institut, meist ohne Durchmischung
  • Anekdote aus Uni Hamburg
    • Higgs-Boson Entdeckung rekonstruieren
  • Dichte Prüfungszeit
  • Wenig diverse Repräsentation unter den Lehrkräften
  • Juniorstudium

Uni Kiel[Bearbeiten]

  • Schnupperstudium: Eine Woche studieren
  • Kleine Intros in alle Gebiete der Informatik (theoretische Informatik, Programmieren, Data Science, Informatik-Didaktik, Wirtschaftsinformatik, …)
  • eine Woche 8-17 Uhr, man bekommt definitiv einen repräsentativen Einblick
  • Möglichkeit, Fragen an Studierende und Mitarbeitende zu stellen

Uni Göttingen[Bearbeiten]

  • Schlechte Bewerbung des Schnupperprogramms
  • In der Vorlesungsfreien Zeit kann man bereits Kurse vorziehen, Vorkurse
  • Standortvorteil, weil Landesolympiade der Mathematik stattfindet

RWTH Aachen[Bearbeiten]

  • Kinderuni groß ausgelegt, manchmal mit bekannten Persönlichkeiten wie Armin Maiwald :mouse: :elephant:
    • 3 Kindervorlesungen pro Semester
  • Ebenfalls Schüler*innen-Uni für Mittel- und Oberstufe
    • Jedes Jahr eine Woche in den Sommerferien
  • Sonstige Angebote für Studienteressierte
  • Verpflichtendes Mentoring im ersten Semester Informatik
    • Wird recht gut angenommen, hilft

Uni Bonn[Bearbeiten]

Unattraktive Aspekte[Bearbeiten]

  • Prüfungswochen, alle Prüfungen innerhalb kurzer Zeit
    • man muss auch Klausuren belegen
  • Kaum weibliche Profs
    • und weibliche Personen in höheren Uni-Kreisen
  • Zu Abstrakt, wo die Anwendungsgebiete im Ende sein werden
    • Mathe, Physik und Ähnliches werden in der Gesellschaft oft als Studiengänge beschrieben, wo später keine beruflichen Perspektiven exitieren
    • Mathe, Physik, … wird in der Gesellschaft oft als ohne Perspektive gesehen(?)
  • Falsche Erwartungen, wenn man Erwartungen an Pop-Science festmacht
  • Duales Studieren kann das Studium sehr schwierig machen, obwohl es den finanziellen Aspekt erleichtert
    • Je mehr man arbeitet, desto weniger studiert man
  • Finanzielle Unterstützung allgemein, Kommunikation mit BAföG-Ämtern

Gründe für Drop-out und Job-out[Bearbeiten]

  • Höhere Dropout-Rate bei Frauen
    • Keine Kolleginnen, Umfeld oft sehr männlich dominiert
  • Kick-Out-Fächer in den ersten Semestern (sinnvoll?)
    • sehr viel Zeit benötigt
    • sehr schwierig
  • Erstis kommen nicht mit PCs klar?
    • Benutzung klappt, aber Verständnis ist nicht da
    • Benutzung von Apps klappt, aber PCs werden nicht genutzt, und es gibt kein Verständnis von dem, wie es im Hintergrund funktioniert(?)
  • Mental Health Probleme
  • Unterschiedliches Vorwissen bringt Studierende dazu, sich im vergleich mit Kolleg*innen im Fortschritt zurückgeblieben zu fühlen
  • Großer Schnittpunkt mit Diversity AK -> siehe Protokoll
  • Manche Menschen sind einfach nicht fürs Studium geeignet
    • informieren, dass man auch mit Ausbildungen technische Jobs lernen kann

Ideen[Bearbeiten]

  • Anstatt MINT Studiengänge ‘attraktiver’ zu machen, die Studiengänge ehrlicher bewerben, um Dropoutrate zu verringern +1
  • Früher ansetzen, in Schulen und auch früher das Interesse von MINT fördern -> größtes Potenzial vor der Uni
    • Kinderuni, Schüleruni
    • könnte auch Diversitäts-Probleme verringern
  • Berufsbegleitende Studien fördern
    • Kooperationen mit Firmen bezüglich dualen Studiengängen
  • Studium mit Kind
    • Müttern die Möglichkeit zum Studium ermöglichen
  • realistischere “Beschreibung” der Studiengängen (bsp Medizininformatik)
    • falschen Erwartungshaltungen entgegenwirken
  • Studierenden die Entscheidung zum Studium mit Finanziellen Hilfen erleichtern
  • Früh Schüler*innen erreichen
    • Ähnlich wie Chaos macht Schule bzw. mit solchen Projekten kooperieren, so das studierende die Projekte unterstützen und in die Schulen gehen
  • Vorbereitung auf das Studium besser ermöglichen
    • etwa mit Vorlesungs-Videos online aufbereitet für nicht studierende (also etwas Kontext geben bzw. Zusamenfassung geben)
  • Vernetzung von Erstsemestrigen
  • Finanzielle Unterstützung bezgl. Wohnraum
    • inaccessible housing -> weniger Sozialkontakt
  • Semesterübergreifende Treffen von Minderheiten/marginalisierten Personen
  • Unterscheiden zwischen akademischem und praxis-näherem Weg
  • In den Schulen:
    • Informatik verstärken
    • Unterschiede zwischen Ausbildung und Studium erklären
    • Wie funktioniert ein Studium? Modulhandbuch/Curriculum erklären, durchlesen, -> erneut das Thema der ehrlichen Bewerbung von einem Studium
  • ressourcen zur verfügung stellen
    • laptops etc

Appelle an die Politik[Bearbeiten]

  • Sinnvolle Ausbildung im frühen Kindesalter (nicht nur Digitalisierung, sondern auch Verständnis für die Technik)
  • Informatik mit anderen MINT Fächern gleichstellen und dementsprechend besser in Schulen lehren
  • Genauere Kommunikation zwischen Regierung und fachspezifischen Personen (Ansprechperson!!)
  • Wohnungsmangel, Kostenproblem ansprechen
  • Förderungen für Studierende
  • Kommunikationskanäle für Austausch zwischen Studierenden und Schülern, die studieren wollen
  • Informationsbereitstellung für Menschen aus bildungsbenachteiligten Haushälten
  • Bessere Information für Personen aus nicht-Akademiker Haushälter
  • Persönliche Ansprechpartner*innen “How To Studium” (Mentee Programme fördern)
  • Diversität im Lehrprogramm in ländlichen Gegenden (jeder Schüler hat die Möglichkeit, MINT kennenzulernen)
  • Keine finanziellen Hürden bei Schnupperstudien, Kursen, etc.