KIF455:KIF455:KIF und (Queer-)Feminismus - Wie wollen wir miteinander umgehen?

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Was sind die Bedürfnisse der Kiffel für ein gutes Miteinander auf einer KIF?

  • Keine Diskriminierung
  • Toiletten/Duschräume für Alle (damit ist die Koexistenz von Unisex - und binär getrennten Räumlichkeiten gemeint).
  • Faire Schlafräume für Leute mit besonderen Bedürfnissen (es gibt Menschen, die sich bspw. kleinere Räume mit weniger Menschen wünschen).
  • Keine Angst vor einem Diskussionsbeitrag
  • Keine Angst vor sozialem Ausschluss
  • Keine Angst vor Ausschluss von der KIF ("Ich kann nicht mehr zur KIF, weil ...")
  • Offene, wertschätzende Kritikkultur
  • Anerkennung der eigenem Probleme (insb. bei Selbstsicherheit - und Zweifel)
  • Menschliche Zuwendung, Empathie
  • Beachtung der körperlichen Grenzen
  • Beachtung der psychischen Grenzen
  • Respekt/Achtung der eigenen Identität (bspw. bei non-binary Menschen)
  • Gleichberechtigung
  • Zuneigung ausdrücken zu dürfen
  • Wohlfühlen
  • Nicht rechtfertigen/erklären müssen
  • Rückzugsorte
  • Gestaltungsfreiheit (bspw. durch Twitterbeiträge)
  • Respekt vor der Privatsphäre
  • Kein Gruppenzwang
  • Bedürfnis nach Bewältigungsfreiheit (Nicht Jede*r bewältigt Dinge auf dieselbe Weise)

Welche Problemfelder sehen wir / was ist zu verbessern?

  • Sprache kann sehr verletzen.
  • Insbesondere Neulinge können zu viel Angst davor haben, sich korrekt zu verhalten, und werden dadurch abgeschreckt.
  • Lästereien "hintenrum", bspw. auf Twitter.
  • Bei Verletzung der körperlichen Grenzen kann es zu einem Ohnmachtsgefühl der Betroffenen führen.
  • Etabliertere (Alt-)kiffel dürfen sich "scheinbar" Einiges im Umgang erlauben, ohne Konsequenzen zu spüren.
  • Unklarheit: Wo liegen überhaupt die Grenzen (des*der Einzelnen)?
  • Ständiger Trade-off zwischen persönlichem Ich und dem sozialen Umfeld
  • Nacktheit ist oftmals auch unklar, wie sehr ein Mensch damit umgehen kann (bspw. Menschen in Unterwäsche im Schlafraum).
  • Humor (Position 1: Wie ist ein Witz konkret gemeint?; Position 2: Sexistische Witze sind nie ok)
  • Personen mit nicht binärer Geschlechtsidentität, deren Identität nicht wahrgenommen/respektiert wird
  • Humor an falscher Stelle kann existierende Selbstzweifel sehr stark verstärken
  • Bewertung der Gefühle anderer Menschen: "Du reagierst über".

Welche Lösungsvorschläge haben wir ausgearbeitet?

Die folgenden ausgearbeiteten Vorschläge möchten wir der nächsten KIF-Orga in Bremen unterbreiten. Die Orga soll schlussendlich selbst entscheiden, ob sie folgende Punkte übernehmen möchten.

Vorschlag 1: Pronomensfeld auf Kiffel-Namensschilder

  • Mit welchem Pronomen ein Kiffel angesprochen werden möchte, ist eine Sache, die entweder durch Bewertung des anderen Kiffels geschieht ("Ich gehe davon aus, du möchtest er genannt werden") oder man muss konkret nachfragen, damit es korrekt verwendet wird.
  • Mit einem optionalen Pronomenfeld kann ein Kiffel selbst entscheiden, ob ein Pronomen zur Beschreibung helfen soll. Ein Kiffel muss das Feld nicht nutzen, darf aber.
  • Damit wirkt man dem Problem von unserer Gesellschaft definierten Herrschaftsformen (Patriachalismus) etwas entgegen und helfen auch, Vorurteile auszuräumen.
  • Keine perfekte Lösung, da das Pronomen auf dem Schild trotzdem übersehen werden kann, bzw. man es konkret ignorieren kann.
  • Meinung: Es ist kein Problem, einen Menschen mit einem falschen Pronomen anzusprechen, da die*der Betroffene Aufklärung betreiben kann, und sich der Kiffel bemühen kann, den anderen Kiffel fortan mit dem korrekten Pronomen anzusprechen.
    • Misgendern kann so stark beleidigen/verunsichern, dass Kiffel die Kraft zur Korrektur nicht mehr haben.

Vorschlag 2: Awareness & Code of Conduct

  • Ein Awareness/Unterstützung-Team gibt es eigentlich (Seelenfeuerwehr), geraten aber gerne in Vergessenheit.
  • Es sollen dediziert Personen bestimmt werden, die zur Awareness beitragen, und die betroffenen Kiffeln helfen sollen/ansprechbar sind.
  • Der informelle "Code of Conduct" sollte nicht nur im Erstkiffel-Plenum angesprochen werden, sondern bestenfalls auch immer im Anfangsplenum. Dabei soll kurz erklärt werden, worauf zu achten ist, und wo sich ggf. ein Kiffel mehr Informationen zu dem Thema ansehen kann, falls gewünscht.
  • Aktuell gibt es einen Konsens zu dem Thema, ob Kiffel von einer KIF verwiesen werden können -> Es gibt keinen Weg, Kiffel "rauszuwerfen"
  • Darmstadt verwendet seit einiger Zeit [1], um Erstkiffel vor der KIF zu informieren und sensibilisieren.

Vorschlag 3: Schlafräume

  • Der Orga mitgeben, dass sie das Angebot macht: Wer spezielle Anforderungen/Wünsche hat, kann sich vertrauensvoll an die Orga wenden.
  • Ggf. genauere Aufsplittung der Bedürfnisse bei Anmeldung?

Vorschlag 4: Ruheräume

  • Auf dieser KIF hat die Trennung "ruhiges KIF Cafe" und "lautes KIF Cafe" leider nicht funktioniert. Das war keine Schuld der Organisator*innen, sondern den Umständen geschuldet.
  • Eine größere Anzahl an Ruheräumen, welche nicht unbedingt eine gewisse Größe einhalten müssen, wäre toll.

Vorschlag 5: Sprache & Symbole

  • Auf jeglichen Texten und Symbolen geschlechtergerechte und - neutrale Sprache einzuhalten. Bspw bei Toiletten "all Genders".
  • Nicht nur Symbole/Pictogramme verwenden, sondern auch Dinge wie "All gender Toilette" schreiben, da Menschen nicht mit allen Symbolen vertraut sind.

Nachfolge AKs

Da wir in diesen 2h nur einen kleinen Teilbereich eines großen zwischenmenschlichen Themas abgreifen konnten, haben wir hier eine kleine Liste zusammengestellt, von der wir der Meinung sind, dass eine Weiterverfolgung sinnvoll wäre.

  • Wie verhalte ich mich als Person, die Diskriminierung/Anfeindung erfährt?
  • Wie verhalte ich mich als Zeug*in?
  • Wie verhalte ich mich, wenn ich selber Dinge falsch gemacht habe?
  • Was ist das Selbstverständnis der KIF (in dem Sinne: welche Strukturen wollen wir auf der KIF einführen, wie wollen wir das tun, (wie) können wir das tun)?
  • Grundsatzdebatte zum Thema Autoritätsausübung durch Einführen neuer Strukturen
  • Interpersonelle Mediation bei Problemen
  • Grundsätzliche Kommunikationstheorie
  • Grundsatzdebatte: Ausschluss von Personen von der KIF
  • Wie kann man die KIF inklusiver machen (Vorschlag via Twitter)
  • Weitere Queer/Fem/ism Sensibilisierungs AKs