KIF425:Kommunizieren in der Fachschaft, jetzt neu mit weniger Missverständnis: Unterschied zwischen den Versionen

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* Es gibt Unterschiede in der Wahrnehmung von Nachrichten zwischen den Geschlechtern. Konkretes Beispiel ist "Ich will nichts von dir!".
* Es gibt Unterschiede in der Wahrnehmung von Nachrichten zwischen den Geschlechtern. Konkretes Beispiel ist "Ich will nichts von dir!".
* Klassisches Problem: Aufräumen des Fachschaftsraums und der Küche (im konkreten Fall von allen Studierenden des Fachbereichs genutzt) funktioniert nicht, insbesondere wird die Spülmaschine nicht eingeschaltet und ausgeräumt. Idee: nur genau eine Spülmaschinenfüllung Geschirr vorhalten. Erfahrungsbericht: Auch beim besten Willen kommt es vor, dass man z.B. einfach über der Arbeit vergisst, seinen Teller wegzuräumen. Bei anderen Personen kommt das dann als Ignoranz an.
* Klassisches Problem: Aufräumen des Fachschaftsraums und der Küche (im konkreten Fall von allen Studierenden des Fachbereichs genutzt) funktioniert nicht, insbesondere wird die Spülmaschine nicht eingeschaltet und ausgeräumt. Idee: nur genau eine Spülmaschinenfüllung Geschirr vorhalten. Erfahrungsbericht: Auch beim besten Willen kommt es vor, dass man z.B. einfach über der Arbeit vergisst, seinen Teller wegzuräumen. Bei anderen Personen kommt das dann als Ignoranz an.
* Lösungsansatz: Nur extrem wenig öffentliches Geschirr. Primär muss privates Geschirr verwendet werden. Das sorgt dafür, dass jeder oder jede einzelne sein Zeug spült, um es später weiter zu verwenden. Privates Geschirr von anderen zu leihen trauen sich zwar die meisten Leute, die Hemmschwelle, das geliehene Geschirr dann dreckig stehen zu lassen, ist aber viel höher. Bei zu viel öffentlichem Geschirr funktioniert dieses Prinzip nicht, da man dann auf das Spülen seines eigenen Geschirrs unterlassen und einfach eben ein öffentliches Teil nehmen kann.
* Es gibt die Beobachtung, dass aktive Fachschaftler tendenziell schlechter mit dem Geschirr umgehen als Studierende, die sich kurz etwas ausleihen.
* Weitere beispielhafte Diskussion: Herablassende E-Mail an einen Fachschaftsverteiler. Es hat geholfen, die Person in einer direkten Antwort persönlich anzuschreiben und den Absender mit Ich-Botschaften darauf aufmerksam zu machen, wie die gewählten Worte angekommen sind. Bei Ich-Botschaften aufpassen, dass keine versteckte Du-Botschaft mitschwingt. Mit Ich-Botschaften sollte keine Manipulation betrieben werden.
* Fachschaftsarbeit findet ehrenamtlich statt. Man sollte sich bei der Kommunikation nicht zu sehr darauf festlegen, seine Botschaft zum Empfänger zu bringen und seinen eigenen Appell durchzusetzen. Es sollte im Hinterkopf behalten werden, dass die Angesprochenen auch Nein sagen können und man sich selbst nicht zu schlecht für Aufgaben sein sollte, die man delegieren möchte. Gegenstandpunkt: Menschen haben unterschiedliche Stärken. Man sollte nicht nur dem Grundsatz "Wenn du willst, dass etwas getan wird, mache es selbst besser" folgen.
* Kritik an den Gruppenstrukturen: Metadiskussionen über Abläufe in den Gruppen werden häufig mit dem Argument "Ja dann mach doch mal!" abgeschmettert.
* Bei Aufgabenverteilung kann es vorkommen, dass Interessenten sich nicht melden, weil sie nicht die einzigen Verantwortlichen sein möchten. Letztendlich übernehmen dann immer die gleichen Personen die Aufgaben, obwohl sie selbst eigentlich nicht 100% möchten und es Alternativen gäbe. Hier kann durch offene Diskussion und klare Formulierungen gegengesteuert werden. Vorschlag: "Ich will..." durch "Wer will mir helfen, ..." ersetzen. Alternativ: Aufgaben nur teilweise delegieren - selbst einen kleinen Teil erledigen. Dann melden sich deutlich schneller Leute, die helfen und den Rest erledigen.
* Auf neue Fachschaftler zugehen, sich in ihre Lage versetzen und ihnen erklären, was man denn eigentlich genau von ihnen will. Ansonsten melden sich Menschen, die für eine Aufgabe mehr als ausreichend qualifiziert wären, schon aus reiner Unsicherheit nicht.
* "Magst du mir jemanden finden, der mir helfen kann?"

Version vom 15. November 2014, 18:05 Uhr

Anwesende: ca. 15 KIFfels

  • kurze Vorstellung des Übertragungsweges von gesprochenen Nachrichten inklusive dabei auftretender Stille-Post-Fehler.
  • Vorstellung der Ebenen einer Nachricht nach Schulz von Thun (Sachebene, Appellebene, Selbstoffenbarung, Beziehungsebene)
  • Diskussion: konkrete Beispiele aus den Fachschaften
  • "Der Kühlschrank ist leer": Es schwingen eine Auffüllungsforderung, aber auch Beziehungsebenen mit. Anwesende Personen fühlen sich vielleicht persönlich für den Kühlschrank verantwortlich gemacht und bevormundet. Für eine präzise Kommunikation sind Ich-Botschaften hilfreich. Falls sich überhaupt niemand angesprochen fühlt, kann es helfen, direkt auf eine einzelne Person zu zu gehen.
  • In allen Fällen ist es wichtig, Nachrichten im Kontext zu sehen und je nach äußeren Umständen nicht sofort auf sich selbst zu beziehen. Im Zweifel einfach nachfragen, was der Sprecher gemeint hat. Gerade Nachrichten auf der Appellebene können schnell auf der Beziehungsebene (miss)verstanden werden.
  • Mit Fragen als Antwort kontern. Konkretes Beispiel: Auf die Aussage "Hier sieht es unaufgeräumt aus." mit "Fühlst du dich nicht wohl?" antworten und so den Sprecher zwingen, sein Anliegen exakt zu formulieren. Alternativ die Frage gespiegelt wiederholen und nachfragen, ob das so richtig verstanden wurde.
  • Thema Kritik: Es gibt Personen, die mit den genannten Tipps nicht gut zu erreichen sind, insbesondere durch geringe Selbstreflexion. Die Personen werden oft sehr direkt angesprochen, was mittelfristig zu Ablehnung und Desintegration führt. Bei persönlichem Angriff (auch nach mehrfachem Hinweis) wird mit Ignoranz oder Aggression geantwortet. Die Situation kann schnell eskalieren. Bei uneinsichtigen Personen ist es sinnvoll, denjenigen oder diejenige aktiv einzubeziehen und zu zwingen, sich mit der anderen Seite der Argumentation auseinander zu setzen.
  • Es gibt Personen, die nur auf bestimmte Menschen hören und andere ignorieren. Hier kann es dann sinnvoll sein, sich mit den betreffenden Menschen zusammen zu setzen und die Problematik diplomatisch anzugehen.
  • Kommunikativ schwierige Menschen explizit fragen, wie sie selbst ihre Rolle in der Fachschaft sehen.
  • Empfehlung: Feedback-Abend mit Aussprache aller vorhandenen Probleme. Das bringt den Vorteil, dass man sich in die Situation desjenigen oder derjenigen begibt, die man kritisieren möchte. Auf diese Weise wird die Kritik eventuell besser aufgenommen und umgesetzt.
  • Wenn Person kaum sinnvolle Arbeit in der FS übernimmt, ihn darum bitten / darauf hinwirken die Zusammenarbeit mit der FS möglichst gering zu halten -> ihm klar machen dass es mit ihm nicht unbedingt kooperativ ist. Anschließend fachschaftsfremde Tätigkeiten konsequent aus dem Fachschaftsbüro verweisen, also konkret Computerspiele im Büro verdrängen. Hierzu sollte eine anwesende Person, idealerweise jedes Mal eine andere, mit einer Ich-Botschaft den Computerspieler hinaus bitten.
  • Meinungsabsprachen vor Diskussionen auf Fachschaftssitzungen haben das Problem, dass sich Grüppchen mit gleicher Meinung und einzelne Menschen bilden, die sich noch überhaupt nicht mit der Thematik auseinander gesetzt haben und dann überrumpelt fühlen.
  • Besonders schwierig wird Kommunikation auf der Beziehungs- und Appellebene, wenn man mit jemandem mit geringen sozialen Kompetenzen redet. Hier ist es wichtig, sich klarzumachen, dass diese Menschen in anderen Bereichen ihre Stärken haben, und dann darüber zu stehen und klar und präzise Botschaften zu formulieren.
  • Es gibt Unterschiede in der Wahrnehmung von Nachrichten zwischen den Geschlechtern. Konkretes Beispiel ist "Ich will nichts von dir!".
  • Klassisches Problem: Aufräumen des Fachschaftsraums und der Küche (im konkreten Fall von allen Studierenden des Fachbereichs genutzt) funktioniert nicht, insbesondere wird die Spülmaschine nicht eingeschaltet und ausgeräumt. Idee: nur genau eine Spülmaschinenfüllung Geschirr vorhalten. Erfahrungsbericht: Auch beim besten Willen kommt es vor, dass man z.B. einfach über der Arbeit vergisst, seinen Teller wegzuräumen. Bei anderen Personen kommt das dann als Ignoranz an.
  • Lösungsansatz: Nur extrem wenig öffentliches Geschirr. Primär muss privates Geschirr verwendet werden. Das sorgt dafür, dass jeder oder jede einzelne sein Zeug spült, um es später weiter zu verwenden. Privates Geschirr von anderen zu leihen trauen sich zwar die meisten Leute, die Hemmschwelle, das geliehene Geschirr dann dreckig stehen zu lassen, ist aber viel höher. Bei zu viel öffentlichem Geschirr funktioniert dieses Prinzip nicht, da man dann auf das Spülen seines eigenen Geschirrs unterlassen und einfach eben ein öffentliches Teil nehmen kann.
  • Es gibt die Beobachtung, dass aktive Fachschaftler tendenziell schlechter mit dem Geschirr umgehen als Studierende, die sich kurz etwas ausleihen.
  • Weitere beispielhafte Diskussion: Herablassende E-Mail an einen Fachschaftsverteiler. Es hat geholfen, die Person in einer direkten Antwort persönlich anzuschreiben und den Absender mit Ich-Botschaften darauf aufmerksam zu machen, wie die gewählten Worte angekommen sind. Bei Ich-Botschaften aufpassen, dass keine versteckte Du-Botschaft mitschwingt. Mit Ich-Botschaften sollte keine Manipulation betrieben werden.
  • Fachschaftsarbeit findet ehrenamtlich statt. Man sollte sich bei der Kommunikation nicht zu sehr darauf festlegen, seine Botschaft zum Empfänger zu bringen und seinen eigenen Appell durchzusetzen. Es sollte im Hinterkopf behalten werden, dass die Angesprochenen auch Nein sagen können und man sich selbst nicht zu schlecht für Aufgaben sein sollte, die man delegieren möchte. Gegenstandpunkt: Menschen haben unterschiedliche Stärken. Man sollte nicht nur dem Grundsatz "Wenn du willst, dass etwas getan wird, mache es selbst besser" folgen.
  • Kritik an den Gruppenstrukturen: Metadiskussionen über Abläufe in den Gruppen werden häufig mit dem Argument "Ja dann mach doch mal!" abgeschmettert.
  • Bei Aufgabenverteilung kann es vorkommen, dass Interessenten sich nicht melden, weil sie nicht die einzigen Verantwortlichen sein möchten. Letztendlich übernehmen dann immer die gleichen Personen die Aufgaben, obwohl sie selbst eigentlich nicht 100% möchten und es Alternativen gäbe. Hier kann durch offene Diskussion und klare Formulierungen gegengesteuert werden. Vorschlag: "Ich will..." durch "Wer will mir helfen, ..." ersetzen. Alternativ: Aufgaben nur teilweise delegieren - selbst einen kleinen Teil erledigen. Dann melden sich deutlich schneller Leute, die helfen und den Rest erledigen.
  • Auf neue Fachschaftler zugehen, sich in ihre Lage versetzen und ihnen erklären, was man denn eigentlich genau von ihnen will. Ansonsten melden sich Menschen, die für eine Aufgabe mehr als ausreichend qualifiziert wären, schon aus reiner Unsicherheit nicht.
  • "Magst du mir jemanden finden, der mir helfen kann?"