KIF390:Ak-mis: Vorlesung Must Die?

KIF390:Ak-mis: Vorlesung Must Die?

These: Vorlesung und Skript und Übung nur Idealzustand

• Skript vorlesen ist nicht sinnvoll, fördert nur Lernen für Klausuren

Bestandsaufnahme

• Ulm hat 2 Semester Elearning.
• Vorlesungsaufzeichnung per Cantasia, besteht aus Folien und Ton
• Aufzeichnung ist im lokalen ILIAS-System erhältlich
• Evaluation kam gut an, wurde aber hauptsächlich zur Prüfungsvorbereitung genutzt
• Es gibt ein neues System aus der Schweiz, das die Folien vom Video out des Vortragenden abnimmt
• Aufnahme und Hochladen erfolgta automatisch, der Schnitt anschließend über eine Weboberfläche, Mittschintt ist innerhalb von 2 Stunden verfügbar
• Bei naturwissenschaftlichen Vorlesungen gibt es überfüllte Hörsääle. Der Vorschlag stattdessen eine Aufzeichnung anzubieten regte eine Grundsatzdiskussion an, da jeder Student ein Recht hat die Vorlesung zu hören

• Hamburg hat seit 2 Jahren lecture2go, das Folien, Ton und Bild vom Vortragenden anzeigt
• Das Sytem ist portabel in einem Koffer untergebracht und wird uniweit eingesetzt
• Vorlesungsbesuch sinkt
• funktioniert nur bei schlechten Vorlesungen
• Diskurs in Vorlesung kann nicht mehr stattfinden
• Aufzeichnungen sind öffentlich, non-commercial licenz

• Hannover hat elsa als zentrale Einrichtung die uniweit agiert
• Aufzeichnungen sind oft über eLearning Portal erhältlich
• Speziell im Fachbereich Informatik gibt es mehrere fest installierte Systeme mit unterschiedlicher Software

Erlebnisberichte

• Ulm: ausgefallene Vorlesung nur durch Aufzeichnung und praktische Übungstermine ersetzt, einstellige Nutzeranzahl
• Hamburg: Überlastete Vorlesung als Aufzeichnung angeboten, Übungen durch multiple-choice Fragen ersetzt um Kosten zu sparen
• Aufwand zur Aufbereitung der Mitschnitte deutlich höher als die Vorbereitung einer herkömmlichen Vorlesung
• Hannover hat Vorlesungen mit live Rückmeldung von einem Online-Quiz, auf dessen der Professer während der Vorlesung eingehen kann. Benötigt Laptops für Studenten
• Ulm hat ein Experiment gemacht mit Quiz-Buzzern, die an die Studenten (Medizin) verteilt wurden. Akzeptanz war gering, der Buzzer wurden häufig vergessen
• Die Uni Sonderburg in Dänemark hat eine Platform, in der Vorlesungen live gebroadcastet werden können und die Studierenden per Chat mit dem Vorlesenden Kontakt aufnehmen können. Vorlesungstermin fiel aus, stattdessen gab es einen Live-Broadcast aus dem Büro des Professors, der auch direkt Feedback zu Fragen geben konnte. Wurde sehr begeistert angenommen

Folgerungen

• Qualitätskontrollen bleiben dringend notwendig
• Übungsleiter kann als Fragenfilter für den Professor fungieren, da dort die Hemmschwelle niedriger ist zu fragen
• Vorlesungsaufzeichnung als Marketing-Vehicle: Vorlesung muß gut sein

Wie könnte eine ideale Unterstützung durch eLearning aussehen?

• Vorlesung als Ist-Zustand aufzeichnen und bereitstellen (positive Beispiele: Yale, Richard Feynman)
• Durch weltöffentliche Veröffentlichung könnten die Vorlesungen durch das entstehende Konkurrenzdenken verbessert werden
• Fachschaften könnten die Vorlesung honorieren, die die sinnvollste eLearning-Unterstützung hat (Modell in Hamburg im Einsatz)

Wheeler Deklaration

• Beinhaltet die Forderungen nach einer weltöffentlichen Veröffentlichung von Vorlesungen und weitere
• Wurde bereits von der KIF als Ziel gesetzt
• Fachschaften sollen sich um deren Durchsetzung bemühen

Wie animiert man trotzdem zum Vorlesungsbesuch?

• Will man das?
• Liegt in der Eigenverantwortung der Studenten
• Diskurs gehört in die Vorlesung, Aufzeichnung nur Zusatzangebot
• Zeitverzögert einstellen, damit Übungsaufgaben Anwesenheit in der Vorlesung erfordern? Und nur zur Prüfungsvorbereitung einsetzbar?
• Nicht sinnvoll, wenn ältere Aufzeichnungen existieren

Weitere Risiken

• Aufzeichnungen könnten Begründung für eine Kürzung der Hörsaalgröße werden
• Neue Erkenntnisse fließen nicht ein, wenn dieselbe Aufzeichnung über Jahre verwendet wird
• "Wenn keiner in die Vorlesung kommt" als Argument gegen Kritik an der Vorlesung/den Übungen

• Daher sollte die Aufzeichnung ein zusätzliches Angebot bleiben

Vorhandene Infrastruktur

• Ulm: Zentrale Stelle für Aufzeichnungen, hat aber kein Geld für Personal. Aufbereitung wird von Übungsleiter übernommen
• Hamburg: Rechenzentrum hat Lecture to go als uniweites System mit eigenen Hiwis
• Hannover: elsa als uniweite Einrichtung, lokale festinstallierte Lösungen existieren

Abschlußplenum Forderungen

• Aufzeichnung gut als Zusatz, kein Ersatz
• Fachschaften sollen Druck ausüben zur Durchsetzung
• Dauerhaften AK bis zur nächsten KIF anbieten
• Preisvergabe von der KIF (ggf mit Preisen einer Stiftung) andenken

Resolution

Jegliche Verbesserung der Lehre wird von uns begrüßt. Dazu zählt natürlich auch eine Aufzeichnung der aktuellen Vorlesung und deren weltöffentlichen Veröffentlichung, die gemäß der Wheeler Deklaration umgesetzt werden soll. Die Existenz einer Aufzeichnung soll allerdings keine Argumentationsgrundlage zu einer Beschneidung bezüglich Umfang oder Größe der Vorlesung sein.