Bearbeiten von „KIF375:Resolutionen/BauIngDiplom“

Die 37,5. KIF empfiehlt den Bauingenieurfachschaften, von ihrem Ziel, zusätzlich zum Master den Titel Diplom zu vergeben, Abstand zu nehmen.

Das deutsche Bachelor/Master-System wird im besten Fall in naher Zukunft crashen, sich im wahrscheinlicheren schlechteren Fall weiter in Richtung einer der möglichst effizienten Eingliederung von Menschenmaterial ins Produktionssystem dienenden Maschinerie verwandeln, in jedem Fall jedoch einen nicht wünschenswerten Zustand einnehmen. Der gute Ruf des deutschen Diplom soll hierdurch nicht beschädigt werden.

Wir fordern die Studierendenvertretungen, Hochschulen und Politiker auf, die (Wieder-)Einführung eines sich an humanistischen Bildungsidealen orientierenden Diploms auf allen Ebenen zu betreiben, das kritisches selbstbestimmtes Denken und die umfassende Bildung des Einzelnen in den Mittelpunkt stellt und nicht nur solide fachlich-wissenschaftliche Bildung sondern auch die Freiräume für ein Studium Generale umfaßt.

Für die Bologna-gläubige Minderheit wird dieses Diplom um einen fakultativen Bachelorabschluß erweitert, der nach bestandenem Vordiplom sowie fachspezifischen Zusatzleistungen im Umfang von zwei Semestern sowie einer bestandenen Bachelorarbeit auf Wunsch erteilt wird. Das Diplomzeugnis führt die Bezeichnungen Diplom und Master gleichberechtigt auf.

== Hintergrund für das Plenum ==
(nicht Teil der Reso)

Die Einführung des Bachelor-Master-Systems ist nicht nur eine Serie von Pannen und schlechtdesignten Studien- und Prüfungsordnungen (einige Unis sind inzwischen in der 5. oder 6. Iteration), sondern schon in ihren Grundzügen nicht mit einem umfassenden, am Menschen ausgerichteten Bildungskonzept vereinbar.

Dies mit der Vergabe des Titels Diplom zu kaschieren führt in keiner Weise zur Verbesserung, allenfalls zu Verfestigung der bestehenden schlechten Verhältnisse.

Das klassische, inhaltlich reformierte Diplomstudium hingegen mit irgendwelchen Bachelor- und Masterzertifikaten zu bepflastern, damit irgendwelche politiker ihr Gesicht wahren können, ist dagegen halbwegs unschädlich.