KIF495:Klausuren nach englischem Vorbild

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Infos

  • Titel: Klausuren nach englischem Vorbild
  • AK-Leitung: s0ra (RUB)
  • Reso-Absicht: nein
  • Beschreibung: Während des Auslandsjahrs in England hat mir das Format der Klausuren in Mathematik und Informatik sehr gefallen: es gab einen Teil A aus 4 Aufgaben zu je 20 Punkten und einen Teil B mit 6 Aufgaben zu je 10 Punkten, und bewertet wurden die besten 3 Aufgaben aus Teil A und die besten 4 Aufgaben aus Teil B. Hierdurch wird verhindert, dass Studierende, die insgesamt gut in dem Thema der Vorlesung sind, aber sich an einer besonders schweren Aufgabe die Zähne ausbeißen, eine schlechte Note erhalten. Mich würde interessieren, ob es Erfahrungen mit einem solchen Klausurenformat gibt und ob Studierende dieses Format für ihre Klausuren bevorzugen würden oder das klassische System befürworten. Es besteht keine konkrete Reso-Absicht, aber Reso-Potential.

Anstoß der Diskussion waren zwar die Klausurformen in England, als beschreibendes Thema wäre aber Prüfungsformen passender.

Protokoll

Hintergrund

  • Erfahrung im Auslandsjahr (Durham, UK): Klausuren, bei denen nur die besten k von n Aufgaben gewertet werden
  • konkret: Teil A mit 4 20-Punkte-Aufgaben, von denen die besten 3 gewertet wurden und Teil B mit 6 10-Punkte-Aufgaben, bei denen die besten 4 gewertet wurden für 100% gesamt; sowohl an der Mathe- als auch an der Info-Fakultät
  • empfinde ich als positiv – einige kennen vmtl das Gefühl, in (Mathe-)Klausuren an dieser einen blöden Aufgabe hängen zu bleiben; so hat man weniger Stress als Prüfling, da es unwahrscheinlicher ist, wegen so etwas schlechte Noten einzufahren
  • habt ihr Erfahrungen mit Klausuren oder anderen Prüfungsformen, in denen nicht jede Aufgabe gewertet wird und wie empfindet ihr das?

Erfahrungen von anderen Unis

alternative Formate

  • keine (Augsburg)
  • bei zu schlechten Klausuren wird die Bestehensgrenze herunter gesetzt
  • fester Prozentsatz soll bestehen
  • vereinzelt wurden Studis sogar gefragt, welches Klausurformat sie bevorzugen würden (closed / open)
  • auch große Module werden gefragt
  • keine (TU Dortmund)
  • wie Augsburg, aber ohne festen %-Satz
  • Bestehensgrenze darf nicht wieder nach oben gesetzt werden, falls vorher bekannt
  • Prüfungsform durch Modulhandbuch festgelegt, kann aber mehrere Möglichkeiten zulassen, sofern Format innerhalb der ersten VL-Wochen festgelegt / bekanntgegeben wird
  • 50% der Punkte auf den Zetteln als Voraussetzung (Studienleistung) zur Klausurteilnahme (3 Semester gültig)
  • wurde von den AK-Teilnehmenden eher positiv aufgefasst, da es sich tendenziell gut auf die Bestehensquote auswirkt
  • keine (TU Dresden)
  • keine (Ulm)
  • keine Fälle von Heruntersetzen der Bestehensgrenze bekannt, Profs suchen Hilfsmittel selbst aus
  • Klausurformat eher bei kleineren als größeren Modulen flexibel
  • Klausuren nur in 1 von 4 Modulen innerhalb eines Modulblocks (Düsseldorf, Computerlinguistik), den Rest per unbenoteter Nachweise

speziell Corona

  • Dortmund
  • unterschiedliche Formate für Onlineprüfungen, gefühlt alle Kombinationen aus Onlineprüfungsformaten (Moodle-Quizzes) und Überwachungsformaten (Zoom etc.)
  • in Nebenfächern tlw auch Hausarbeiten als Prüfung möglich gewesen, teilweise wurden benotete Module auch unbenotet angeboten
  • hatte letztes Semester Online-Pflicht für Klausuren seitens des Rektorats auferlegt bekommen (Ende Januar), kam teilweise Tage vor angesetzten Prüfungen
  • Konsequenz: Zweittermine mussten wegen Vergleichbarkeit auch online sein, als ein Semester später wieder Präsenzklausuren erlaubt und vorgesehen waren
  • in Mathe 1 für Info gab es nur bestanden / nicht bestanden
  • Ersttermin hatte eine hohe Bestehensquote (Gerüchten zufolge 90%), Zweittermin wurde deutlich schwieriger gestaltet
  • Klausuren waren tendenziell einfacher gestaltet, aber Bestehensquote war trotzdem mäßig aus vielerlei Gründen
  • es gab Freiversuche, die Uni war relativ großzügig dabei, die Lehrenden nicht unbedingt erfreut (bspw. über „wer nicht erscheint, wird automatisch abgemeldet“)
  • einiges uniweit durchgesetzt
  • Augsburg
  • keine Onlineprüfungen erlaubt, es wurden Räumlichkeiten für klassische Klausuren mit großen Tischabständen bereitgestellt
  • keine Freiversuche, aber auch keine Versuchsgrenze
  • Fragen während der Klausur sollten per Zettel gestellt werden, das hat nur begrenzt funktioniert
  • Ulm
  • Prüfungen nur vor Ort
  • in Psychologie gab es eine Open-Book-Klausur auf Moodle (2h, davon 90 Min. Prüfungszeit), keine Überwachung
  • Düsseldorf
  • sehr wenige Online-Prüfungen, viele Ausfälle
  • eine Programmierungsklausur, bei der Code auf Papier zu schreiben und einzuscannen war, dabei Überwachung per Zoom
  • in Computerlinguistik gemischte Formate (Open Book per Moodle ohne Überwachung, PDF ausdrucken und einscannen ohne Überwachung, E-Klausur mit Multiple Choice bei Moodle mit Überwachung, …)
  • Highlight: ca 12 Seiten mit 19 Aufgaben, 1 Woche Bearbeitungszeit (ohne Überwachung), dieses Format sogar bei 2 Prüfungen
  • bei Präsenzprüfungen durften im 1. Semester Dozenten nicht durch die Reihen gehen und es bestand Maskenpflicht, beides im 2. Semester nicht der Fall, es gab 3G-Kontrollen
  • Bochum
  • ebenfalls bunter Mix: Online-Klausuren per Moodle mit und ohne Überwachung, Präsenzklausuren mit Abstand und auf viele Hörsäle verteilt
  • teilweise Prüfungen ganz ausgefallen weil Profs keine Lust auf alternative Formate hatten
  • Dresden
  • es gab Profs, die Präsenzklausuren entgegen aller Warnungen durchsetzen wollten
  • bei Online-Prüfungen wurde stark darauf geachtet, Betrügen zu erschweren / verhindern
  • bei Mathe: 8 Stunden Zeit ohne Überwachung, komplett Multiple Choice und eigentlich für 1.5h ausgelegt

Vorschläge / Wünsche

  • Einlasskontrollen wie bei Corona-Prüfungen beibehalten, da Ausweiskontrollen während der Bearbeitungszeit als störend empfinden werden (Dortmund)
  • Sitzplätze in den Messehallen waren deutlich bequemer, könnte man beibehalten, ist aber auch weiter von der Uni weg (Dortmund)
  • Höchstgrenzen für CP pro Modul (Düsseldorf, Dortmund)
  • Chemie hat wohl ein Modul mit 15CP
  • 12 sind zu viel, Studis beschweren sich (Dortmund)
  • 3-Stunden-Klausuren werden als zu lang empfunden, besonders um 8 Uhr morgens
  • allgemein: studifreundliche Klausuren wären schön, falls möglich besonders durch Rücksprache mit Studis
  • Weg durch Gremien ist schwer, da studentische Wünsche hier oft nicht beachtet / in übergeordneter Instanz überstimmt werden
  • mehr Austauch zwischen (vor allem neu berufenen) Profs und FS-Vertretenden