KIF430:Resolutionen/Übungskonzepte
Resolution Übungskonzepte
Positionspapier der Zusammenkunft aller Physik-Fachschaften (ZAPF), der Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften (KoMa) und der 43,0. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften (KIF).
Empfehlungen für einen guten Übungsbetrieb
Übungen sind eine zentrale Lehrveranstaltungsform in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern. Hier wird die Fähigkeit, analytisch und systematisch Problemstellungen anzugehen und zu lösen, geschult. Diese Kompetenz gilt als eine der zentralen Fähigkeiten von Absolventinnen und Absolventen mathematisch-naturwissenschaftlicher Fächer.
Organisatorische Rahmenbedingungen
Übungen bieten die Möglichkeit, Inhalte einer Vorlesung zu vertiefen und zu festigen.
Übungen sollen:
- Gut mit der Vorlesung abgestimmt sein
- Eine angemessene Größe haben um ein intensives Betreuungsverhältnis als Grundlage für eine erfolgreiche Übung zu ermöglichen
- Aufgaben in Form von Übungsblättern zur Bearbeitung außerhalb der Übungstermine zur Verfügung stellen. Darüberhinaus bieten Präsenzaufgaben ein breites Spektrum von Herangehensweisen und Lösungsansätzen und ermöglichen Verständnisprobleme aufzudecken.
- Die Möglichkeit bieten Übungsblätter zur Korrektur einzureichen. Die korrigierten Lösungen sollen den Studierenden schnellstmöglich zur Verfügung gestellt werden, damit aufgetretene Fehler und Defizite nachgearbeitet werden können.
- Musterlösungen zeitnah zu Übungsblättern zur Verfügung stellen, um die Nachbereitung der Übungen und die Vorbereitung auf Prüfungen zu unterstützen
- Aufgaben beinhalten, die in Stil und Niveau auf die Prüfung vorbereiten. Dies sorgt für Transparenz in Bezug auf die Prüfungsanforderungen.
Des Weiteren empfehlen wir, den durchführenden Personen eine didaktische Schulung anzubieten, um sie auf ihre Aufgaben vorzubereiten.
Struktur der Übungsaufgaben
Auf einem Übungsblatt sollten Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad bzw. Arbeitsaufwand vorhanden sein. Das Konzept von zusätzlichen Aufgaben auf freiwilliger Basis stellt eine weitere Vertiefung oder Erweiterung des in der Vorlesung behandelten Stoffes dar. Die zum Lösen der regulären Aufgaben benötigten Inhalte sollten in der Vorlesung behandelt worden sein.
Beispiele für Best-Practice:
- Bei Bedarf können Literaturverweise zur Thematik einer Übungsaufgabe angegeben werden, um z.B. bei Problemen oder weitergehendem Interesse, die Möglichkeit zum Selbststudium anzubieten.
- Praktikabel ist weiterhin am Ende der jeweiligen Übungsaufgabe das Lernziel zu formulieren, um eine Selbstreflexion der Studierenden verstärkt zu ermöglichen.
Übungsablauf
Im prinzipiellen Ablauf einer Übung sollte ausreichend Zeit für fachliche und aufgabenbezogene Diskussionen eingeplant sein. Die aufgeworfenen Fragen in fachliche Diskussionsbahnen zu lenken, gehört unseres Erachtens in das Aufgabengebiet der durchführenden Personen. Genauso wie die Moderation und die Motivation zu entsprechenden Diskussionen (z.B. mit Hilfe von Kontroll- bzw. Verständnisfragen). Dies fördert den Dialog zwischen Studierenden und den durchführenden Personen und schafft ein kollegiales Verhältnis, welches der Atmosphäre und dem Lernklima zugutekommt. Eine solche Beziehung ermöglicht zudem eine konstruktive, gegenseitige Kritikbehandlung. In diesem Zusammenhang kann individueller auf gehäufte Fehler der Übungsgruppe eingegangen werden.
Zusätzlich zu den regulären Übungen sind offene und durch erfahrene Personen betreute Übungsräume (z.B. Übungsflure/-labore, Lernzentren) eine sinnvolle Ergänzung. In diesen Zeiträumen stehen die erfahrenen Personen den Studierenden bei deren Problemen, Fragen und Verständnisschwierigkeiten helfend zur Seite.
Schlussbemerkung
Diese Empfehlungen sind als Anregung zur Auseinandersetzung mit und Weiterentwicklung von vorhandenen Übungskonzepten zu verstehen.
Quelle
Quelle: [1], Kopie: Datei:Positionspapier Uebungskonzepte.pdf
Vom Abschlussplenum vertagt wegen wesentlichem Diskussionsbedarf