KIF515:Erfahrungsaustausch: KI-Tools und chatGPT an eurer HS
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Erfahrungsaustausch: KI-Tools und ChatGPT an eurer HS [Wunsch-Thema des BMBWF][Bearbeiten]
Bei der letzten KIF gab es eine Resolution mit Empfehlungen an Hochschule, wie mit KI-Tools umgegangen werden soll.
Wir wollen wissen, wie der Umgang an euren Hochschulen in der Praxis aussieht! Werden sie eingesetzt, seid ihr mit der Umsetzung zufrieden? Gibt es Tipps?
Achtung: Es handelt sich bei diesem Artikel um eine redaktionelle Überarbeitung des Gesprächsprotokolls. Einzelne Punkte wurden für eine bessere Lesbarkeit verschoben, zusammengefasst, erweitert oder verkürzt. Die Live-Mitschrift während des AKs findet sich hier.
Kurz-Zusammenfassung[Bearbeiten]
Spannender Austausch:
- Sehr selten Leitlinien wie in der letzten Reso gefordert.
- Klare und einheitliche Attributions-Regeln für die Benutzung von Generativer KI immer noch wichtig
- Sehr häufig nicht zweckdienliche Mitigationsversuche vonseiten der HS, KI zu verhindern, teils dadurch auch Konsequenzen für Barrierefreiheit (etwa Dinge bewusst nicht Screenreader tauglich machen)
- Ein paar interessante Ansätze zur Verwendung von Tools im Unterricht: Kritische Auseinandersetzung mit der Glaubwürdigkeit von KI-Tools als Unterrichtselement.
- Aber allgemeine Haltung: Coding-Basics etc. immer noch notwendig, werden durch KI nicht überflüssig. KI-Tools ersetzen auch nicht die Lehre.
==> Forderungen als Resolution: https://wiki.kif.rocks/wiki/KIF515:Resolutionen/KI-Tools
Erfahrungsberichte[Bearbeiten]
Berichte aus Hochschulen[Bearbeiten]
- Linz
- Keine uniweiten Richtlinien
- 0 Punkte bei KI-verdacht, ohne Nachweis
- Quiz: Stimmt diese ChatGPT Antwort
- Kritische Auseinandersetzung mit den KI-Antworten (in Vorlesungen)
- Integrierte Tools (DeepL Autocorrect in Moodle) gute Idee
- Hannover
- Keine Leitlinie
- Aktuell Arbeitsgruppe im Senat, Studis sind nicht in Gruppe vertreten
- bei Benutzung angeben, in Quellen
- Bei vermutlicher Benutzung schwer zu benoten
- GPT 4.0, paid service
- Kann zu Ungerechtigkeiten zwischen Studierenden führen
- Besonders im Kreativbereich schwierig
- Keine Leitlinie
- Göttingen
- Uni hat Handlungsempfehlung rausgegeben
- Handlungsempfehlung hat teilweise Überarbeitungsbedarf
- Studierende sollen KI in Klausuren nicht verwenden
- ... und in eigenen Arbeiten die Verwendung kennzeichnen (auch bei Ideenfindung)
- Generative LLMs (je nach Lesart der Handreichung) als valide Quellenangabe erlaubt
- Oldenburg
- Inzwischen geht mit ChatGPT auch Data Mining
- Größter Nutzen beim Verfassen von “Boilerplate”
- Erklärungen funktionieren gut, Faktenwissen weniger
- Profs nicht immer 100 % up to date (generell schon, manchmal gibt es “Ach, das geht”-Momente), aber sehr interessiert an den aktuellen Entwicklungen
- Kiel
- Verbot, Lehrende können KI-Tools erlauben (Opt-In)
- bei unzulässiger Verwendung von KI-Anwendungen können diese als Täuschungsversuch geahndet werden
- Konstanz
- Verwendung von KI zählt als Mithilfe einer dritten Person, Plagiat
- Rostock
- wenig besprochen
- in einigen Lehrveranstaltungen verwenden, aber als Quelle angeben mit Prompts
- Bremen
- Hat schon länger ein Modul “Informatik und Gesellschaft” welches sich mit den Auswirkungen von Technologien beschäftigt
- Oldenburg ebenso
- Hat schon länger ein Modul “Informatik und Gesellschaft” welches sich mit den Auswirkungen von Technologien beschäftigt
- Graz
- Leitlinie veröffentlich: Leitlinie TUGraz
- Ersetzen von Tutorien durch ChatGPT
- Ausprobiert in einem Erstsemsterkurs
- Schlechte Qualität der Lehre (und schlechter Eindruck für die Erstis)
- Unterstützung ja, alleiniges Tool nein
- Interessant z.B.: Individualisierte Lernprofile zur Unterstützung von Lehre
- Bewertung von Leistungen durch KI (weder transparent noch fair)
- Weitere universitäre Erfahrungsberichte:
Inhaltliche Erfahrungen[Bearbeiten]
- Verbot von KI-Tools
- Nicht zielführend, "Katze aus dem Sack".
- Statt Verbot lieber sinnvolle Spielregeln schaffen
- Wunsch nach Akzeptanz von KI (LLM) (KIF510: Die Konferenz spricht sich gegen ein generelles Nutzungsverbot von KI-Tools an Hochschulen aus.)
- Generated Text Classifier (Erkennen von KI-generiertem Text)
- Werden von Lehrpersonen selten genutzt
- Erfolg sehr gemischt, Katz-Maus-Spiel mit jeder Verbesserung
- OpenAI hat tool-technisch aufgegeben, chatGPT zu erkennen
- MoodleGPT:
- Es ist quasi unmöglich, Moodle-Klausuren AI-proof zu gestalten
- Aktuelle Möglichkeit als Prüfer sich zu schützen
- Fragen nicht als Text, sondern als Bild (mit falschem Alt-Text) einbinden
- Angabe als “captcha”
- White on white Text
- Probleme: Barrierefreiheit, Bilderkennung auch schon möglich…
- So schlecht formulierte Angaben, dass nicht einmal chatGPT sie lösen kann
- Überprüfung von Text-Verständnis statt Inhalt
- Langfristig sind Online-Klausuren gefährdet
- Code Review als Bewertung, die nicht von KI abhängt und auf Verständnis prüft
- Verwendung von Tools als Teil des Unterrichts?
- Ethik von chatGPT, Bildgeneration…, Datenschutz, Recht
- Vorlesungen über KI: Oft sehr veraltet, weil sich Dinge schnell ändern
- Tools entwickeln sich so schnell, dass Entscheidungen auf aktueller Tool-Lage ggf. bald wieder outdated sind
- Tools sind jetzt Teil der Gesellschaft, akzeptieren und Lehre anpassen
- Prompt Engineering als Lerninhalt?
- Vergleichbar zur “inoffiziellen Google Kompetenz” bei Informatiker:innen
- Unter den Unis nicht vertreten, langfristig Thema für Schulen?
- Ändert sich auch von Tool zu Tool und über Zeit, Grundkompetenz aber ähnlich
- Keine Anwesende Uni lehrt korrektes Prompten
- Selten: Wie Modelle trainiert werden (gap filling / translation / long prompts / context / SEO wordsalad für Bilder)
- Enorme unterschiede in Prompting: Image AIs vs. Text AIs
- KI Tools mit Datenschutzbedenken vs Öffentliche Tools (open assistant)
- Selbst gehosted Systeme als Option?
- Nicht so gut wie Cloud Systeme
- Beispiel Stanford Alpaca: https://github.com/cocktailpeanut/dalai
- Selbst gehosted Systeme als Option?
Müssen Lehrinhalte geändert werden?[Bearbeiten]
- Coding Basics immer noch nötig
- Debugging immer noch wichtiger Part zum Arbeiten mit Prompts
- Aber Tools debuggen sich auch schon selbst, z.B. chatGPT mit feedback loop / run your code / automated selftesting und recode bis der test passt
- Auswahl aus verschiedenen Lösungen notwendig
- Man muss wissen, was man will, selbst bei GitHub Copilot
- In gewissen Kontexten (z. B. Embedded Systems, wo wenig Ressourcen zur Verfügung stehen) ist der Einsatz von Copilot nicht möglich
- Debugging immer noch wichtiger Part zum Arbeiten mit Prompts
- Industrie braucht immer noch Coding Skills
- Datenschutz bei sensiblen Projekten in der Berufswelt
- Glaubwürdigkeit von AI unterrichten
- Faktenkompetenz: “Neue” Fake news ("Halluzination" einer AI vs. absichtliche Manipulation)
- Datenschutz und Chancengleichheit beachten: Wenn KI Teil des Unterrichts, was geb ich dem Tool? Kann ich es verpflichtend für Studis machen? Wie gehe ich mit Premium-Version und Co. um (==> nicht anhand von Output bewerten)?
Da wollen wir hin[Bearbeiten]
- Einheitliche Zitierregeln von Chat-Prompts (Attribution standardisieren)
- Protokoll der Aufgabenbearbeitung (wie hab ich das Tool verwendet etc.)
- Prompt (Bzw Chatverlauf) / tool / version / Zeitpunkt angeben? Eigene Links der Tool nach einiger Zeit invalide?
- Prompt-Verzeichnis bei wichtigen Arbeiten für Texte, Bilder, Übersetzungen (?)
- Autor muss für den zitierten Text von LLM in Arbeiten (z.B. Zusammenfassungen von Quellen) selbst verantwortlich sein
- Regeln auch für Uni-Angehörige (z.B. bei Erstellung von Aufgaben, für die KI eingesetzt wurde)
- Einheitliche Konsequenzen bei Verstoß
- Aktuell bei vielen Unis Plagiat
- Teils Unterscheidung je nach Studiengang (ist der Text das Ergebnis oder nur das Vehikel, welches die Erkenntnis transportiert?)
- Barrierefreie, KI-sichere Prüfungsmethoden
- Hard memorization vs combination
- Auf Verständnis prüfen