KIF415:Promovieren

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AK Promovieren[Bearbeiten]

Anwesende[Bearbeiten]

  • 2 Personen, die bereits promovieren (Lehrstuhl einer Uni bzw. an einem Fraunhofer-Forschungsinstitut)
  • ca 5 Personen am Ende des Studiums, die mit dem Gedanken spielen
  • ca 5 Personen in der Mitte/am Anfang, die neugierig sind

Themen[Bearbeiten]

  • Wie kommt man an eine Promotionsstelle?
    • Abschluss- und Projektarbeiten
      • daraus können sich ggf Forschungsthemen entwickeln, die man fortführen kann
    • Stelle als studentische Hilfskraft
    • Kontakt über Lehrveranstaltungen
    • Kontakt über Fachschaftsarbeit (man ist zumindest persönlich bekannt)
    • Persönlichen Kontakt über Veranstaltungen (z.B. Fachvorträge) suchen, dann einfach nachfragen ob es eine Stelle gibt
    • Persönlicher Kontakt ist sehr viel wert, weil dann Stellen extra für einen passend ausgeschrieben werden, reine Initiativbewerbungen eher der Ausnahmefall
  • Finanzierung
    • Falls nicht vorhanden: Man bekommt keine Stelle, auch wenn der/die Professor*in gerne würde
    • Alternative: Stipendium suchen - dann Noten wichtig, sonst eher nicht so bzw nur die Masternote, und Bachelor sowieso nicht (in der Informatik)
    • öffentliche Finanzierungslage der Unis im Allgemeinen schlecht
    • Stellen werden gestrichen
    • teilweise keine Vollzeitstellen, aber in der Informatik noch eher gute Situation, schlimmer zB in Mathematik
    • Oft Finanzierung über Drittmittelprojekte
      • Vorteil: Da gibt es noch relativ viel Geld
      • Nachteil: Befristete Verträge (zB 1 Jahr oder im Extremfall 3 Monate)
      • Nachteil: Man kann gezwungen sein, an einem Projekt zu arbeiten, das einen nicht interessiert bzw nicht weiterbringt
        • es gibt allerdings auch sehr schwammige Projekte, wo man einfach das macht, worauf man Lust hat, und das dann "irgendwie verkauft"
        • ggf. Austausch am Lehrstuhl untereinander, die eigene Forschung in ein beliebiges Projekt einbringen wo es grade passt
    • Bezahlung auch bei voller Stelle schlechter als in der Wirtschaft
  • Arbeitsatmosphäre
    • tendenziell ziemlich locker, eigenverantwortliche Zeiteinteilung und ggf. örtliche Flexibilität (man kann von zu Hause arbeiten)
    • wenn Deadline, dann stressig
      • Arbeiten bis tief in die Nacht
      • dafür kann man ggf in der nächsten Woche mehr frei machen bzw es wird erwartet dass man am Tag darauf nicht kommt (ggf sogar ohne Urlaub nehmen zu müssen)
    • ggf. Arbeit abends und am Wochenende, vor allem an eigener Diss, wenn man sonst nicht dazu kommt
    • Teilweise Stress durch viele Lehrverpflichtungen
    • je nach Umfeld achten die Leute aber ggf auch aufeinander und schicken einen nach Hause wenn man zu fertig/erkältet/etc ist
  • Veröffentlichen
    • Anzahl veröffentlichter Paper wichtig
      • je öfter zitiert, desto besser - Suchmaschinen spucken Zahlen aus
      • auch abhängig vom Alter, "wieviel man schon geschafft haben sollte"
    • Paper entstehen oft in Zusammenarbeit, aber je nach Fachgebiet/Lehrstuhlkultur
      • auch überregionale Zusammenarbeit möglich, andere Autor*innen nach ihren Daten fragen o.ä.
    • Prüfung der eigenen Arbeit dann durch Peer Review (Bewertung, ob das Paper bei einem Journal oder einer Konferenz publizierwürdig ist, durch Fachkolleg*innen)
    • Open Access
      • eigene Arbeit frei verfügbar ins Netz stellen
      • in der Informatik auch Konferenzen/Vereinigungen, die Open Access betreiben oder zumindest als Vereine Arbeiten zur Verfügung stellen
      • in anderen Disziplinen oft profitorientierte Verlage, die sehr wenig Mehrwert liefern und dafür sehr viel Geld nehmen
  • Wissenschaftliche Karriere
    • an der Uni bleiben: Irgendwann Professor*in werden, oder man fällt raus (weil nach n Jahren Entfristung der Stelle folgen würde, und sich die Uni das ggf nicht leisten kann)
    • Alternative: private Forschungsinstitute oder Forschungsabteilung eines Unternehmens
    • Großteil der Anwesenden würde eher nicht die Professor*innen-Karriere anstreben
    • Vorteilhaft, wenn man an verschiedenen Unis war (zB für Master und Promotion)
      • beweisen, dass man in verschiedenen Umfeldern klar kommt
      • von Bachelor bis Postdoc an der selben Uni geht gar nicht!
      • nach ein paar Jahren woanders wiederkommen geht schon
      • Kultur, die Mobilität fördert - man bekräftigt Leute, wenn sie nach einiger Zeit woanders hin wollen, um weiterzukommen, und versucht nicht sie zu halten
  • Privatleben
    • mit Prof-Dasein balancieren eher schwierig, unter Vollzeit geht da nicht viel, außer man finanziert sich komplett selbst und ist unabhängig (aber das ist stressig)
    • Provomieren mit z.B. Kinderkriegen in Einklang bringen geht je nach Umfeld/Lehrstuhl, es wird von Einzelfällen berichtet, in denen das funktioniert hat
  • Politisches Engagement
    • Eindruck: einige Wimis sind uninteressiert/wenig engagiert, Umstellung vom Fachschaftsumfeld
    • Fachschaftler*innen, die promovieren, oft immer noch engagiert
    • Es gibt auch Fachgebiete, wo sich die ehemaligen Fachschaftler*innen häufen
    • Stellenkürzungen sind im Moment in Bremen akut, dort regt sich auch Widerstand
    • Viele machen da aber nicht mit, solange sie selber nicht betroffen sind - und in der Informatik geht es uns noch vergleichsweise gut...