KIF445:Situation internationaler Studierender
Aus KIF
An der Uni Magdeburg steigt die Zahl der internationalen Studierenden in den englischsprachigen Masterstudiengängen "Data and Knowledge Engineering" und "Digital Engineering" rasant an. Die Bachelor-Abschlüsse aus den Ursprungsländern der Internationals sind jedoch selten mit einem deutschen Bachelor-Abschluss zu vergleichen, wodurch das Leistungsniveau dieser Studierenden sehr schwankt. Weil Veranstaltungen gemeinsam von Internationals und einheimischen Masterstudis gehört werden, leidet darunter unserer Ansicht nach die Qualität der Lehre. In diesem AK soll erörtert werden, ob diese Situation auch an anderen Hochschulen existiert und welche Lösungsansätze es dafür gibt.
Anwesende
- Uni Bielefeld
- TU Darmstadt
- Erlangen
- Paderborn
- KIT
- Bonn
- HS Karlsruhe
- Regensburg
Situation an den Hochschule
Uni Bielefeld
- 2 Internationale Masterstudiengänge
- keine englischsprachigen Veranstaltungen
- (noch) keinen Einfluss auf LV-Qualität
TU Darmstadt
- 1 Internationaler Masterstudiengang
- oft gibt es Auflagen die nur auf Deutsch existieren
- Bis zu 130 Erstsemester
- Geringere Qualifikation der Erstsemester
- --> Eignungsfeststellungsverfahren eingerichtet
- --> Anhand der GRE Scores
Erlangen
- Kaum Wahlmöglichkeiten englischsprachiger Module
- Andere Studiengänge beklagen sich über Überhäufungen von ausländischen Bewerbungen
Paderborn
- englischer Informatik-Master
- recht viele Kurse auf Englisch
- Problem: Internationals haben mit den Einheimischen nicht viel zu tun
- Wenig Kontakt zueinander
- Unzufriedenheit mit gemischten Projektgruppen
KIT
- Master nicht ausschließlich auf Deutsch oder Englisch studierbar
- recht wenig Internationals
- es gibt einen internationalen Mathe-Studiengang, wenig Kontakt zwischen den Studierenden
Uni Regensburg
- nicht all zu viele Internationals
- oft akzentfreies Deutsch
- Klausuren und Folien auf Englisch
- Spezielle Übungsgruppen auf Englisch, weniger besucht
Uni Bonn
- "komische" Kooperation mit Aachen bei einem Studiengang (b-it, Studenten haben oft Probleme, da Verantwortlichkeitsfrage nicht gänzlich geklärt)
- geringeres Niveau in den Internationalen Studiengängen
- oft einfache Übertragung der Bachelor-Vorlesungen ins Englische, was dann als Master-Vorlesung angeboten wird
- wenig Engagement Potential
- es gibt Slots in der FS für jeden Studiengang, International-Slots unbesetzt
HS Karlsruhe
- nichts relevantes
Uni Magdeburg
- Unerwartet: Sehr viele internationale Studis im englischsprachigen Master (ca. 120 Anfänger je Semester)
- dadurch Kapazitätsprobleme
- Verschulung des Masterstudiums - Deutlich härtere Zulassungsbedingungen - man wird zum arbeiten gezwungen (kein freies Lernen mehr)
- keine mündlichen Prüfungen mehr -> alles Klausuren
Lösungsstrategien
- Was können wir tun, um die Situation zu verbessern
- "Englische Sprache im Studium" wurde als eigener AK gehalten und in diesem AK nicht weiter besprochen.
- Uni Magdeburg
- Uniweites Buddy Programm
- Eigene Mitarbeiterin für Internationals
- Diese Mitarbeiterin leitet eine neue Kommission für Internationals (2 Internationale Studis sind mit in der Kommission) Die Kommission tagt auf Englisch und erarbeitet einiges:
- International-Mentoring (läuft quasi selbst)
- Kommunikationsplattform Facebook (Studiengangsgruppen)
- Landing Page mit allen Informationen auf Englisch
- FSR richtet "International Night" aus, um deutschsprachige und internationale Studis zu vernetzen
- Einige Dokumente wurden auf Englisch übersetzt. (mit den Hinweise nicht Rechtsgültig)
- Einschreibefrist nach vorne gezogen, damit die Visa rechtzeitig erteilt werden, Datum des Studienbeginns im Schreiben hinterlegt.
- Englischkenntnisse der Internationals manchmal auch oft nicht hinreichend
- --> Hochsetzung der Zulassungsvorraussetzungen - Englisch Sprachnachweise
- Leute kommen zu uns und können nicht programmieren
- Idee von Vorkursen speziell für Internationals, wird aber wegen Visum-Schierigkeiten eher schwer
- Uni Magdeburg
- Bielefeld
- Uni-Seiten auch auf Englisch verfügbar, "wichtige Dokumente" nicht auf Englisch
- Austauschabend auch geplant, Vernetzung von Internationals und Einheimischen
- Fachschaft: versucht Profs davon zu überzeugen, LVs auf Englisch anzubieten
- Bielefeld
- Darmstadt
- Ordnungen auf Englisch verfügbar, Rechtverbindlich aber nur die deutschen Versionen
- Eigene O-Phase für Internationals, komplett getrennt
- haben "materielle Eingangsprüfung": "testen" Bewerber bei Zweifeln
- Informational Talk über Kultur wird gehalten
- Paderborn
- International Office macht O-Phase
- versuchen, Internationals mit einzubinden
- haben auch Fachschaft vorgestellt, war erfolgreich(TM)
- oft sind die Internationals in der O-Phase noch nicht da
- KIT
- International Office macht O-Phase
- Eigene Master-Gruppe in der O-Phase
- Internaitonals kommen auch oft zu spät
- Regensburg
- nichts besonderes
- Bonn
- Buddy-Programm: Tandem aus Bonner + International
- eigene Begrüßungsveranstaltung
- FS macht nichts, weil kein Interesse, da zu >90% BA-Studis
- Darmstadt
- sehr langes Bewerbungsformular mit relevanten Fragen --> Einschätzung eher möglich
Einfluss auf das Studium
- Uni Magdeburg
- Vorlesungen werden von einheimischen und Internationals zusammen gehört
- Probleme: Verschulung des Masters
- hohe Prüfungszulassungskriterien
- Probleme bei gemischten Teams
- Uni Darmstadt
- fast kaum mündliche Prüfungen
- im englischsprachigen Masterstudiengang kaum Wahlmöglichkeiten
- keine Anwesenheitspflichten
- Zulassungsvoraussetzungen im deutschen Master lt. Ordnung nicht gestattet
Fazit
- elementares Problem: Leute mit unterschiedlichen Niveaus im gleichen Studiengang wird zwangsläufig zu Problemen führen
- Eignungsfeststellungsverfahren scheinen sinnvoll zu sein
Kurzabriss International-Mentoring und International-Abend
- gibt oft Facebook-Gruppen mit Internationals
- reinkommen, mit den "Alpha-Tieren" reden und ihnen die Verbesserung der eigenen Studiensituation erläutern
- dann mit diesen Leuten was auf die Beine stellen