KIF435:Online Gremien Wahlen

Aus KIF
Version vom 14. November 2015, 22:27 Uhr von 185.66.194.60 (Diskussion) (→‎Links)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Online Gremien Wahlen

Agenda

  • Teil 1:
    • Ziele des AKs
    • kurze Vorstellung
    • Wie werden Gremienwahlen bei euch durchgeführt? Gibt es Unis welche Online wählen?
    • Argumente für Online Gremienwahlen
    • Argumente gegen Online Gremienwahlen
    • Unser Fazit zu Online Gremienwahlen
  • Teil 2 (nur bei Bedarf und Zeit) -> nicht stattgefunden
    • Diskussion über die Resolution der KIF34,5 Resolution_E-Voting
    • Ist sie noch aktuell oder sollte sie novelliert werden.

Protokoll

Anwesende

  • Kai (Uni Magdeburg)
  • Jenni (Uni Magdeburg)
  • Luca (Uni Magdeburg)
  • Tamy (Uni Magdeburg)
  • Franziska (TU Darmstadt)
  • Jannis (TU Darmstadt)
  • Chris (TU Darmstadt)
  • Claas (TU Darmstadt)
  • Vanessa (TU Ilmenau)
  • Lukas (TU Ilmenau)
  • Armin (HS Augsburg)
  • Alex (HS Leer)
  • Jürgen (HS Regensburg)
  • Vici (Uni Ulm)
  • Johannes (HS Frankfurt)
  • Friedrich (Uni Heidelberg)
  • Joke (TU Braunschweig)

Erwartungen

  • allgemein mehr darüber zu erfahren
  • Vorteile einer Online-Wahl gegenüber einer Papierwahl erfahren
  • Mehr Infos zu rechtlichen Dingen

Situation in ...

  • die meisten haben wohl Papierlisten
Magdeburg
  • Das Rektorat hat sich grundsätzlich für eine Einführung von Onlinewahlen ab 2016 ausgesprochen.
  • Die Wahlen sollen mit der Firma Polyas durchgeführt werden. [1]
    • Wird bereits von der Uni Jena genutzt und bereits dagegen geklagt
    • auch DFG und GI wählen über Polyas
  • Die Planungen zur Einführung in Magdeburg laufen

Pro Online-Wahlen

  • weniger Arbeit für Durchführende
  • höhere Wahlbeteiligung (?) -> Propagandasache
  • spart Geld und Pesonal
  • Zeit -> Auszählen geht schneller
  • Vorstellung von Kandidaten digital enger an die Wahlen angliedert
    • Geht aber auch in Papierform bei Papierwahlen
  • Globalität -> man muss nicht persönlich anwesend sein und kann auch bei Auslandssemester, Praktikum wählen ehen
    • Briefwahl funktioniert meist eher schlecht als recht
  • Umweltschutz -> weniger toter Baum
  • Vergrößerung des Wahlzeitraums
    • in Augsburg 3 Tage analoge Wahlen
    • in Ilmenau 5 Tage (vor allem zu Stoßzeiten) analoge Wahlen
    • -> bereits große Wahlzeiträume
  • schnellere Auszählung
  • Benutzerfreundlicher -> mehr Infos zu den Gremien möglich
  • auch analoge Wahlen sind manipulierbar
    • aber: die Möglichkeiten sind bekannter und dies ist leichter fest zu stellen
    • Klauen eines Studiausweises -> Foto-Identifikation normalerweise möglich/verlangbar

Contra Online-Wahlen

  • "einfache" Manipulierbarkeit
  • Kosten werden (zumindest in Magdeburg) nicht geringer, da die Software auch Geld kostet
  • Öffentlichkeitsarbeit der Gremien inklusive eigener Vorstellung nicht möglich
  • §38 Wahlgrundgesetz
  • sich nur auf die Technik verlassen
  • Quelltext der Software nicht einsehbar
  • Pro-Argumente sind eher Schein-Argumente -> lassen sich relativieren/entkräften
  • demokratische Grundsetze sollten Zeit und Wahlen nicht übertreffen
  • Nachvollziehbarkeit -> Wähler weiß nicht mehr, was mit seiner Stimme passiert -> darüber kann im Abschluss der Online-Wahl informiert werden
    • bei analoger Wahl ist Auszählung beobachtbar -> nicht überall möglich
    • Lagerung der analogenUnterlagen über 10 Jahre mit Möglichkeit nachträglicher Anfechtung
  • Sicherstellung, dass nur maximal einmal gewählt wird bzw. Authentifizierung
    • Bei Firma Polyas per PIN-TAN-Verfahren, Unterlagen per Post
  • Verlust von Wahlunterlagen, wenn diese an Hausanschrift per Post geschickt werden
  • geheime Wahlen -> Account-Verknüpfung und personalisiert
    • bei analoger Wahl 500 Wähler und 500 Stimmzettel -> keine Zuordnung
    • Generieren eigener Tokens nach gewissen Schema
  • Manipulation
    • Spuren der Manipulation einfacher zu Verwischen
  • man weiß nicht, ob die Person wirklich vor ihrem Rechner sitzt
    • Bestechung der Wähler möglich -> auch bei analoger Wahl möglich
    • Handel mit Wahlzugängen
  • Auslagerung des Wählerverzeichnis mit kompletten Matrikelstamm an externe Firma/Server

zu Papierwahlen und Wahlhelfern

  • teilweise Bezahlung/Aufwandsentschädigung von Wahlausschuss/Wahlhelfern
  • teilweise werden Wahlhelfer/Wahlausschuss-Mitglieder von den einzelnen Hochschulgruppen gestellt
    • dabei wird meist darauf geachtet, dass auch mindestens ein externes Mitglied dabei ist -> diese könnten auch manipulierbar sein, da es Freunde sein können
    • Auszählung von eigenen Gremien (für welche man kandidiert) wird untersagt -> als Informatiker darf man Fachbereich Mathe auszählen, aber nicht Fachbereich Informatik

offene Diskussion/diverse Themenstränge Wahlen betreffend

  • Einsatz von Online und analoger Wahl gleichzeitig?
    • Wie Doppelstimme verhindern? - Wählerverzeichnis online, somit auch freie Wahl des Wahllokals
    • Aber: meist Delay beim Senden dieser Daten, sodass doch möglich
    • Vernichtung einer Stimme - nur mit digitaler Stimme möglich, dann aber wieder Rückführbarkeit auf die eigene Person
    • Personal-/Zeit- und Kostenproblem
  • wird die Wahlbeteiligung dadurch wirklich höher???
    • eigentlich gehen nur die wirklich Interessierten wählen
    • der AK ist gespalten - die einen fühlen sich durch Papier eher angesprochen, die anderen eher durch digitale Stimmabgabe
    • teilweise durch paralleler Abstimmung über Semesterticket, etc. erhöhte Wahlbeteiligung
  • Vergleich mit Evaluation, dort online eher geringe Beteiligung, offline werden im Hörsaal alle Anwesenden erreicht (Abwesende leider nicht)
  • Experiment in Hessen: 25%-Klausel - bei Wahlbeteiligung unter 25%, dann weniger Studierendengelder
    • Ergebnis: vorher ca. 10% Wahlbeteiligung, danach über mehrere Jahre über 25% Wahlbeteiligung
    • Wahlkampagnen und -aufrufe sind intensiver geworden dank unmittelbarem Interesse
    • Nach Beendigung des Experiments ist Wahlbeteiligung wieder runter auf 10%
  • Anzahl der Mitglieder im Gremium hängt von der Wahlbeteiligung ab

Fazit

  • Meinungsbild:
    • pro: 0 Stimmen
    • contra: eindeutig dagegen
  • Skepsis der Informatiker ist zu groß
  • Mindestanforderungen:
    • Source-Code offen
    • ordentlich ge-pentestet
      • bestenfalls auch durch Studis und nicht durch eine Agentur
      • sowohl von außen als auch von innen
    • Sicherstellung der Anonymität
    • §38 Grundgesetz -> freie, geheime, gleiche Wahl
    • Matrikelstamm bei Uni halten und nicht nach extern geben
    • Transparenz, wer hinter der Firma steckt und steht (auch Mutterkonzerne etc. )
    • Prüfung identische eigesetzte Softwareversion vs. getesteter Version
    • Multi-Device
    • Barrierefreiheit
    • Wer sind die Entwickler? - Haftbarkeit
  • weitere Anforderungen:
    • Gewährleistung gegen Stimmverkauf
      • Kopplung an Chip auf Studiausweis

weiteres Vorgehen

  • es wird als unrealistisch gesehen, zu einer möglichen Reso zu Anforderung an Online-Wahlen einen Konsens zu finden
  • Meinungsbild gegen Online-Wahlen über das Plenum betätigen
  • bis zur Erfüllung der Anforderungen werden Online-Wahlen als nicht tragfähig erachtet
    • Wenn diese erfüllt sind, dann kann erneut darüber geredet werden

Links