KIF430:Statistiken zu Prüfungsergebnissen und Studienabbrüchen
Aus KIF
Statistiken zu Prüfungen
- an einigen Hochschulen bieten die Informationssysteme für Studenten einfach die Möglichkeit die Statistiken zu den Prüfungen der eigenen Kohorte abzurufen (zumindest wenn man die richtige URL hat)
- an Hochschulen an denen Prüfungsergebnisse noch analog zur Einsicht pseudonymisiert durch Matrikelnummern ausgehängt werden, ist die Erstellung von Statistiken trivial. Aufgrund von Datenschutz sind solche Listen zwar nicht wirklich zu begrüßen.
- Von Mitglieder der Fachschaft oder der Studienkommission können die Prüfungsstatistiken oft einfach direkt von den Professoren
- als Argument von Prüfungsämtern o.ä. Einrichtungen gegen die Herausgabe von Statistiken wird häufig Datenschutz vorgebracht; dies ist eigentlich als Strohmann-Argument zu sehen, um sich Arbeit ersparen zu können. Datenschutz-konforme Statistiken sind auf jeden Fall möglich
Daten und Fakten zu Studienabbrechern
- die reine Zahl oder Quote von Studienabbrechern ist eigentlich immer verfügbar (Universitäten müssen diese veröffentlichen), jedoch alleinstehend wenig aussagekräftig
- von fast allen Beteiligten wird festgestellt, dass an ihren Hochschulen größtenteils im Dunkeln getappt wird, was die eigentlichen Hintergründe von Studienabbrechern angeht
- an diesen Hochschulen gibt es zahlreiche Anekdokten, die die Abbrecherzahlen erklären sollen, z.B. Einschreibung wegen Semesterticket, Kindergeld, Wechsel des Studiengangs aufgrund und "Features" diverser Prüfungsordnungen (Reset der Versuche)
- manche Hochschulen versuchen durch Fragebögen und persönliche Interviews die Hintergründe zu einem Studienabbruch im Nachhinein zu ermitteln. Die starken Gefühle, die mit einer Exmatrikulation einhergehen, führen dazu dass fast niemand sich jedoch tatsächlich zurückmeldet
- als guten Beispiel für Ursachenforschung ist die TU Darmstadt hervorzuheben. Dort wird
- durch die Studienberatung eine sehr tiefgehende Analyse der Abbrecherzahlen durchgeführt
- im Rahmen eines verpflichtenden Mentorings wird in einem ~15min persönlichen, wöchentlichen Interviews der Studienfortschritt der Studenten diskutiert und Hinweise gegeben. Hierbei werden sehr interessante Erkenntnisse gesammelt, wie etwa der negative Entfernung von Wohnung zur Universität.
Tips, Vorschläge, Hinweise
- Druck (z.B. finanziellen Druck) auf Professoren mit Hilfe von Durchfallquoten auszuüben ist eher Schwachsinn, wird aber an manchen Hochschulen gemacht.
- Lehrevaluationen werden eigentlich an allen Hochschulen durchgeführt, Fragen aus der Evaluation haben jedoch keinen direkten Bezug zu Prüfungsergebnissen oder Studienabrecherstatistiken. Aufgrund der Anonymisierung können Daten aus der Evaluation auch nicht verknüpft werden (und dies auch aus gutem Grund)
- "Gute Abbrecher" will man. Gute Abbrecher bedeutet in diesem Kontext, dass Personen möglichst frühzeitig feststellen sollten, dass sie für ein Studium der Informatik oder ein Studium im Allgemeinen nicht geeignet sind oder signifikant etwas an ihrem Arbeitsmethodik ändern müssten
- interessante Erkenntnisse können durch cross-linking einer Exmatrikulation mit anderen Daten gesammelt werden. Z.B.:
- wurden Beratungs-Angebote angenommen
- Exmatrikulationsgrund (selbst beantragt, 3. Fehlversuch)
- Anzahl der Fehlversuche
- Anzahl der eingeschrieben/nicht-eingeschriebenen Prüfungen
- Anzahl der bestandenen Prüfungen
- Durchschnittsnoten
- Guhlius wollte nochmal nach interessanten Ergebnissen fragen. Falls ich das vergesse, und ihr die Infos haben wollt, haut mich an.