KIF425:Sprachkurse, Entgelte und Gebühren

Aus KIF

AK-Leitung

  • Franzi (TU Ilmenau)

Beschreibung der Situation in Ilmenau

Warum soll die KIF das fordern? - Das Problem ist akut an der TU Ilmenau aufgetaucht und soll nun für alle Universitäten und Hochschulen allgemein gelöst werden.

Warum brauchen wir Sprachen? - Für Auslandssemester, um die interkulturelle Kommunikation zu stärken und zu schulen.

Warum sind Sprachen integraler Teil der Lehre? - Austauschprogramme wie ERASMUS+ und Auslandssemester gehören zum Studium und sind durch die Bologna-Reform vorgesehen. Allein mit Englisch ist es in den meisten Ländern nur eingeschränkt möglich zu kommunizieren. Zudem sieht die Bologna-Reform eine Internationalisierung der europäischen Hochschulen vor, um die Mobilität der Studierenden zu fördern. Damit sind Sprachen integraler Teil der Lehre.

Warum sollen sprachen beitrags- und entgeltfrei sein? - Das Rektorat der TU Ilmenau sieht die Gebühren für Sprachkurse als Entgelte an und begründet damit, dass die Studierendenschaft und die universitären Gremien nicht an der Entscheidungsfindung beteiligt werden müssen.


Entwicklung der Kosten an der TU Ilmenau:

Bis 2009: Kostenlose Sprachen, erste Forderungen seitens des Rektorat nach Gebühren kommen auf, werden von allen abgelehnt

WS 2012/13: Einführung der Sprachkursgebühren in Höhe von 30€

WS 2014/15: Erhöhung der Sprachkursgebühren auf 110€ (Kursgröße: 8-14 Personen) bzw. 50€ (Kursgröße: 15 Personen)


  • 08.04.2014: Ankündigung Erhöhung fakultative Sprachkurse im Studienausschuss
  • 02.07.2014: Rektoratsmitteilung 2014-09 Erhöhung fakultative Sprachkurse
  • 08.07.2014: Mail des StuRa über 'students' zur Erhöhung der fakultativen Sprachkurse
  • 11.07.2014: Stellungnahme des Rektorats zur Erhöhung der fakultativen Sprachkurse
  • 21.07.2014: Pressemitteilung des StuRa zur Erhöhung der fakultativen Sprachkurse
  • 21.07.2014: Stellungnahme des StuRas
  • 22.07.2014: Rektoratsmitteilung Erhöhung DSH-Kurse
  • 23.07.2014: Pressemitteilung Thüringer Allgemeine - StuRa + Juso-Hochschulgruppe
  • 23.07.2014: Presseartikel im Freien Wort - Rektoratsgegendarstellung
  • 23.08.2014: 1. Treffen StuRa mit dem Rektor
  • 12.09.2014: 2. Treffen StuRa mit dem Rektor - Quelle wird noch bestätigt
  • 07.10.2014: 250. Senatssitzung - Beschlussvorlage studentischer Senatoren

Nun fordert der StuRa im Namen der Studierendenschaft Folgendes:

  • Die Studierendenschaft fordert die Offenlegung der angesprochenen Kalkulation seitens des Rektorats und eine transparente und nachvollziehbare Kostenaufstellung mit Erklärung.
  • Die Studierendenschaft fordert eine Offenlegung seitens des Rektorats, welche anderen Angebote mit geringerer Priorität als Lehre bezuschusst werden und in welcher Höhe.
  • Die Studierendenschaft fordert die Hochschule dazu auf, die Sprachbildung als primäre Aufgabe im Sinne der Internationalisierung anzuerkennen und wahrzunehmen.
  • Die Studierendenschaft fordert das Rektorat auf, sich an geltendes Recht zu halten und die rechtlich bedenkliche Rektoratsmitteilung zurückzunehmen, die Gremien an der Entscheidungsfindung zu beteiligen und ihre Stellungnahmen zu würdigen.
  • Die Studierendenschaft fordert dazu auf, sich in den universitären Gremien mit dem Begriff der Hochschuldemokratie und der Entscheidungsfindung sowie der Campusfamilie an der TU Ilmenau näher auseinanderzusetzen und im Rahmen dieses Prozesses ggf. das Leitbild und andere Ordnungen zu überarbeiten.

Situation bei anwesenden Fakultäten/Universitäten

  • Uni Heidelberg:
  • Hat Gebühren
  • wurde mit Studiengebühren finanziert -> kostenlos
  • Zentrales Sprachlabor, max 1 Sprachkurs
  • ZSL ist eigenes Institut, gilt unter Lehre!
  • inzwischen: 60€ Bafög, 80€ alle anderen
  • 4 ECTS bei 4 SWS
  • können angerechnet werden, je nach Studiengang
  • als Fachübergreifende Leistungen
  • INF: vieles geregelt, 4 sind frei, viele machen Sprachen
  • Per Losverfahren
  • Anmeldung findet analog statt, es gibt Vorrangverfahren


  • TU Dresden
  • Keine Gebühren
  • TUDIAS -> handelt im Auftrag der TU
  • 2-3 Credtis -> können in Sprachkurse umgesetzt werden
  • können eingebracht werden, in entsprechendes Modul
  • möglicherweise trägt Uni oder Fachschaft kosten
  • gewisses Pensum ist da
  • läuft über SI, von TUDIAS angeboten
  • vermutlich Lehre
  • ist auch für externe möglich
  • 10 SWS stehen zur Verfügung


  • TU Darmstadt
  • sehr großes Sprachenangebot
  • SPZ
  • Lehre, per Policy
  • INF: 3 CP Fachübergreifend, nächste PO 3-6 CP, Sprachkurse werden explizit genannt
  • Nur Kopiergebühren fallen an
  • Spanisch findet in Kooperation statt, 20€
  • Weitere Angebote in SZ angeboten
  • vermutlich nicht für Externe angeboten
  • bestimmte Leute haben Vorrecht - bestimmte Studiengänge und Fortsetzungskurse
  • Losverfahren, so halb^^
  • Einstufungstest


  • Uni Duisburg/Essen
  • kostenlos
  • Institut, gehört zur Lehre
  • in normalen VLV drin
  • offen für andere Unis, Bochum und Dortmund
  • nur Lehrmaterialkosten
  • Ergänzungsbereich E3 - Sprachen etc.
  • 6 Credits müssen eingebracht werden
  • 3-4 Credits für 2 SWS
  • Teilnahme durch Losverfahren
  • Einstufungstest
  • Kurse werden teilweise mehrfach angeboten

Erarbeitung einer Lösung für alle (mit Möglichkeit der Erstellung eines offenen Briefes und/oder einer Resolution)

Die Resolution richtet sich an alle Rektoren von Universitäten und Hochschulen, vertreten durch die jeweiligen Landesrektorenkonferenzen.

Resolutionsvorschlag:

Wir haben festgestellt, dass die Gebühren für Sprachkurse an deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen sehr stark von einander abweichen. Die 42,5te Konferenz der Informatikfachschaften spricht sich dafür aus, dass Sprachkurse von Universitäten als Bestandteil der Lehre angesehen werden. Aus diesem Grund sollten Sprachkurse für Studierende kostenlos sein. Für ihre Lehre bezahlen sie bereits Semestergebühren. Im heutigen Studium der Informatik (oder verwandter Studienfächer) findet eine Internationalisierung statt. Auslandsaufenthalte während des Studiums gehören immer häufiger zum Studienplan. Gerade für Studierende, die einen Auslandsaufenthalt planen (Outgoings), sollten Sprachkurse kostenlos sein. Für ausländische Studierende (Incomings) sollten Kurse "Deutsch als Fremdsprache" angeboten werden. Hohe Sprachkursgebühren widersprechen der sozialen Verträglichkeit, da sich nicht alle Studierenden diese Bildung leisten können.