KIF525:Resolutionsentwürfe/Gegen Populismus im Netz: Unterschied zwischen den Versionen
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Wir appellieren an die demokratischen Parteien, sich geschlossen von populistischem Wahlkampf und Polarisierung zu distanzieren. Andernfalls wird das Vertrauen der Bürger*innen in die Politik für kurzfristige Wahlerfolge aufs Spiel gesetzt. Besonders besorgniserregend ist der Einfluss des Rechtspopulismus in den sozialen Netzwerken. Hier sehen wir die Politik in der Pflicht, die Unternehmen hinter diesen Plattformen stärker zu regulieren, um der Verbreitung politischen Populismus entgegenzuwirken. | Wir appellieren an die demokratischen Parteien, sich geschlossen von populistischem Wahlkampf und Polarisierung zu distanzieren. Andernfalls wird das Vertrauen der Bürger*innen in die Politik für kurzfristige Wahlerfolge aufs Spiel gesetzt. Besonders besorgniserregend ist der Einfluss des Rechtspopulismus in den sozialen Netzwerken. Hier sehen wir die Politik in der Pflicht, die Unternehmen hinter diesen Plattformen stärker zu regulieren, um der Verbreitung politischen Populismus entgegenzuwirken. |
Aktuelle Version vom 20. Oktober 2024, 23:06 Uhr
Informationen zu diesem Resolutionsentwurf: | |
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Ansprechperson: | Marvin Ballat (RPTU) und Lasse Götte (Uni Bonn) |
AK: | Politiktalk - Was wünschen sich Informatiker*innen von der Politik? |
Reso polieren: | Poliert |
Zwischenplenum: |
Resolutionstext[Bearbeiten]
Die 52,5. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften fordert Politiker*innen aller demokratischen Parteien auf, sich mit der politischen Meinungsbildung insbesondere junger Menschen enger auseinanderzusetzen und Maßnahmen gegen Populismus (im Sinne von „dünnen Ideologien“[1]) und Falschinformationen im Netz zu ergreifen.
Wir appellieren an die demokratischen Parteien, sich geschlossen von populistischem Wahlkampf und Polarisierung zu distanzieren. Andernfalls wird das Vertrauen der Bürger*innen in die Politik für kurzfristige Wahlerfolge aufs Spiel gesetzt. Besonders besorgniserregend ist der Einfluss des Rechtspopulismus in den sozialen Netzwerken. Hier sehen wir die Politik in der Pflicht, die Unternehmen hinter diesen Plattformen stärker zu regulieren, um der Verbreitung politischen Populismus entgegenzuwirken.
Die Politik soll zu folgenden Punkten Vorgaben machen:
- Algorithmen, die Endlos-Feeds steuern, sollen populistische und polarisierende Inhalte nicht durch zusätzliche Reichweite belohnen dürfen.
- Die Moderation von Beiträgen in Sozialen Medien[2] - v.a. von Kurzvideos - muss transparent gestaltet werden. Insbesondere durch gelöschte oder verborgene Kommentare kann sonst ein verzerrtes Meinungsbild entstehen.
- Plattformen müssen mehr in die Überprüfung von Fakten investieren.
In der digitalen Bildung bei Jugendlichen erkennen wir einen deutlichen Handlungsbedarf. Schüler*innen verfügen häufig nicht über die notwendigen Kompetenzen, um Falschinformationen im Internet zu erkennen und damit umzugehen. Es ist entscheidend, Schüler*innen zu erklären, was Populismus ist, da er auch bei jungen Menschen durch vereinfachte, spaltende Parolen wirkt und damit demokratische Grundwerte untergräbt. Das Verständnis der Gefahren von Populismus hilft, Manipulation zu erkennen und eine kritisch denkende, informierte Grundhaltung bei den Jugendlichen zu fördern. Ebenso fehlt es an Wissen im sicheren Umgang mit generativer KI und deren Nutzung. Hier muss insbesondere die Fehlbarkeit der Modelle, sowie deren Funktionsweise und Beeinflussbarkeit aufgezeigt und erklärt werden. Es besteht ein deutlicher Bedarf an Aufklärung, um den demokratischen Gemeinsinn zu stärken und zu fördern.
Die Vermittlung von Medienkompetenzen darf sich jedoch nicht ausschließlich auf den Informatikunterricht beschränken. Auch andere Fächer sollten Verantwortung übernehmen, um ein breites Fundament an digitalen Fähigkeiten und kritischem Denken zu fördern.
Wesentlich für den Erfolg dieser Bildungsziele ist die fortlaufende Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte. Hierbei sollen Expert*innen einbezogen werden, um die neuesten Entwicklungen und Best Practices zu vermitteln. Außerdem ist es entscheidend, dass Lehrpläne mindestens jährlich aktualisiert werden, um stets auf dem neuesten Stand der digitalen Welt zu bleiben. Auch hierbei sollen Expert*innen für die Evaluation der Aktualität hinzugezogen werden.
Begründung[Bearbeiten]
Die Bundestagswahl im September 2025 ist weniger als ein Jahr entfernt und der Wahlkampf hat bereits begonnen. An dem Verlauf der Wahlkämpfe vor den Landtagswahlen 2024 in Ostdeutschland, wurde deutlich, wie groß der Einfluss von Populismus in Sozialen Medien auf die Meinungsbildung junger Menschen ist. Rechtspopulismus mit dünnen Ideologien darf nicht mit Populismus bekämpft werden und nicht von den Algorithmen von Meta, TikTok und Co. mit Aufmerksamkeit belohnt werden. Dafür ist eine langfristige Lösung notwendig, welche in der Bildungspolitik umgesetzt wird, sowie eine kurzfristige Lösung, welche der steigenden Nutzung populistischer Mittel entgegen wirkt. Aus diesem Anlass sehen wir die Notwendigkeit einer Positionierung der KIF mit Forderungen an die Politik als die Bundesfachschaftentagung mit den notwendigen Kompetenzen.