KIF445:Resolutionen/Ethik als Teil des Studiums: Unterschied zwischen den Versionen

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Was soll dieser AK:
Protokoll:
*Wie stellt sich die KIF eine*n ideale*n Schüler*in mit 1,0 in Informatik im Abi vor? Welche Qualifikationen hat diese*r, welche Fähigkeiten?
*Wie kann man das sinnvolll umsetzten?
*Will sich die KIF der Dagstuhl Erklärung anschließen und diese Forderung unterstützen? -> Eventuell Rücksprache mit der GI?


Was soll dieser AK nicht:
*Darmstadt gibts nichts (kleiner Studium Generale Teil)
*Das Schulsystem in Deutschland prinzipiell hinterfragen.
*Dortmund es gibt (evtl.) das Modul Informatik und Gesellschaft
*Grundsätze der Schule (Klassen, Klausuren, etc.) hinterfragen.
*Karlsruhe Recht-VL im Pflichtbereich, Ethik im Studium Generale
*Bremen Info und Gesellschaft, Datenschutz
*HU Berlin Info im Kontext im Pflichtbereich
*Aachen nicht-technisches Wahlfach
*Hamburg, Info im Kontext (evtl. ohne Ethik), Friedensvorlesung im Wahlbereich


FunFact: Das Hessische Kultusministerium hat weder Kerncurrikula noch Lerpläne für Informatik in der Sek I
Diskusionsfragen:


Fragen:
*Fühlen wir uns als Studis vorbereitet, unsere spätere Arbeit ethisch zu hinterfragen
*Was ist das Ziel von Informatik-Unterricht?
**Emden, nach Hackversuchen wurde versucht, das Labor anzuzünden
**Suchmachinen Nutzung (nicht nur google) und verifizierung von Daten
**Darmstadt Wesen als Baby mit Gewehr ist ein passendes Sinnbild
**Man kommt an Informatik nicht vorbei.
**Aalen ein paar Fächer Richtung ITSec, ein Prof bringt ethische Fragestellungen mit ein
**Grundwissen ist wichtig, da jeder Informationstechnologie nutzt.
**Darmstadt mehrere Fächer über Maschinelles Lernen und Robotik
**Schulbildung sollte nicht nur mit Blick auf Studium passieren, sondern überlebnswichtige Grundlagen lehren
**Hamburg Vortrag über Info und Militär
**Fast jeder Beruf arbeitet mit Computern
***währenddessen ein kleines Schauspiel mit einem gespielten Diebstahl
**Nicht nur Office Schulungen
**Wie funktioniert ein Computer, Hardware, Programmieren
**Nicht nur Programmierung, wichtig sind auch Algorithmik, Themen, die gesellschafftlich relevant sind wie Datenbanken, wie funktioniert das Internet,...
**Programmieren auch wichtig, da es die SuS durch Ergebnisse motiviert


Informatik in der Grundschule:
*Darmstadt: Gesellschafftliche Auswirkungen der Informatik (GAudI) Vortrag in vergangenen Ophasen, wegen fehlenden Vortragenden abgeschafft
*Grundlegende Kompetenzen vermitteln
**muss auf die Rethorik aufpassen, um dieses Thema Erstis näher zu bringen


Informatik 5/6
*HU Berlin: vielleicht ganz sinnvoll, jemand Externen eine VL über Ethik halten zu lassen
*Benutzerschulung: Informatik-Führerschein
**bei Geisteswissenschaften: Kritische Einführungswoche
*"Googlen" (Suchmaschinennutzung) lehren! Nicht nur im Informatikuntericht (hierbei konkrete Angaben machen)!
*Kritische Internetnutzung/Betrachtung der Quellen. Auch nicht nur im Informatikunterricht.
*


*Aufzeigen, was schief gegangen ist, Vorschläge für Verbesserung
*Dual-Use (bspw. ist ein Compiler-Bauer für die "schlechte" Software verantwortlich ist, die der Compiler erstellt)


Informatik Mittelstufe:
*These: Jüngere können nur die direkten Implikationen sehen
*Medienbasierter Unterricht
**Realisierung der Problematik nur auf theoretischer Ebene reicht wahrscheinlich nicht
*Einsatz verschieder Textverarbeitungsprogramme, etc. (nicht nur Office-Produkte)
*Grundlagen:
**Was ist Computer
**Was ist ein Algorithmus
**Was ist ein Netzwerk, wie funktioniert das Internet
**Grundlagen Datenschutz und Sicherheit


Informatik Oberstufe:
*Ethikveranstaltungen sollten keinen Vortragscharakter haben, angebrachter wäre ein Seminar – ist aber teuer und unwahrscheinlich
*"Gesellschaft und Informatik"
*In Polen ist es deutlich cooler, fundierterer Informatikunterricht


**Spannungsfeld: Bedienschulung <-> Programmierkentnisse/Grundlagen <-> Medienkompetenz (Grundlagen Netz, Datenbanken, Sicherheit?)
*man lernt schnell, Themen der Informatik aus einer allgemeinen Perspektive zu sehen; das muss auch bei ethischen Fragen geschehen
**These: Schüler*innen sollten in der Lage sein, digitale Medien zu nutzen und die Grundlagen der Digitalen Kommunikation und Datenverarbeitung verstehen.
 
*Idee als Schlüsselerlebnis: eine Gruppe implementiert etwas, eine zweite versucht, dieses zu misbrauchen
**gibt es in Emden mehr oder weniger (dort gibt es ein autonomes Luftschiff)https://www2.fachschaft.informatik.tu-darmstadt.de/pubpad/bcf0aa47
 
*Ethik nicht eine Frage der Schuldzuweisung oder direkte Handlungsweisen, sondern einer Befähigung zur fundierten Abwägung zwischen Nutzung und Schaden
 
*Ethik auch wichtig für Arbeitgeberwahl
 
*Frage nach Nähe zu Geisteswissenschaften? Bei einigen Hochschulen gibt es keine oder eingeschränkte Geisteswissenschaftliche Angebote
 
nächste Diskussionsfrage: Wie können wir Ethik in der Informatik in das Studium integrieren
 
*letzte KIF wurde die Wichtigkeit der Ethik ebenfalls schon diskutiert
 
*Vorschläge:
**Fachschaften bieten Veranstaltungen an
**Unis machen Ethik zum Teil des Pflichtbereichs
 
*bei Modul: was streicht man stattdessen? Bei anderen Modulen integrieren ist wohlmöglich auch schwierig?
**Modul benötigt keine schwierige Klausur, könnte beispielsweise mit einem Paper zu einem aktuellen Thema ersetzt werden
 
Forderung von KIF an Unis
*Fachschaftsorganisierte Mentorings könnten das Thema ansprechen
*manche Mentorings haben keine Lehrinhalt, passt nur bedingt
*ist möglicherweise auch zu früh, zu wenig Vorerfahrung
 
Autoren:
Benni HU (redaktionelle Änderungen: Claas -TU Darmstadt)





Version vom 29. November 2016, 14:53 Uhr

Protokoll:

  • Darmstadt gibts nichts (kleiner Studium Generale Teil)
  • Dortmund es gibt (evtl.) das Modul Informatik und Gesellschaft
  • Karlsruhe Recht-VL im Pflichtbereich, Ethik im Studium Generale
  • Bremen Info und Gesellschaft, Datenschutz
  • HU Berlin Info im Kontext im Pflichtbereich
  • Aachen nicht-technisches Wahlfach
  • Hamburg, Info im Kontext (evtl. ohne Ethik), Friedensvorlesung im Wahlbereich

Diskusionsfragen:

  • Fühlen wir uns als Studis vorbereitet, unsere spätere Arbeit ethisch zu hinterfragen
    • Emden, nach Hackversuchen wurde versucht, das Labor anzuzünden
    • Darmstadt Wesen als Baby mit Gewehr ist ein passendes Sinnbild
    • Aalen ein paar Fächer Richtung ITSec, ein Prof bringt ethische Fragestellungen mit ein
    • Darmstadt mehrere Fächer über Maschinelles Lernen und Robotik
    • Hamburg Vortrag über Info und Militär
      • währenddessen ein kleines Schauspiel mit einem gespielten Diebstahl
  • Darmstadt: Gesellschafftliche Auswirkungen der Informatik (GAudI) Vortrag in vergangenen Ophasen, wegen fehlenden Vortragenden abgeschafft
    • muss auf die Rethorik aufpassen, um dieses Thema Erstis näher zu bringen
  • HU Berlin: vielleicht ganz sinnvoll, jemand Externen eine VL über Ethik halten zu lassen
    • bei Geisteswissenschaften: Kritische Einführungswoche
  • Aufzeigen, was schief gegangen ist, Vorschläge für Verbesserung
  • Dual-Use (bspw. ist ein Compiler-Bauer für die "schlechte" Software verantwortlich ist, die der Compiler erstellt)
  • These: Jüngere können nur die direkten Implikationen sehen
    • Realisierung der Problematik nur auf theoretischer Ebene reicht wahrscheinlich nicht
  • Ethikveranstaltungen sollten keinen Vortragscharakter haben, angebrachter wäre ein Seminar – ist aber teuer und unwahrscheinlich
  • man lernt schnell, Themen der Informatik aus einer allgemeinen Perspektive zu sehen; das muss auch bei ethischen Fragen geschehen
  • Ethik nicht eine Frage der Schuldzuweisung oder direkte Handlungsweisen, sondern einer Befähigung zur fundierten Abwägung zwischen Nutzung und Schaden
  • Ethik auch wichtig für Arbeitgeberwahl
  • Frage nach Nähe zu Geisteswissenschaften? Bei einigen Hochschulen gibt es keine oder eingeschränkte Geisteswissenschaftliche Angebote

nächste Diskussionsfrage: Wie können wir Ethik in der Informatik in das Studium integrieren

  • letzte KIF wurde die Wichtigkeit der Ethik ebenfalls schon diskutiert
  • Vorschläge:
    • Fachschaften bieten Veranstaltungen an
    • Unis machen Ethik zum Teil des Pflichtbereichs
  • bei Modul: was streicht man stattdessen? Bei anderen Modulen integrieren ist wohlmöglich auch schwierig?
    • Modul benötigt keine schwierige Klausur, könnte beispielsweise mit einem Paper zu einem aktuellen Thema ersetzt werden

Forderung von KIF an Unis

  • Fachschaftsorganisierte Mentorings könnten das Thema ansprechen
  • manche Mentorings haben keine Lehrinhalt, passt nur bedingt
  • ist möglicherweise auch zu früh, zu wenig Vorerfahrung

Autoren: Benni HU (redaktionelle Änderungen: Claas -TU Darmstadt)



Resolution

Die 44,5. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften fordert die Hochschulen dazu auf, in allen Informatikstudiengängen verpflichtende Kompetenzen aus dem Themenbereich „Informatik und Gesellschaft“ aufzunehmen. In diesen soll die Wechselwirkung zwischen Informationstechnik und Gesellschaft behandelt und kritisch reflektiert werden, insbesondere die Aspekte:

  • Ermöglichung und Vereinfachung der Massenüberwachung durch IT-Systeme
  • Ethische Dimensionen der Informationssicherheit
  • Kritische Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung der Informatik als Disziplin, insbesondere ihre Entwicklung als militärische Technologie
  • Besondere Dual-Use-Problematik in der Informatik; d.h. die Tatsache, dass Güter, die für den zivilen Einsatz konzipiert sind, auch militärisch und nachrichtendienstlich genutzt werden können.

Im Konsens angenommen