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Die Konferenz der Informatik Fachschaften (kurz KiF) findet halbjährlich statt und wird jeweils von einer anderen Informatik-Fachschaft im Bundesgebiet ausgerichtet. Die KiF 45,5 in Duisburg war meine erste KiF, deshalb hat der Text keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Sollte ich etwas falsch verstanden haben, bitte Bescheid geben.
Die Konferenz der Informatik Fachschaften (kurz KiF) findet halbjährlich statt und wird jeweils von einer anderen Informatik-Fachschaft im Bundesgebiet ausgerichtet. Die KiF 45,5 in Duisburg war meine erste KiF, deshalb hat der Text keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Sollte ich etwas falsch verstanden haben, bitte Bescheid geben.



Aktuelle Version vom 29. November 2017, 10:00 Uhr

KiF 45,5 in Duisburg - meine Eindrücke[Bearbeiten]

Die Konferenz der Informatik Fachschaften (kurz KiF) findet halbjährlich statt und wird jeweils von einer anderen Informatik-Fachschaft im Bundesgebiet ausgerichtet. Die KiF 45,5 in Duisburg war meine erste KiF, deshalb hat der Text keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Sollte ich etwas falsch verstanden haben, bitte Bescheid geben.

Vorher[Bearbeiten]

Ich wurde schon drei oder vier mal vorher gefragt, ob ich nicht mit zu einer KiF fahren wolle, musste aber jedesmal ablehnen. Jetzt endlich mal teilnehmen zu können ist schön. Früher waren es meistens Terminkonflikte, die Anmeldung war da schon rum, oder ich konnte mich einfach nicht festlegen. Das Erste, was ich eventuellen Erstkiffels empfehlen kann: tuts einfach. Springt in das kalte Wasser, in das Ungewisse und meldet euch an - idealerweise in einer Gruppe und noch besser auch mit Altkiffels, die bescheid wissen. Ihr müsst auf der KiF nicht ständig zusammenhocken, aber es ist immer gut jemanden zu haben, der einem Zeug erklären kann.

Der Blick ins KiF-Wiki ist nicht zu vernachlässigen. Die Infos dort sind aber zum Zeitpunkt vor der Anreise nicht sehr vollständig. Ein Blick ins Infoheft hat mir viel erklärt aber Einiges ist halt doch noch offen, wie beispielsweise die Arbeitskreise und wann sie stattfinden. Das liegt aber in der Natur der KiF, weil die Arbeitskreise erst auf dem Anfangsplenum diskutiert werden und in der Nacht vom ersten auf den zweiten Tag geplant werden. Auf der KiF in Duisburg wurden Unterkünfte gestellt - in Form von Zelten. Das ist im November nicht ganz ideal, aber immer noch besser als gar nichts. Normalerweise werden Unterkünfte wohl auch gestellt, wie man mir sagte. Packt euch also einen warmen Schlafsack, eine Isomatte, Luftmatratze oder Feldbett, und/oder ein Kissen/Kuscheldecke ein - vor allem für die Winter/Herbst-KiF.

Lasst euch auch vom Wiki nicht erschlagen. Ein Wiki, was über Jahre hinweg "gepflegt" wird, ist unübersichtlich, überall stehen Informationen und es ist kaum möglich alles zu finden oder zu lesen. Im Wiki steht alles, das aber zu finden ist nicht ganz trivial. Ihr könnt nicht nur die Orga fragen, sondern auch Altkiffel. Ein Blick in die Packliste hilft beim Packen übrigens ungemein, wenn ihr Angst habt etwas wichtiges zu vergessen.

Tag der Anreise[Bearbeiten]

"Habe ich alles? Oh verdammt schon so spät, Mist meine Bahn fährt grade nicht zum Hauptbahnhof, dann laufe ich eben." - so ging es mir am Anreisetag. Die Zugfahrt dauerte von Chemnitz nach Duisburg ziemlich lange, die meiste Zeit haben wir geschlafen, Musik gehört, Bücher gelesen, etc. Packt euch also genügend Musik, Akku(s), Bücher, bla ein - also irgendwas zu tun, wenn ihr im Zug wach bleiben wollt. Die meiste Zeit hat das auch gut geklappt bei unserer Zugfahrt, die Bahnen waren größtenteils recht leer, sodass auch ein Hinlegen über zwei Plätze nicht sonderlich schwierig war. Bequem war das aber dennoch nicht.

Angekommen in Duisburg sind wir dann zur Uni gelaufen, das ging in dem Fall, ist aber sicher nicht in jeder Stadt ohne Weiteres möglich (oder sinnvoll). Im Gebäude angekommen wurde ich von einem eher linken Flaire erfüllt. Im Asta-Keller waren die Wände beschrieben und bemalt. Die Unisex-Toilettenräume (von denen es eine Variante mit und eine ohne Stand-Toiletten gab) waren ebenfalls gut geschmückt. Das machte auf mich einen eher ungereinigten Eindruck, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass das unglaublich schlimm wäre.

Schnell ein Brötchen vom ewigen Frühstück geschnappt, Sachen irgendwo hin getan, die ich noch bei mir hatte (einiges wurde vom Hbf in Duisburg direkt mit einem Auto zur Uni gefahren) und dann ging es auch schon zum Erstkiffelplenum. Dort wird kurz erklärt was die KiF ist, wie sie funktioniert und es werden auch die Handzeichen erklärt. Beispielsweise gibt es auf der KiF eigentlich keinen Applaus, sondern dafür werden die Hände gehoben und geschüttelt / gedreht. Eine Meta-Meldung funktioniert wie ein GO-Antrag mit beiden Händen in  der Luft, führt allerdings nicht zu einem Verfahrensantrag, sondern ist eine Meldung, die dazu führen soll bspw. die Fenster zu öffnen. Weitere Zeichen: Falsche Fakten, die Diskussion fällt aus dem Rahmen oder Veto können auch im KiF-Wiki gefunden werden.

Das Anfangsplenum war sehr interessant. Nach einigen Orga-Hinweisen wurden dann die Fachschaften vorgestellt, d.h. die Kiffel sagen etwas über ihre Fachschaft. Für mich ist es immer noch sehr befremdlich in ein Mikro reinzusprechen und ich glaube das hat man gemerkt. Wenn ihr Altkiffel dabei habt, werdet ihr aber nicht dazu gezwungen etwas zu sagen (weil nur irgendjemand etwas sagen soll). Danach kommt die Vorstellung der AKs. Dazu werden die Arbeitskreise ins Wiki eingetragen. Nach einer bestimmten Frist werden daraus Folien erzeugt und alle AKs werden kurz vorgestellt und ein Interesse abgefragt, also abgefragt, wie viele Leute daran gern teilnehmen wollen. Auch AKs, die nicht im Wiki stehen können noch spontan eingebracht werden. Hier empfiehlt sich das Mitbringen eines eigenen Laptop, weil im Wiki mit dem Smartphone zu schreiben nicht schön ist.

Die AKs teilen sich dabei in Arbeits-AKs und Spaß-AKs, letztere finden Abends statt, sind aber nicht immer komplett spaßig, wie die Bier-AK, sondern können auch eher Selbsthilfegruppen-Charakter haben. Sucht euch AKs aus, meldet euch bei Interesse und hofft dann, dass der Schedule der AKs euch ermöglicht so viele wie möglich davon auch wirklich zu besuchen.

Nach dem Anfangsplenum wird dann gesocialized. Dazu gibt es das KiF-Cafe, was in Duisburg direkt neben dem ewigen  Frühstück lag. Das ewige Frühstück ist genau das. Ihr bekommt dort Brötchen, könnte die Aufschneiden und mit Unmengen Zeug belegen. Weiter gibt es Kaffee, Tee, Säfte, diesmal auch Fassbier, etc. Gegen Geld konnte man sich auch Softdrinks, Mate oder anderes Bier kaufen.

Zu diesem Zeitpunkt ging es mir so, dass ich mich da sehr ausgeschlossen gefühlt habe, weil ich dachte, quasi jeder kennt hier schon jeden und mich da zu integrieren wird schwer. Das ist es nicht. Als Erstkiffel solltet ihr mit vielen vielen Leuten reden. Wenn es euch schwer fällt Leute anzusprechen, hilft es euch vielleicht Fragen bereitzulegen, wie bspw. "Wie heißt du? Wo kommst du her? Wie ist bei euch so die Fachschaft drauf?". Das hilft viel.

Dann ging es irgendwann in den Schlafsack und verdammt war es diese Nacht kalt im Zelt - Memo: besseren Schlafsack zu Winter-KiFs mitbringen.

AKs und so Zeugs zwischen Anreise und Abreise[Bearbeiten]

Die AKs haben ein Leitkiffel. Dieses Kiffel leitet die Diskussion und formuliert Eingangs auch meist eine mehr oder weniger genaue Frage, mit der sich die AK beschäftigen soll. Dann gibt es Diskussion, meist auch einen Faktenbericht aus den einzelnen Fachschaften wie bspw. "bei uns ist das <so>". Einige AKs arbeiten auch an Resolutionen, also Beschlüssen, die die KiF fassen kann, um damit Forderungen auszudrücken. Diese Forderungen können dann als offener Brief von der KiF an Politiker, etc. geschickt werden und werden veröffentlicht. Eine KiF beschließt keine Resolutionen zu Themen der KiF-Organisation.

Einige AKs sind eher Workshop-mäßig, anderer eher eine freie Diskussion und Bestandsaufnahme. Hier kommt es darauf an, dass ihr euch einbringt, und nachfragt, wenn ihr etwas nicht verstanden habt. Die anderen Kiffel beißen nicht - was euch im Laufe der KiF immer klarer werden sollte. Die meisten von denen sind sogar total freundlich und hinreichend rücksichtsvoll.

Am Dienstag fand eine Stadttour statt, die Duisburg so ein bisschen gezeigt hat, also quasi mal etwas mehr als nur das Unigelände. Das war ziemlich cool auch mal andere Sachen zu sehen ;). Es gibt auch Fackelläufe oder andere Dinge, die ihr machen könnt, wenn euch grade nicht nach AK ist. Dazu mal ins Infoheft schauen oder im Wiki vorher informieren, was angeboten wird und ob ihr da Lust drauf habt. Die Infos vorab ändern sich zwar ab und an noch, aber Änderungen könnt ihr jederzeit auf der KiF bspw. im KiF-Cafe erfragen.

Am Abend finden dann Spaß-AKs statt, die einen Rahmen für Socializing bieten können, andererseits auch Erfahrungsaustausch zu psychischen Problemen oder Themen wie BDSM und Polyamorie. Hier könnt ihr Dinge von euch erzählen, die die anderen rücksichtsvoll beantworten, oder euch Hinweise geben. Habt ihr Fragen zum Fesseln? Dann fragt in der entsprechenden AK Schweinskram. In den Spaß-AKs geht es dann zwar nicht um Spaß, aber um Dinge, die nicht an sich informatischer Natur sind, dennoch sind alle unheimlich rücksichtsvoll, sodass Fragen und auch Probleme beantwortet werden können. Und natürlich kann auch eine solche Spaß-AK der Platz sein Leute besser kennen zu lernen, ins Gespräch zu kommen und Eis abzubauen.

Ich habe die KiF als sehr offenes Treffen von Informatikern und tollen Menschen empfunden. Ohne alle zu kennen, kann man den Leuten dort vertrauen, jedenfalls habe ich das so wahrgenommen. Zu mir waren alle unglaublich freundlich. Im Übrigen haben die meisten Kiffel keine Berührungsängste - die meisten freuen sich über Flausch - wenn ihr euch unsicher seid lieber vorher mal nachfragen. Die meisten Kiffel sind recht entspannt drauf, aber Grenzen übertreten gefällt trotzdem Niemandem.

Ganz wichtig: eine KiF ist ein riesengroßer Haufen Menschen. Viele, wie auch ich, haben Probleme mit vielen Menschen und da auch Probleme sich in Gruppen und Kreisen zu integrieren. Es ist einfach sich einsam zu fühlen - das seid ihr nicht. Traut euch, geht zu Leuten hin, geht zu Gruppen hin, sprecht mit Leuten. Wenn ihr alleine auf dem Boden rumsitzt wird sich recht schnell jemand zu euch setzen, denn Gruppen sind unglaublich dynamisch auf der KiF.

Abreise[Bearbeiten]

Echt gemein, dass eine KiF enden muss. Die ewige Rückfahrt, auf der ich dann auch noch den Anschlusszug in Kassel verpasst habe und dort zwei verkackte Stunden auf den Zug warten musste, war dann eher mäh. Da ihr aber so viel Schlaf auf der KiF verpasst habt, schlaft ihr auf der Rückfahrt dann ohnehin total viel. Es ist es ein Kulturschock von einer Ort mit so vielen tollen Menschen wieder nach Hause zu müssen, wo man wieder allein ist und wo nicht überall so tolle Leute rumlaufen. Ich freue mich jetzt darauf in Vorlesungen und Übungen Zeichen wie Meta und falsche Fakten zu benutzen. Wenn ich kann (das steht bei mir noch nicht ganz fest), will ich auch wieder nach Bremen mitkommen!

Weitere Texte von mir: www.stefannaumann.de