KIF460:Bildungsstreik am 22.06 in Nürnberg: Unterschied zwischen den Versionen

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* Wie kann man noch anders an das Problem Abschiebung herangehen?
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* Was kann man bei der Demo anders machen als nur herum zu laufen? -> Welche Ziele hat man, was möchte man erreichen?
* Was kann man bei der Demo anders machen als nur herum zu laufen? -> Welche Ziele hat man, was möchte man erreichen?
  * Presse berichtet darüber
  * Aufmerksamkeit von Politikern auf das Thema lenken und sensibilisieren
  * Soziale Kontakte knüpfen und/oder wiedersehen
  * ...

Version vom 14. Mai 2018, 10:04 Uhr

Kontext: https://jabaaktion.wordpress.com/bildungsstreik-2018/

Folgender Text aus Facebook war die Grundlage kurzversion: Wir rufen für den 22. Juni 2018 dazu auf nicht in die Schule, die Uni, den Betrieb zu gehen, nicht tatenlos in der Gemeinschaftsunterkunft oder zuhause zu bleiben, sondern stattdessen auf die Straße zu gehen, zu streiken, zu demonstrieren.

Gründe gibt es genug: Selbstbestimmtes Lernen ist in den Ohren der Meisten ein Fremdwort und der deutsche Staat verweigert durch seine Asylpolitik systematisch unzähligen Menschen ihr grundlegendes Recht auf Bildung und ein Leben in Würde, während Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wieder salonfähig werden.

Teilt das Event, ladet eure Freund*innen ein. Organisiert euch in euren Städten, Unis, Schulen und Unterkünften! Achtet auf weitere Ankündigungen!


UNSER AUFRUF ZUM BILDUNGSSTREIK (lange Version ;) )

Bildung für alle! Sie schieben ab? Wir streiken.


1. Wer sind wir? 2. Zugang zu Bildung für Geflüchtete und Asylpolitik allgemein 3. Unter welchen Bedingungen wollen wir lernen und leben? 4. Deshalb treten wir in den Streik.


1. Wer sind wir?

Wir sind Schüler*innen, wir sind Auszubildende und Studierende. Manche von uns finden keine Arbeit oder hängen in der Warteschleife überfüllter Studiengänge. Andere dürfen weder arbeiten noch eine Ausbildung beginnen, einigen von uns will man komplett verbieten hier in die Schule zu gehen.

Wir wurden in Deutschland geboren, wir sind erst seit zwei Monaten oder schon seit vielen Jahren hier. Manche von uns kommen aus Äthiopien, Syrien, Afghanistan oder dem Allgäu. Einige von uns besuchen Sprachkurse um Französisch, Deutsch oder Spanisch zu lernen, andere von uns können das nicht tun, weil sie auf dem Weg hierher im Meer ertrunken sind.

Rektor*innen, Chefs und Politiker*innen regen sich oft über uns auf. Sie werfen uns vor, dass wir uninteressiert oder faul seien, uns nicht vernünftig verhalten würden. Gleichzeitig sagen sie uns: Die Jugend, das ist die Zukunft.

Sie haben Recht: Wir interessieren uns nicht für Unterricht und Vorlesungen, die uns nicht beibringen selbstständig zu denken und zu leben. Und ja, wir haben keine Lust nach langen, anstrengenden Arbeitstagen noch ins Berichtsheft zu schreiben, dass wir viel gelernt hätten, wenn wir eigentlich bloß eine Arbeitskraft für 3,75 € die Stunde waren. Und ja, wenn Vernunft bedeutet tatenlos dabei zuzusehen, wie die Polizei in unsere Schulen kommt um Menschen festzunehmen und in Kriegsgebiete abzuschieben, dann sind wir lieber unvernünftig.

Und ja, wir sind die Jugend. Und wir sind auch die Zukunft. Und der Zukunft ist es völlig egal was für eine Hautfarbe oder welches Geschlecht wir haben, woher wir kommen und in welchem Bereich wir unsere Fähigkeiten und Talente haben. Aber uns ist es nicht egal, dass die Gegenwart uns nach unserer Herkunft, Hautfarbe oder unserem Geschlecht sortiert und verurteilt und dass unsere Fähigkeiten nur dann gefördert werden, wenn irgendjemand daran Geld verdienen kann.

Wir sind müde davon gegeneinander zu kämpfen, um Arbeitsplätze, bezahlbare Wohnungen, die bessere Note. Und auch Netflix, Snapchat und das beste Gras lassen dieses Gefühl, dass hier irgendetwas komplett falsch läuft, nicht verschwinden.


2. Zugang zu Bildung für Geflüchtete und Asylpolitik allgemein

Viele Menschen sind in den letzten Jahren aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt nach Deutschland gekommen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Der Krieg der in Ländern wie Syrien oder Afghanistan wütet, hat die Existenzgrundlage vieler Menschen langfristig zerstört. Die Umweltverschmutzung durch Handel und Industrie und der damit verbundene Klimawandel haben Gegenden hervorgebracht in denen aufgrund von verseuchtem Grundwasser oder Dürre an ein normales Leben nicht mehr zu denken ist. Viele müssen ihre Heimat aufgrund von hoher Jugendarbeitslosigkeit, zu niedrigen Löhnen, unzumutbaren Arbeitsbedingungen und wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit verlassen. Andere Menschen müssen fliehen, weil sie in den Staaten, aus denen sie kommen, wegen ihrer Meinung oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden.

Sie fliehen aus Gründen die für jede/n verständlich sein sollten. Viele dieser Gründe gibt es nur, weil es in den Management-Etagen großer Konzerne einfach egal ist ob für den Jahresgewinn Menschen verarmt oder gar gestorben sind. Und viele dieser Gründe wurden mitverursacht durch die Außen- und Wirtschaftspolitik der deutschen und europäischen Regierung.

Viele der Menschen, die diese Zustände nicht länger ertragen konnten, sind eben jetzt hier. Jeder Mensch sollte durch sein Menschsein einen Anspruch auf grundsätzliche Rechte haben. Dazu gehört auch das Recht darauf sich auf den Weg zu machen um einen Ort zu finden an dem ein menschenwürdiges Leben möglich ist. Dazu gehört ebenfalls das Recht darauf zur Schule zu gehen, einen Beruf zu lernen und zu studieren, um sich seinen Fähigkeiten und Wünschen entsprechend weiter entwickeln zu können. In der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ sind die Rechte auf Bildung, Arbeit und ein menschenwürdiges Leben sogar verbindlich festgelegt (1).

Deutschland versucht das Image zu wahren, dass das hier so sei. Und das wird weltweit auch von vielen so wahrgenommen. Doch was passiert hier gerade in Wirklichkeit?

Durchschnittlich vergeht ein halbes Jahr bis überhaupt erst ein Asylantrag gestellt werden kann, die Entscheidung darüber nimmt im Durchschnitt noch einmal ein Jahr in Anspruch.(2) Die Zeit bis dahin müssen die meisten Geflüchteten in beengten Unterkünften verbringen. Mit Horst Seehofer (CSU) als neuem Innenminister wird dieses unmenschliche Lagersystem für Flüchtlinge wahrscheinlich noch weiter ausgebaut.

66,2 % der Entscheidungen über Asylanträge des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge im Januar 2018 führten nicht dazu, dass diese Menschen hier bleiben dürfen (3). Mit der Einstufung von instabilen Staaten und Kriegsgebieten als „sichere Herkunftsländer“ existiert das Recht auf Asyl nicht einmal mehr auf dem Papier.

Für diejenigen deren Asylantrag abgelehnt wurde, die aber bereits einen Ausbildungsvertrag haben, gibt es nun theoretisch noch die Möglichkeit einer sogenannten „Ausbildungsduldung“. [„3+2“-Regel: Wurde eine „Ausbildungsduldung“ erteilt, so darf die Person ein dreijährige Ausbildung bis zum Ende durchlaufen und im Anschluss zwei Jahre in diesem erlernten Beruf arbeiten.] Eine „Duldung“ ist aber kein sicherer Aufenthaltstitel, das heißt die Unsicherheit, ob man nicht in zwei Wochen doch abgeschoben werden könnte, bleibt. Außerdem wird diese Möglichkeit von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich angewendet. In Bayern ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit davon Gebrauch zu machen.

Im Jahr 2017 gab es durchschnittlich jeden Tag einen Anschlag auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte (4) Darunter fallen Sachbeschädigung, „Graffiti“, körperliche Gewalt, Brandstiftungen und Sprengsätze. Auch wenn das selten so benannt wird: Das ist Terror. Mehr als 35.000 Menschen sind in den letzten 18 Jahren auf der Flucht nach Europa ums Leben gekommen – und das sind nur die bekannten Fälle, die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen. (5) 2015 startete SPD-Politiker Andreas Bausewein die öffentliche Diskussion, ob man Kindern von Geflüchteten die Grundschule verbieten solle (6) (in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ ist der Grundschulbesuch für Kinder als verpflichtend festgelegt) und BILD erzählt uns täglich die neuesten Geschichten von angeblichem Asylbetrug (7).

Wollen wir in einer Gesellschaft leben in der systematisch einer Gruppe von Menschen grundlegende Rechte verweigert werden?

Wir als Jugendliche möchten unsere Zukunft aktiv gestalten. Und unsere Zukunft soll nicht in einem Land sein, in dem Ungerechtigkeit und Ausgrenzung auf der Tagesordnung stehen. Unsere Zukunft soll kein zerstörter Planet sein, auf dem unzählige Kriege geführt werden.

Deshalb fordern wir aktuell mindestens die Einhaltung beziehungsweise Anwendung der „3+2“-Regel im Sinne einer Vorgabe für die Ausländerbehörden, dass der Ermessensspielraum zugunsten der betroffenen Personen ausgelegt werden muss.

Außerdem muss klargestellt werden, dass jegliche Art von Mitwirkungspflicht in einem Abschiebeverfahren für Lehrkräfte, Schulleitung und Sozialpädagog*innen absolut inakzeptabel ist. Ebenfalls inakzeptabel ist die aktuelle Weisung des Kultusministeriums (Bayern), dass ab nächstem Schuljahr das Berufsgrundschuljahr (BGJ) nur noch für Geflüchtete mit „guter Bleibeperspektive“ (abhängig von der Einstufung des Herkunftslands der Person) zugänglich sein soll. So wird bereits im Vorhinein bestimmten Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zu Bildung und Inklusion genommen. Über all diese (beispielhaften) rechtlichen Hürden und Schikanen hinweg, fordern wir, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es jedem hier lebenden Menschen möglich machen sein Recht auf Bildung wahrzunehmen.

Aufgrund der Mitverantwortung die sowohl der deutsche Staat wie auch deutsche Konzerne für Fluchtursachen weltweit tragen fordern wir damit verbunden die Einführung eines bedingungslosen Bleiberechts und die Legalisierung von Fluchtwegen nach Europa, verbunden mit der Einstellung sämtlicher Waffenexporte, der Auslandseinsätze der Bundeswehr und der Kooperation mit diktatorischen Staaten wie der Türkei, sowie einem Verbot wirtschaftlicher Investitionen und Aktivitäten die mit einer Missachtung der Menschenrechte einhergehen und ein extremes Maß an Ausbeutung bedeuten.


3. Unter welchen Bedingungen wollen wir lernen und leben?

Uns geht es nicht nur um die Tatsache, dass das Bildungssystem nicht für alle offen ist.

Es geht auch um die Inhalte, die uns vermittelt werden, wie sie uns vermittelt werden und wer darüber entscheidet. Natürlich ist es schwierig das hier kurz und knapp zu sagen. Die konkreten Probleme an Universitäten, Berufs-, Real-, Hauptschulen, Gymnasien und Förderschulen sind zum Teil sehr unterschiedlich, auch von Bundesland zu Bundesland. Deshalb sind wir dafür, dass wir unsere Forderungen in diesem Bereich abhängig von den speziellen Umständen entwickeln und uns dann gegenseitig darin unterstützen.

Einige allgemeine Dinge gibt es aber natürlich trotzdem dazu zu sagen.

Was wir lernen

Ein offensichtlich problematischer Punkt zeigt sich direkt nach der Grundschule. Egal ob wir auf die Förder-, Haupt-, Realschule oder das Gymnasium kommen: Wir werden nicht darauf vorbereitet, was uns nach dieser Zeit erwartet.

Klar Lesen, Rechnen und Schreiben sind die Grundlagen und sind wichtig. Aber auf den Berufsmessen die wir besuchen müssen, stellt sich niemand hin und erzählt uns von den Schattenseiten der Arbeitswelt. 2016 wurden in Deutschland insgesamt fast eine Milliarde Überstunden geleistet – unbezahlt. Dass man mit einem Azubi-Gehalt meistens noch bei den Eltern wohnen muss, obwohl man selbstständig arbeitet, wird als normal angesehen. Von den Strapazen als Student*in einen passenden Job zu finden, wollen wir gar nicht erst anfangen. Dass man sich nach den ersten Monaten körperlicher Arbeit oder Sitzen vorm Bildschirm die Wirbelsäule zurechtrücken und am liebsten ein Paar neue Füße anschrauben lassen möchte, sagt einem höchstens der nach einem Arbeitsunfall mit 50 Jahren frühpensionierte Onkel.

Von den Problemen und Formalitäten die es mit sich bringt eine Wohnung zu finden, von dem Stress mit Hausverwaltungen, Mietverträgen und Versicherungen erzählt man uns im Unterricht ebenfalls nichts. Davon wie es ist sich mit Ämtern herumzuschlagen wegen Bafög oder Hartz auch nicht. Und wer weiß schon wie man das mit den Steuern regelt?


Wie wir lernen

In den meisten Bereichen unseres Bildungssystems geht es darüber hinaus immer noch nicht darum uns beizubringen, wie wir uns Inhalte selbst aneignen können. Täglich ärgern wir uns mit (verständlicherweise) unmotivierten Lehrkräften herum, die sich an straffe, durchstrukturierte Lehrpläne zu halten haben. In Klassen von 20 bis 35 Schüler*innen (an Grund-, Haupt- und Realschulen, Gymnasien und Berufsfachschulen) (8) ist es als Lehrer*in nicht leicht den Überblick zu behalten oder auf individuelle Probleme der Schüler*innen einzugehen. . Hinzu kommt, dass Bildung immer noch nicht komplett kostenfrei ist. Material- und Büchergeld, die Finanzierung von Studien- und Klassenfahrten müssen häufig privat getragen oder bezuschusst werden. Laut Aussage des „Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus“ würde damit gewährleistet, dass solche Fahrten „von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern stärker wertgeschätzt werden“ (9). Doch gerade ärmere Mitschüler*innen werden so ausgegrenzt. Sogar Schulwegskosten müssen aus eigener Tasche gezahlt werden, sobald die zehnte Jahrgangsstufe überschritten wird oder die Schule der Wahl eben nicht die nächstgelegene ist (10). Ausgrenzung findet auch dann statt, wenn man uns nach der Grundschule in drei verschiedene Schularten steckt. So werden Vorurteile aufgebaut und uns wird die Möglichkeit genommen, zu bemerken, dass Hauptschüler*innen nicht dumm und Gymnasiast*innen nicht arrogant sind.

Selbstbestimmt lernen

Wer bestimmt was und wie wir lernen? An den meisten Unis sitzen in den Entscheidungsgremien mehrere Vertreter*innen aus der Privatwirtschaft. Hier ist es vielleicht am offensichtlichsten, dass es vor allem darum geht, dass wir eines Tages gute Arbeitnehmer*innen sind, die ihren Job unter allen Bedingungen machen und sonst keine Wünsche und Forderungen haben. Das dreigliedrige Schulsystem ist allerdings wahrscheinlich das beste Beispiel dafür. Mit 10 Jahren wird für uns entschieden ob wir später mal schlecht bezahlte oder etwas besser bezahlte Drecksarbeit leisten müssen. Das heißt nicht, dass uns viele dieser Jobs keinen Spaß machen würden. Es geht um die Umstände unter denen wir sie machen müssen und die Art und Weise wie wir dafür ausgewählt werden. Auch wenn wir uns ansehen, wie die Ministerien für Bildung mit den Anträgen von Schüler*innen-Vertretungen umgehen (in Mittelfranken wurde anscheinend seit 14 Jahren jeder Antrag mit einer höflichen Ablehnung beantwortet), wird klar: Wirklich dafür interessieren, was wir eigentlich wollen und was uns wichtig ist, tut sich keiner dieser Politiker. Und die Arbeit der „Schüler*innen-Mitverantwortung“ (SMV) wird meistens nur dann laufen gelassen, wenn sie dabei nicht der Schulleitung in die Quere kommt.

Wir sind keine Bildungspolitiker*innen, mit Zugriff auf tausende Statistiken und etliche Mitarbeiter*innen, die diese für uns auswerten. Deshalb kann jede*r einzelne von uns nur Dinge anreißen. Aber jede*r einzelne von uns ist Expert*in in den Bereichen die uns direkt betreffen. Und wer könnte besser sagen, was dort schief läuft, als wir? Und wenn wir uns gemeinsam die Zeit nehmen diese Probleme zu sammeln und uns zu überlegen, was hinter ihnen steht, was sie miteinander zu tun haben, dann können wir sehr wohl sagen was sich strukturell verändern muss.


4. Deshalb treten wir in den Streik

Die Scheiße die uns täglich fertig macht hat viele Gesichter. Vieles davon taucht in diesem Text vielleicht auch gar nicht auf. Doch all die scheinbar kleinen Probleme im Alltag lassen sich nur langfristig lösen, wenn wir sie gemeinsam angehen. Das selbe gilt für die großen Probleme, die „Politik“.

Bildung ist ein Privileg. Und das sollte sie nicht sein. Doch die Forderungen, die hier gestellt werden, sind noch lange nicht alles. Wir fangen spätestens ab heute an unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Wir wollen es nicht länger den Direktoraten, Chefetagen und Regierungen überlassen über unser Leben zu entscheiden.

Die Jugend wird in den Medien immer nur als Zahl gehandelt, höchstens wird sich noch darüber beschwert, dass wir unpolitisch wären und keine Meinung hätten. Aber selten bis nie darf dort jemand von uns laut und öffentlich seine Meinung sagen. Und selbst wenn wir zeigen, dass wir uns dafür interessieren was um uns herum passiert, dann wird nicht auf Augenhöhe mit uns diskutiert. Wir können nicht die Zukunft aktiv gestalten, wenn wir darin behindert werden die Gegenwart zu kritisieren.

Die Forderungen in diesem Text sind an alle Stellen gerichtet, die dazu etwas zu sagen haben. Aus den oben genannten Gründen müssen wir aber davon ausgehen, dass es diesen Stellen wieder egal sein wird, was wir zu sagen haben. Deshalb rufen wir für den 22. Juni 2018 dazu auf verdammt nochmal nicht in die Schule, die Uni, den Betrieb zu gehen, nicht tatenlos in der Gemeinschaftsunterkunft zu bleiben, sondern stattdessen zu streiken, auf die Straße zu gehen und mit uns zu demonstrieren. Wenn wir auf uns und unsere Probleme aufmerksam machen wollen, braucht es eine gemeinsame Aktion die man nicht übersehen kann.

Dieses beschissene Bildungssystem funktioniert nur, wenn wir auch mitspielen. Allerdings ist es jetzt höchste Zeit die Regeln dieses Spiels endlich einmal neu zu diskutieren! Leere Klassenzimmer, Hörsäle und Unterkünfte sind für uns nicht nur ein Tag Urlaub von der Realität. Sie sind die Möglichkeit uns kennenzulernen und auszutauschen. Wir können gemeinsam schauen, was wir ändern müssen, damit wir in einer Welt leben können, in die man selbst vielleicht irgendwann noch Kinder setzen möchte.

22.06.2018 – Raus zum Bildungsstreik!


Diskussion

  • Muss man das so aufwiegelnd schreiben?
  • Wie kann man noch anders an das Problem Abschiebung herangehen?
  • Was kann man bei der Demo anders machen als nur herum zu laufen? -> Welche Ziele hat man, was möchte man erreichen?
 * Presse berichtet darüber
 * Aufmerksamkeit von Politikern auf das Thema lenken und sensibilisieren
 * Soziale Kontakte knüpfen und/oder wiedersehen
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