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\chapter{Auslandsstudium / -praktikum}
\section{Studium}
\label{kap:ausland}
Wer neben dem Studium seine fremdsprachlichen und kulturellen Kenntnisse erweitern möchte oder wer einfach mal etwas Abwechslung braucht, für den bietet sich ein Auslandsstudium über ein oder mehrere Semester an. Obwohl die Studierenden fast ausschließlich positiv von ihren Auslandsaufenthalten berichten, wird diese Möglichkeit nur von einem kleinen Teil der Studierenden genutzt. Dies hat einerseits den Vorteil, dass Auslandserfahrung von potenziellen Arbeitgebern später als ein echter Vorteil gegenüber anderen Bewerbern gesehen wird. Andererseits bekommt man leichter finanzielle Unterstützung, weil die Nachfrage nach Stipendien nicht so groß ist. Wichtig ist, dass du dich frühzeitig informierst und rechtzeitig um alles kümmerst, da oft diverse Fristen eingehalten werden müssen (z.\,B. bei der Beantragung von Stipendien, Sprachtests, Bewerbungsfristen an ausländischen Hochschulen). Bei der Auswahl der Universität solltest du zum einen darauf achten, dass die dort angebotenen Kurse für dich interessant sind. Andererseits solltest du möglichst auch darauf achten, dass du die Landessprache zumindest ein wenig beherrschst und dass du den jeweiligen Kulturen gegenüber offen bist. Falls du die Sprache noch nicht ausreichend beherrschst, besteht in Hamburg die Möglichkeit einer Tandem-Partnerschaft, in der dir ein Student aus dem entsprechenden Land vermittelt wird, damit ihr euch gegenseitig beim Lernen der jeweiligen Sprache helfen könnt. Du solltest dich nicht scheuen, bei entsprechendem Interesse notfalls auch an einer Universität zu studieren, mit der es bislang keine Kooperationen gibt, auch wenn damit meistens mehr Arbeit verbunden ist.
Bevor du ins Ausland gehst, solltest du prüfen, inwiefern deine bereits erbrachten Leistungen im Ausland anerkannt werden und ob deine dort zu erbringenden Leistungen später an unserem Fachbereich anerkannt werden. Eine mögliche Anrechnung ist insbesondere für Stipendien oft hilfreich. Im Zuge des neuen Bachelor/Master Studiums wird dies erheblich vereinfacht. Wer seinen Bachelor in Hamburg gemacht hat, soll sich an einer beliebigen Universität in Europa für den Masterstudiengang einschreiben lassen können. An einigen Universitäten haben jedoch höhere Vorraussetzungen, so dass es nötig sein könnte, einige Module vor Beginn des Masters an der Uni nachzuholen. Daher solltest du dich rechtzeitig mit der Uni an der du deinen Master machen willst, in Verbindung setzen. Im Bachelorstudiengang ist es natürlich auch möglich, zu einem beliebigem Zeitpunkt Semester im Ausland zu studieren. Es wird sogar empfohlen ein Auslandssemester so früh wie möglich zu machen, das heißt im zweiten oder dritten Semester. Dort ist die Chance am größten, die im Ausland erbrachten Leistungen für den Bachelor in Hamburg angerechnet zu bekommen. Doch auch hier gilt es, sich rechtzeitig darum zu kümmern, am besten gleich im ersten Semester!
Damit du durch dein Auslandsstudium nicht Probleme mit den Referenzsemestern bekommst, gibt es die Möglichkeit, dich für ein oder zwei Semester beurlauben zu lassen. Dabei werden die Referenzsemester der Module hochgezählt, wenn du Semester abwesend bist. Module, die nur jedes zweite Semester stattfinden, werden bei einem Semester Abwesenheit sogar gleich um zwei Semester erhöht, damit dir dadurch kein Nachteil entsteht.
Es gibt an der Universität Hamburg verschiedene organisierte Austauschprogramme:
\begin{description} \item[SOKRATES/ERASMUS] Für europäische Auslandsaufenthalte ist insbesondere das europäische SOKRATES/ERASMUS"=Programm \niceurl{http://www.verwaltung\\.uni-hamburg.de/vp-2/5/51/EuropaeischeMobilitaetsprogr.html} interessant. Beim Akademischen Auslandsamt der Universität oder bei dem SOKRATES"=Beauftragten unseres Fachbereichs, Prof.\ Kudlek, kannst du nähere Informationen über die teilnehmenden Länder/Hochschulen und Fördermöglichkeiten bekommen.
SOKRATES/ERASMUS ist ein europäisches Programm (im wesentlichen EU), das Studierenden ermöglicht, einmalig bis zu einem Jahr an einer Universität eines anderen Landes zu studieren. Das Programm basiert auf bilateralen Einzelverträgen zwischen den Universitäten. Die wesentliche Unterstützung besteht in Befreiung von Studiengebühren und Nachweis eines Wohnplatzes. Daneben kann es eine finanzielle Unterstützung geben, die bis 200~\euro{} monatlich gehen kann, aber z.\,B. im Jahr 2005/2006 nur etwa 100~\euro{} monatlich betragen hat. Diese Unterstützung wird im Vorwege in einer Summe (meistens im September) ausgezahlt.
Die generellen Regeln für Austauschvorhaben aller Art sind niederlegt, in einer Schrift: SOKRATES, Leitfaden für Antragsteller, Universität Hamburg Mitteilungen aus Wissenschaft und Forschung, Sonderheft, Juni 1998, die z.\,B. beim Koordinator eingesehen werden kann.
Ablauf: Interessenten für einen Austausch im akademischen Jahr $n/n+1$ (Herbst $n$ bis Sommer $n+1$) sollten sich bis zum Ende des Jahres $n-1$ mit dem entsprechenden Koordinator zwecks Abgabe einer vorläufigen Anmeldung in Verbindung setzen und eine verbindliche Zusage bis April des Jahres $n$ abgeben, auch wenn der Aufenthalt erst im Frühjahr oder Sommer des Jahres $n+1$ geplant ist. Wegen der größer werdenden Beteiligung muss damit gerechnet werden, dass Anmeldungen, die erst im Jahr $n$ eingehen, nicht mehr berücksichtigt werden können. Es wird erwartet, daß alle Interessenten eine E-Mail-Adresse haben.
\item[Sonstige Programme] Über Studienmöglichkeiten außerhalb der EU informierst du dich am besten im Akademischen Auslandsamt der Universität \niceurl{http://www.verwaltung\\.uni"=hamburg.de\/vp-2\/5\/Auslandsstudium.html}). Besonders gefördert werden häufig Austauschprogramme mit China (insbesondere Hamburgs Partnerstadt Shanghai).
\item[Direktaustausch und -Bewerbung] Natürlich hast du auch die Möglichkeit, an einem Direktaustauschprogramm teilzunehmen (\niceurl{http://www.ver\\wal\\tung.uni"=hamburg.de\/vp"=2\/5\/Auslandsstudium\/Direkt\\aus\\tausch\\pro\\gramme\\.html}) oder dich selbstständig bei einer ausländischen Universität zu bewerben.
\end{description}
\subsection{Kosten} Für ein Auslandsstudium können hohe Kosten anfallen. Diese Kosten sind bei europäischen Austauschprogrammen oft noch relativ moderat, können aber bei Direktbewerbungen an amerikanischen Spitzenuniversitäten enorm hoch sein. Sofern du keine BAföG"=Unterstützung bekommen kannst, solltest du dich deswegen um ein Stipendium bemühen. Eine Liste mit Möglichkeiten finanzieller Unterstützung findest du unter \niceurl{http://\\www\\.verwal\\tung\\.uni\\-hamburg\\.de\/vp-2\/5\/Aus\\lands\\studium\/Sti\\pen\\dien\\.htm}.
\subsection{BAföG} Besonders interessant (aus finanzieller Sicht) ist ein Auslandsstudium für BAföG"=Empfänger. Das BAföG"=Amt zahlt z.\,B. bis zu 4600~\euro{} Studiengebühren, die Reisekosten, ggf.\ Krankenversicherungskosten sowie Zuschläge zum normalen Satz. Das besondere ist, dass du diese zusätzliche Förderung NICHT zurückzahlen musst (diejenigen unter euch, die BAföG als Bankdarlehen erhalten, bekommen allerdings auch den Auslandszuschlag als Bankdarlehen.) Wenn du im Inland kein BAföG bekommst, kann es sein, dass du trotzdem Anspruch auf Auslands"=BAföG hast, da dort höhere Sätze gelten. Nähere Informationen findest du unter \niceurl{http://www.auslands\\bafoeg.de/}.
\subsection{Zeitplaner} Der Zeitplan stellt nur einen groben Rahmen dar. Bei Bewerbungen ohne Austauschprogramme (insbesondere an amerikanischen Universitäten) musst du dich sehr frühzeitig um alles kümmern. SOKRATES/ERASMUS"=Programme haben eine geringere Vorlaufzeit.
Don't Panic -- Das Ganze sieht zwar nach einem großen Aufwand aus, ist ín Wirklichkeit aber meistens längst nicht so schlimm und den Aufwand auf jeden Fall wert!
\begin{itemize} \item 12--24 Monate vorher: Beginn der Informationssuche \item 12--22 Monate vorher: Bestimmung des genauen Zeitpunkts und der Dauer des Auslandaufenthaltes \item 12--20 Monate vorher: Entscheidung für individuelle Planung oder Teilnahme an Programm (z.\,B. Sokrates/Erasmus) \item 12--20 Monate vorher: Sprachkenntnisse, Tests (z.\,B. TOEFL) \item 10--20 Monate vorher: Informationen über Hochschulsystem des Ziellandes, Gasthochschulen einholen (z.\,B. \niceurl{http://www.daad.de/}) \item 10--20 Monate vorher: Anschreiben ausländischer Universitäten mit der Bitte um Zusendung des Studienprogramms\slash Vorlesungsverzeich"|nisses. \item 4--20 Monate vorher: Anrechenbarkeit von Veranstaltungen für eigenes Studium klären. \item 10--18 Monate vorher: Bewerbungstermine, Zugangsvoraussetzungen, Bedingungen für Anerkennung von Studienleistungen ermitteln \item 10--16 Monate vorher: Finanzierung des Auslandsstudiums, Fördermöglichkeiten ermitteln. \item 8--14 Monate vorher: Bewerbungsverfahren durchlaufen (Bewerbungsunterlagen erstellen, einsenden, Auswahlgespräche etc.) \item 0--8 Monate vorher: Visumsbedingungen (z.\,B. \niceurl{http://\\www\\.auswaer\\tiges\\-amt\\.de/}) erfragen und Visum organisieren \item 2--8 Monate vorher: (vorläufige) Unterbringung organisieren \item 0--6 Monate vorher: Gesundheitsvoraussetzungen ermitteln und ggf. Impfungen und Untersuchungen durchführen \item 2--3 Monate vorher: Versicherungsschutz überprüfen und ggf.\ zusätzliche Versicherungen abschließen (Krankenversicherung, Haftpflicht etc.) Reisepass noch gültig? \item 2--6 Monate vorher: Informationen über Anreise einholen, Fahrkarten/Flugticket, Reiseführer etc.\ besorgen, über Sitten und Gebräuche informieren (zur Vermeidung von groben Fehlern, Kulturschock) \item 1--2 Monate vorher: Formalitäten an Heimathochschule (Rückmeldung oder Beurlaubung) nicht vergessen \end{itemize}
\section{Praktikum und FSJ}
Es gibt auch die Möglichkeit eines Praktikums im Ausland. Im 4.--5. Semester ist nach Regelstudienplan ein berufsbezogenes Praktikum für ca.\ 6 Wochen vorgesehen, das möglichst praxisnah sein soll. Dieses Praktikum ist auch im Ausland möglich. Es dauert dann zwar etwas länger, aber die Erfahrungen werten das bei weitem wieder auf! Es gibt viele Möglichkeiten, in alle Welt zu gehen. AISEC ist eine davon. Von denen gibt es auch auf dem Hauptcampus ein Büro, wo du fragen kannst. Die Kosten dafür sind meist sehr gering, da du dir dort deinen Unterhalt verdienst.
Ein FSJ im Ausland während Urlaubssemestern ist auch möglich.