KIF375:Resolutionen/Unibrennt: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KIF
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(Kategorie hinzugefügt)
 
(25 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:ResolutionUniBrennt.pdf]]
[[Datei:ResolutionUniBrennt.pdf]]


    Resolution - Forderungen an das Bildungssystem
==Resolution - Forderungen an das Bildungssystem==
                     Konferenz der Informatik Fachschaften
                     Konferenz der Informatik Fachschaften
                                     22.11.2009
                                     22.11.2009
    Var.1:
 
Der bundesweite Bildungsstreik hat seine Wurzeln in einer tiefgreifenden Unzufriedenheit mit dem deut-
 
schen Bildungssystem. Die Besetzung der H ̈rs ̈le trifft allerorts auf Sympathie. Diese Sympathie wird
Der europaweite Bildungsstreik hat seine Wurzeln in einer tiefgreifenden Unzufriedenheit mit den Bildungssystemen. Wir solidarisieren uns mit den Besetzern der Hochschulen, speziell im deutschsprachigen Raum. Die vielerorts bekundete Sympathie mit den Besetzungen allein wird aber nicht helfen, dieser Unzufriedenheit entgegenzuwirken. Deshalb fordern wir die Bundesregierung, die Landesregierungen, die Hochschulleitungen und alle weiteren Beteiligten auf, zusammen folgende Punkte im deutschen Bildungssystem umzusetzen:
                                              o a
 
aber nicht helfen, der Unzufriedenheit entgegenzuwirken. Damit dies geschieht, fordern wir die Bundes-
===Überarbeitung des Bolognaprozesses ===
regierung, die Landesregierungen, die Hochschulleitungen und alle weiteren Beteiligten auf, zusammen
Ein unerreichtes Ziel des Bolognaprozesses ist die Beseitigung von Mobilitätshemmnissen zwischen den Hochschulen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss eine Verbindlichkeit von Abschlüssen sowie Studienleistungen geschaffen werden. Wir fordern deshalb nicht nur, dass jeder Person mit einem Bachelorabschluss ein Masterplatz zur Verfügung steht, sondern auch, dass der Master im Sinne der Mobilität uneingeschränkt an einer anderen Hochschule abgelegt werden kann.
folgende Punkte im deutschen Bildungssystem umzusetzen:
 
Var.2:
Die massive Verschulung, vor allem der Bachelorstudiengänge, muss rückgängig gemacht werden. Dazu gehört die Reduzierung der Anzahl der Pflichtveranstaltungen, die Abschaffung von Anwesenheitspflichten und weiteren Restriktionen,  
Der bundesweite Bildungsstreik hat seine Wurzeln in einer tiefgreifenden Unzufriedenheit mit dem deut-
aber auch die Schaffung von Freiräumen, die jeder Studierende zur persönlichen Entwicklung nutzen kann.
schen Bildungssystem. Wir solidarisieren und mit den Besetzern der deutschen Hochschulen. Die allseits
Das Prüfungssystem ist zu überarbeiten. Nötig sind hier die Reduzierung der Prüfungsdichte sowie die
bekundete Sympathie mit den Besetzungen allein wird aber nicht helfen, dieser Unzufriedenheit entge-
genzuwirken. Deshalb fordern wir die Bundesregierung, die Landesregierungen, die Hochschulleitungen
und alle weiteren Beteiligten auf, zusammen folgende Punkte im deutschen Bildungssystem umzusetzen:
  ̈
Uberarbeitung des Bolognaprozesses
Ein verfehltes Ziel des Bolognaprozesses ist die Beseitigung von Mobilit ̈tshemmnissen zwischen den
                                                                            a
Hochschulen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss eine Verbindlichkeit von Abschl ̈ssen sowie Studienlei-
                                                                                  u
stungen geschaffen werden. Wir fordern deshalb nicht nur, dass jeder Person mit einem Bachelorabschluss
ein Masterplatz zur Verf ̈gung steht, sondern auch, dass dieser im Sinne der Mobilit ̈t uneingeschr ̈nkt
                        u                                                            a            a
an einer anderen Hochschule abgelegt werden kann.
Die massive Verschulung, vor allem der Bachelorstudieng ̈nge, muss r ̈ckg ̈ngig gemacht werden. Dazu
                                                          a            u a
geh ̈rt die Reduzierung der Anzahl der Pflichtveransaltungen, die Befreiung von Anwesenheitspflich-
    o
ten und weiteren Restriktionen, aber auch die Schaffung von Freir ̈umen, die jeder Studierende zur
                                                                      a
pers ̈nlichen Entwicklung nutzen kann.
    o
Das Pr ̈fungssystem ist zu uberarbeiten. N ̈tig sind hier die Reduzierung der Pr ̈fungsdichte sowie die
        u                                    o                                    u
                              ̈
Anpassung der Gewichtung grundlegender Veranstaltungen.
Anpassung der Gewichtung grundlegender Veranstaltungen.
Die Qualit ̈t des Studiums ist regelm ̈ßig auf geeignetem Wege zu uberpr ̈fen.
 
          a                          a                                    u
Die Qualität des Studiums ist regelmäßig auf geeignetem Wege zu überprüfen.
                                                                    ̈
 
== Demokratisierung der Hochschulen ==
=== Demokratisierung der Hochschulen ===
Als gr ößte Mitgliedergruppe der Hochschulen haben die Studierenden noch immer zu wenig Einsicht und
Als größte Mitgliedergruppe der Hochschulen erhalten die Studierenden noch immer zu wenig Einblick und
      o
Mitbestimmungsrechte. Für alle inneruniversitären Vorgänge
Mitbestimmungsrechte. Die Hochschulen m ̈ssen ihre Entscheidungen und Aktivit ̈ten transparent und
ist in den Entscheidungsgremien eine gleiche Parität der beteiligten Mitgliedergruppen einer Hochschule zu
                                            u                                        a
schaffen. Außerdem müssen die Hochschulen ihre Entscheidungen und Aktivitäten transparent und
nachvollziehbar f ̈r jedes ihrer Mitglieder publizieren. Außerdem ist f ̈r alle inneruniversit ̈ren Vorg ̈nge
nachvollziehbar für jedes ihrer Mitglieder publizieren.  
                u                                                    u                    a        a
 
in den Entscheidungsgremien eine gleiche Parit ̈t der beteiligten Mitgliedergruppen einer Hochschule zu
Insbesondere ist jedem interessierten Studierenden für die Verwendung der gezahlten Studiengebühren
                                                a
uneingeschränkte Einsicht und detaillierte Auskunft zu gewähren.
schaffen.
 
Insbesondere ist jedem interessierten Studierenden f ̈r die Verwendung der gezahlten Studiengeb ̈hren
=== Chancengleichheit schaffen ===
                                                      u                                            u
Der Erfolg an staatlichen Bildungseinrichtungen darf nicht abhängig von der sozialen Situation der
uneingeschr ̈nkte Einsicht und detaillierte Auskunft zu gew ̈hren.
einzelnen Person sein. Dafür ist die Abschaffung der Studiengebühren, aber auch die Schaffung von
            a                                                a
Möglichkeiten zur flexiblen Gestaltung des Studiums nötig. Desweiteren muss jedes aus öffentlichen Mitteln finanzierte Forschungsergebnis sowie Forschungs- und Lehrmaterial für alle Menschen mit möglichst geringem Aufwand zu Bildungszwecken zugänglich sein. Auch die ungleiche Behandlung von Universitäten durch die Exzellenzinitiative ist aufzuhalten und bereits entstandene Ungleichheiten sind zu
Chancengleicheit schaffen
beseitigen.
Der Erfolg an staatlichen Bildungseinrichtungen darf nicht abh ̈ngig von der sozialen Situation der
 
                                                                  a
=== Ausstattung des Bildungssystems ===
einzelnen Person sein. Daf ̈r ist die Abschaffung der Studiengeb ̈hren, aber auch die Schaffung von
                            u                                      u
M ̈glichkeiten zur flexiblen Gestaltung des Studiums n ̈tig. Desweiteren ist jedes Forschungs- oder Lehr-
  o                                                  o
material, dass aus  ̈ffentlichen Mitteln finanziert wird, f ̈r alle Menschen zu Bildungszwecken einfach
                  o                                    u
zug ̈nglich zu machen. Auch die Ungleichheiten unter den Universit ̈ten, die durch die Exzellenzini-
    a                                                                a
tiative geschaffen werden, sind aufzuhalten und bereits geschaffene Ungleichheiten sind r ̈ckg ̈ngig zu
                                                                                        u a
machen.
Ausstattung des Bildungssystems
Die personelle sowie materielle Ausstattung und der Zustand jeder staatlichen Bildungseinrichtung, soll
Die personelle sowie materielle Ausstattung und der Zustand jeder staatlichen Bildungseinrichtung, soll
jedem die M ̈glichkeit bieten, sich nach seinen eigenen Vorstellungen zu bilden.
jedem die Möglichkeit bieten, sich nach seinen eigenen Vorstellungen zu bilden.
            o
 
'''Einstimmig angenommen mit 2 Enthaltungen'''
 
[[Kategorie:Resolution]]

Aktuelle Version vom 1. Juli 2010, 07:21 Uhr

Datei:ResolutionUniBrennt.pdf

Resolution - Forderungen an das Bildungssystem[Bearbeiten]

                   Konferenz der Informatik Fachschaften
                                    22.11.2009


Der europaweite Bildungsstreik hat seine Wurzeln in einer tiefgreifenden Unzufriedenheit mit den Bildungssystemen. Wir solidarisieren uns mit den Besetzern der Hochschulen, speziell im deutschsprachigen Raum. Die vielerorts bekundete Sympathie mit den Besetzungen allein wird aber nicht helfen, dieser Unzufriedenheit entgegenzuwirken. Deshalb fordern wir die Bundesregierung, die Landesregierungen, die Hochschulleitungen und alle weiteren Beteiligten auf, zusammen folgende Punkte im deutschen Bildungssystem umzusetzen:

Überarbeitung des Bolognaprozesses[Bearbeiten]

Ein unerreichtes Ziel des Bolognaprozesses ist die Beseitigung von Mobilitätshemmnissen zwischen den Hochschulen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss eine Verbindlichkeit von Abschlüssen sowie Studienleistungen geschaffen werden. Wir fordern deshalb nicht nur, dass jeder Person mit einem Bachelorabschluss ein Masterplatz zur Verfügung steht, sondern auch, dass der Master im Sinne der Mobilität uneingeschränkt an einer anderen Hochschule abgelegt werden kann.

Die massive Verschulung, vor allem der Bachelorstudiengänge, muss rückgängig gemacht werden. Dazu gehört die Reduzierung der Anzahl der Pflichtveranstaltungen, die Abschaffung von Anwesenheitspflichten und weiteren Restriktionen, aber auch die Schaffung von Freiräumen, die jeder Studierende zur persönlichen Entwicklung nutzen kann. Das Prüfungssystem ist zu überarbeiten. Nötig sind hier die Reduzierung der Prüfungsdichte sowie die Anpassung der Gewichtung grundlegender Veranstaltungen.

Die Qualität des Studiums ist regelmäßig auf geeignetem Wege zu überprüfen.

Demokratisierung der Hochschulen[Bearbeiten]

Als größte Mitgliedergruppe der Hochschulen erhalten die Studierenden noch immer zu wenig Einblick und Mitbestimmungsrechte. Für alle inneruniversitären Vorgänge ist in den Entscheidungsgremien eine gleiche Parität der beteiligten Mitgliedergruppen einer Hochschule zu schaffen. Außerdem müssen die Hochschulen ihre Entscheidungen und Aktivitäten transparent und nachvollziehbar für jedes ihrer Mitglieder publizieren.

Insbesondere ist jedem interessierten Studierenden für die Verwendung der gezahlten Studiengebühren uneingeschränkte Einsicht und detaillierte Auskunft zu gewähren.

Chancengleichheit schaffen[Bearbeiten]

Der Erfolg an staatlichen Bildungseinrichtungen darf nicht abhängig von der sozialen Situation der einzelnen Person sein. Dafür ist die Abschaffung der Studiengebühren, aber auch die Schaffung von Möglichkeiten zur flexiblen Gestaltung des Studiums nötig. Desweiteren muss jedes aus öffentlichen Mitteln finanzierte Forschungsergebnis sowie Forschungs- und Lehrmaterial für alle Menschen mit möglichst geringem Aufwand zu Bildungszwecken zugänglich sein. Auch die ungleiche Behandlung von Universitäten durch die Exzellenzinitiative ist aufzuhalten und bereits entstandene Ungleichheiten sind zu beseitigen.

Ausstattung des Bildungssystems[Bearbeiten]

Die personelle sowie materielle Ausstattung und der Zustand jeder staatlichen Bildungseinrichtung, soll jedem die Möglichkeit bieten, sich nach seinen eigenen Vorstellungen zu bilden.

Einstimmig angenommen mit 2 Enthaltungen