KIF520:Resolutionen/Zerfall-entgegenwirken

Aus KIF

Die 52,0. Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften fordert die in den Ländern zuständigen Ministerien und Hochschulverwaltungen auf:

  1. Eine schnellstmögliche Sanierung von einsturzgefährdeten und nicht barrierefreien Gebäuden, Gebäuden mit kaputter Elektrik und überflutungsgefährdeter Gebäude vorzunehmen
  2. eine ausreichende Finanzierung von Neubauten, um die Barrierefreiheit, technische Ausstattung und die langfristige Nutzbarkeit der Gebäude zu gewährleisten
    1. Insbesondere ist darauf zu achten, dass ausreichend viel Lernraum für Studierende zur Verfügung gestellt werden kann und Studierende in die Planung der Gebäude einbezogen werden
    2. Gebäude sollen auch möglichen Raum für künftiges Wachsstum und weitere Institute bieten und nicht nur den aktuellen Bedarf decken
  3. Bei der Sanierung und der Planung neuer Gebäude nachhaltige und zuverlässige Kühl- und Heizkonzepte zum Einsatz zu bringen. Die Abwärme, die beim Betrieb von Servern entsteht, sollte für das Heizen der Gebäude verwendet werden
  4. Langfristige Konzepte für die Instandhaltung von Universitätsgebäuden zu entwickeln
  5. Bauherrn Freiraum bieten, um ohne Weiteres sinnvolle Änderungen am Gesamtkunstwerk durchführen zu dürfen


Begründung

  1. Viele Universitätsgebäude weisen erhebliche Mängel an Struktur und Erscheinungsbild auf. Dies beeinträchtigt den normalen Betrieb der Hochschule/Universität, trägt zu einer schlechteren Lern- und Foschungsatmosphäre bei und schadet nachhaltig dem Ruf der deutschen Universitäten. Studierenden und Mitarbeitenden ist teils eine Ausübung ihrer Tätigkeit oder die Teilnahme an Lehrveranstaltung nicht möglich, da Gänge zu eng sind, Rollstuhlrampen bzw. Aufzüge nicht vorhanden oder defekt sind etc.
  2. Es ist wichtig, Studierenden Raum zum Lernen zu bieten, um den Studienerfolg zu fördern. Nicht nur für Einzelarbeit, sondern auch für das gemeinsame lernen und Bearbeiten von Übungsblättern können erhebliche Barrieren abgebaut werden, wenn Studierende direkt vor Ort Gelegenheit haben, sich gemeinsam hinzusetzen. Auch ist es häufig schwierig, Gebäude im Nachgang zu vergrößern. Insofern ist es sinnvoll, zukunftsorientiert zu planen und den Zuwachs der Studierenden an der Hochschule bei der Planung von Gebäuden zu berücksichtigen.
  3. In universitären (Hochleistungs-)Rechenanlagen entsteht in der Regel sehr viel Wärme, welche genutzt werden kann, um Gebäude zu heizen, anstatt diese in die Luft abzugeben. Auch sollten nachhaltige Kühlkonzepte, wie Begrünung von Gebäudefassaden, Klimaanlagen in Gebäuden etc. entwickelt werden, um ein gutes Foschungs-, Abrbeits- und Lernklima zu gewährleisten.
  4. Damit Gebäude langfristig nutzbar bleiben und gar nicht erst in einen Zustand des Verfalls, wie hier beschrieben [1] geraten, sollten zuständige Verwaltungen Konzepte entwickeln und umsetzen, um dies zu gewährleisten.
  5. Häufig ist es nicht ohne weiteres möglich, Gebäude zu erweitern oder anzupassen, da solche Änderungen Einfluss auf das Gesamtkunstwerk nehmen. Da solche Anpassungen (nicht nur beschränkt auf diese, aber auch) unter oben genannten Kriterien jedoch durchaus sinnvoll sein können, sollten rechtlich Möglichkeiten geschaffen werden, solche Baumaßnahmen zu erleichtern.